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Puerto Lumbreras und sein Parador


Der Glanz der Berge


Parador Puerto Lumbreras


Das Feuer der Sonne im Wasser
Er gab dem Wasserstrahl seinen Schatten.
Aber der Strahl floh vor dem Schatten
Und folgte der Stimme des Baches.
Der Bach, der fröhlich schäumte,
sah sie kommen, und küsste sie als erster.
Von da aus floss sie in den reißenden Fluss,
bis sie vom wilden Meer geschluckt wurde.
Antonio Ríos de Olano


Das Rad der Geschichte


Seit Urzeiten ist dieser Landstrich der Provinz Murcia eine Gegend reich an Flüssen, übervoll an Wasserläufen und Bächen. Seit dem Entstehen des Wassers selbst hat es die Landschaft von Murcia geprägt und der Geographie das Relief aufgedrückt. Nach seiner Quelle in Pontones, in der Provinz Jaén, fließt der Fluss Segura durch die Provinzen von Albacete und Murcia hin zum Meer, bis er sich in Alicante im Meer auflöst. Die ältesten geschichtlichen Funde der Region befinden sich in der „Vega“ zwischen Calasparra und Cieza. Die Ureinwohner wählten die höheren Hänge neben dem Fluss, denn damals waren die Ufergebiete versumpft und von hohen und dichten Sträuchern bewachsen. Oft trat der Fluss in jenen Zeiten über die Ufer. Die Landschaft wie sie zu jenen Zeiten war hat den Ort Cieza, die Hauptstadt der „Vega Alta“ geprägt. Dort stehen noch die sumpfigen Rohre, mit dem Berg Almocrhón im Hintergrund. Etwas von diesem Ort entfernt, Aber immer noch in der Provinz Murcia, in Cartagena, befindet sich die Höhle „Cueva Victoria“ mit dem ältesten Fund eines Homos Erectus in ganz Europa.


Als das Handwerk des bronzenen Metalls, um das II. Jahrtausend v.Chr. aufkam, wuchs die Bevölkerung sprunghaft an, und weitete die bewohnten Gebiete aus. Die Funde von La Alberca und Beniaján sind stolze Zeugen jener Kultur, welche sich ganz auf die Verarbeitung des Metalls spezialisiert hatte, nachdem die verschiedenen Völker des Mittelmeeres an diesen Küsten angelangt waren. Um das Jahr 500 v. Chr. entstand langsam eine eigenständige iberische Kultur. Die Ausgrabungen von Coimbra del Barranco Ancho sind heute, nach dreißigjähriger Arbeit, Weltkulturerbe. Diese Volksgruppe, welche schon aus Bauern bestand, welche die Geheimnisse der Saat beherrschten, wird einige Zeit später romanisiert, als Rom del Karthagern ihre Stadt Cartago Nova eingenommen hatte. Diese wird im Jahre 209 v. Chr. von Publius Cornelius Scipio (der auch „Der Afrikaner“ genannt wurde) eingenommen, und setzt so dem II. Punischen Krieg ein Ende.


Die Romanisierung um das heutige Cartagena herum geht zügig voran, auch weil wegen der Tätigkeit in den vielen Minen ein dichtes Netz an Straße gebaut wurde. Andere Wechsel in der Landschaft ergeben sich, bevor der Ort „Murtia“ gegründet wurde. (Der Name der Stadt Murcia leitet sich von den weißen Blüten der Myrthen ab, welche in der Gegend in großer Anzahl wachsen.) Die eroberten Regionen brauchen eine Infrastruktur, Ernten und Wege und Straßen. So werden zügig die „almarjales“ –die versumpften Gebiete- trocken gelegt und zu fruchtbarer Erde verwandelt, auf welcher nach und nach Orte und Dörfer entstehen. Die Gefahr des Hochwassers, welches immer wieder die Landschaft verwüstet und welche die Ureinwohner nicht zu bannen im Stande waren, wird endlich von den Römern in Archena besiegt. Dort zeigen heute noch die Funde die ältesten bekannten hydraulischen Anlagen, um die Gewalt des Flusses zu bannen und in ihre Bahnen zu lenken, und gleichzeitig Überschwemmungen und Erdrutsche zu verhindern.


Die lebenden Gewässer des Islam


Dem römischen Kaiserreich folgt die Dekadenz, welche die Barbarenvölker hinter sich ließen. „Oróspeda“ heißt nun die Gegend unter der Herrschaft von Byzanz; sie wird von den Westgoten unter Suintila erobert, der sie in „Aurariola“ umbenennt. Das Christentum erreicht die Halbinsel über das Meer und fasst um den Ort Cartagena Fuß. Aus jenen Zeiten der primitiven ersten christlichen Gemeinden ist nur das Mausoleum von La Alberca in unsere Tage hinübergerettet. Die Überreste befinden sich zwar in einem jammervollen Zustand; trotzdem sind gut die Züge der Anlage –das älteste christliche Monument der Gegend überhaupt- zu erkennen. Das „Martyrium“ auf der Ebene des Llano de Mora de La Alberca wurden wahrscheinlich von einem Adeligen im unteren Reich errichtet. Man vermutet, dass sich hier die westgotische Hauptstadt „Ello“ befand.


Im Jahre 825 errichtet der maurische König Abderramán II ein Heerlager. Dieses hatte zum Ziel, nicht nur die Streitigkeiten und Fehden der Bevölkerung beizulegen, sondern sollte auch der Kern einer neuen Hauptstadt sein. Diese Hauptstadt sollte mit Hilfe ihrer hydraulischen Anlagen eine bewässerte Landwirtschaft ermöglichen. Es ist in jenen Tagen, als Murcia seine wirtschaftlichen, landschaftlichen und kulturellen Züge entwickelt, welche über die Jahrhunderte das Gesicht der Stadt prägen werden. Die Präsenz der arabischen Herrscher organisiert das gesamte Tal und füllt die Hauptstadt mit Gärten, Äckern, Bauernhöfen und mystischen Schulen.


Als Abderramán III auf den Thron steigt, gelingt es ihm ganz Al-Andalus zu befriedigen, was den wirtschaftlichen Aufstieg und die politische Stabilität während des XII und XIII Jahrhunderts mit sich bringt. Murcia ist in jenen Jahrzehnten eine offene Stadt, in welcher der Handel und das Handwerk blühen; in der es im Frühling nach der Blüte des Orangenbaumes duftet und in deren Schatten der Palmen die Datteln reifen. In diesem pantheistischen Klima reifen verschiedene philosophische Schulen heran. Die wichtigste von ihnen wird angeführt von Ibn Arabí, der auch als „Befruchter del Religion“ bekannt wurde. Seine Gedanken und Schriften haben einen wesentlichen Einfluss auf die späteren Werke des Dante und des Raimund Lulio.


Parador Puerto Lumbreras, die ZufahrtIm Tal des Segura befreien die neuen hydraulischen Anlagen den Menschen von der mühseligen Arbeit, um Wasser heranzuschaffen. Das geschieht mit Hilfe einer Anlage, welche es ermöglicht, die Wasserfluten des Flusses in geordnete Bahnen zu lenken und auf rationale Weise auf die verschiedenen Felder zu verteilen. Der „Azud de la contraparada“ –so heißt die Anlage- befindet sich ungefähr sieben Kilometer von der Hauptstadt entfernt, an einer Stelle, an der sich der Wasserlauf verengt und es so ermöglicht, das Wasser in eine Art Speicher umzuleiten. Von diesem Punkt aus gelangt das Wasser mit Hilfe zweier Hauptkanäle (spanischer Name: acequia) auf die Felder. Die besagten acequias tragen den Namen ihres Ausgangspunktes: Aljufía (im Norden) und Alquibla (im Süden). Beide Kanäle leiten das Wasser mit Hilfe immer weiter verästelter Nebenkanäle, insgesamt vierzig an der Zahl, auf die Felder. Das Wasser wird mit Hilfe von Wasserrädern immer weiter verzweigt. Der Spaziergang –eher eine Wanderung- den südlichen Kanal entlang bringt den Besucher heute über etwas 20 Km hinweg zu den Orten Javalí Nuevo, Alcantarilla, Aljucer, Beniaján, Torreagüera und Alquerías.


Dank der Bewässerung des mittleren Laufes entstehen Orte wie Mula, Cieza, Jumilla, Yecla und sogar –etwas weiter im Inneren des Landes- Alcaráz. Der Fall des Ortes Lorca am Fuße des Flusses Guadalentín ist ein anderer. Obwohl der Ort unter dem Namen Lurqua zum Sitz einer der maurischen Taifa-Reiche wird, entstand der Ort schon viel früher, zu Zeiten der Iberer in der Bronzezeit. Der Ort wurde del Legende nach von einem trojanischen Prinzen gegründet. Der spätere arabische Einfluss ist unverkennbar. So zum Beispiel in der Gemeinde „Calasparra“, wo Dörfer wie Almadenes de Argos, Soto und Acequia de Berbería und das Gebirge Sierra de Albares unverkennbar maurische Namen tragen, um nur einige von ihnen zu nennen. Calasparra ist ebenfalls ein beliebtes Anbaugebiet für Reis, eine Pflanze, welche die Araber im gesamten Mittelmeerraum verbreiteten und anbauten.


Kreuze, Krisen und Überschwemmungen


Schon zu Beginn des XIII Jahrhunderts beginnt die Region den Druck an den Grenzen zu den christlichen Reichen zu spüren. Unter dem Druck der Krone von Kastilien wird das Abkommen „Pacto de Alacráz“ im Jahre 1243 geschlossen. Der König Ferdinand III stellte so die Stadt Murcia und fast die gesamte Region (mit der Ausnahme von Lorca, Cartagena und Mula) unter seine Protektion. Die drei vorher genannten Städte wurden später in verschiedenen Schlachten besiegt und unterworfen. Die Grenzen des damaligen Reiches weichen von den heutigen Grenzen der Provinz ab, denn erst Jahre später schließen die Könige von Kastilien und von Aragón die Verträge von Tudillén, Cazorla und Almizra. Aber selbst dann gab es noch Verschiebungen an den Grenzen, bis auch das Königreich von Granada in christliche Hände fällt. Der Rückgang der Bewässerungsanlagen nach Ende der maurischen Herrschaft erhält ein anderes Vorzeichen nach der Entdeckung der Neuen Welt, als der gesamte Westen nach und nach das Mittelalter hinter sich lässt. Der Anbau von Gemüse, welcher bis dahin das wichtigste Standbein der murcianischen Landwirtschaft war, wird abgelöst vom Anbau der Zitrusfrüchte und des Maulbeerbaumes. Dieser wurde zur Verfütterung an die Seidenraupen verwendet, einem anderen wichtigen Produkt Murcias zu jenen Zeiten.


Nachdem die maurischen Besatzer das Land verlassen hatten tauchten andere Faktoren auf, welche die Organisation und die Struktur der christlichen Gebiete beeinflussten. Die Felder waren nun nicht mehr in den Händler jener, die auf ihnen arbeiten, sondern gingen in den Privatbesitz von einigen wenigen Feudalherren über. Ebenso die Ländereien, auf denen extensive Viehzucht betrieben wurde. Zwar hatten in Murcia die Herden nie die Tradition der „Trashumancia“ wir in Kastilien –das Weiden auf verschiedenen, weit entfernten Feldern im Sommer und im Winter, aber auch hier trieben Schäfer ihre Herden über Jumilla über das ganze Tal des Guadalentín und bis zum „Campo de Cartagena“.


Die Innenausstattung des Paradors Währenddessen werden an der gesamten Küste Wachttürme gebaut, um die Bevölkerung und das Land vor dem Einfall der Piratenschiffe zu verteidigen. Unter den zahlreichen Türmen, die noch heute stehen, sind hervorzuheben die „Torre de Cope“, aus dem XVI Jahrhundert, aus welcher dann im XVIII Jahrhundert die Burg „San Juan de las Águilas“


Die schlechten Zeiten dauern bis zur Invasion Napoleons. Trotzdem geben diese zwei Jahrhunderte schlechter Ernten, Krankheiten und Dekadenz der Stadt ihr heutiges architektonisches und ikonographisches wunderbares Aussehen.


Gemäß den Beschlüssen des Konzils von Trento gelangen Unmengen von kirchlichen Geldern nach Murcia. Sie werden dafür eingesetzt, um die gotischen Tempel zu restaurieren und neu auszuschmücken, um die Fassade der Kathedrale zu vollenden oder um unzählige Bilder des Francisco Salzillo aufzustellen.


Die Region beginnt im neuen Jahrhundert langsam sich zu erheben. Das alte Jahrhundert endete so schlecht, wie es begonnen hatte. Unter anderem, brach der Staudamm von „Puentes“ im Jahre 1802, der erst zehn Jahre vorher errichtet worden war. Es war eines der größten Unfälle ganz Europas in jenem Jahrhundert. Der Staudamm brach und entleerte sich in nur einer Stunde. Er riss zahlreiche Dörfer mit sich, und mehr als 600 Menschen verloren das Leben.


Rückkehr zu den guten Zeiten


Ab der Mitte des XVIII Jahrhunderts, und fast weitere hundert Jahre lang, wird ein von alters her bekannter Rohstoff industriell verarbeitet. Es handelt sich um den Hanf. Die Faser wird aus einer Pflanze gewonnen, welche in der gesamten Gegend reichlich vorhanden ist, und der immer schon als rohe Faser Verwendung fand, um Seile und Körbe und andere Güter herzustellen, die in der Landwirtschaft Verwendung fanden. Die neuen Ansprüche des Marktes brachten eine Organisation der Arbeit mit sich, nach welcher ganze Familien mit dem Anbau und der Ernte der Hanfpflanze Arbeit fanden. Eine andere Pflanze, welche im Gebiet um Cartagena weit verbreitet war, ist der „Barillo“; sie wurde bei der Herstellung von Glas verwendet. Die Pflanze, welche auf salzhaltigen Böden wächst, hat einen großen Anteil an Kalium. Die Asche dieser Pflanze wurde sowohl bei der Herstellung von Glas als auch von Seife verwendet. Der Anbau und Ernte dieser Pflanze veränderte das Gesicht der Landschaft um Cartagena nachhaltig. Cartagena war gegen Mitte des XVIII Jahrhunderts zur Hauptstadt des „Departamento Marítimo del Mediterráneo“ (Seedepartement Mittelmeer) ernannt worden. In jenen Jahren wurden das große Waffendepot, die Kasernen und die befestigte Schlossburg gebaut.


Parador Puerto Lumbreras Lobby In der zweiten Hälfte des XIX. und zu Beginn des XX. Jahrhunderts änderte sich die Wirtschaft schlagartig. Das Pflanzenreich gab den weg frei zur Übernahme durch die Mineralien. Gips, Silber, Eisenerz und Blei wurden zu den Rohstoffen mit der größten Nachfrage, und der Minen- und Bergbau zu der wichtigsten wirtschaftlichen Kraft der Region. Der große Abbau an Rohstoffen in den Minen brachte es mit sich, dass die nötige Infrastruktur zum Transport errichtet wurde. Águilas und Lorca wurden mittels einer Eisenbahnstrecke verbunden. In letzterer wurden die Galenit und Pyrit abgebaut, welche über den Hafen „Puerto de Águilas“ ihren Weg zu den Weltmeeren fanden.


Zu Beginn des neuen Jahrhunderts erfand ein genialer Wissenschaftler aus Murcia –Isaac Peral- das mit einem Motor angetriebene Unterwasserboot. Vielen Strassen überall in Spanien erinnern an diesen Wissenschaftler, und ebenso die Lexika und Bücher; aber zu Lebzeiten wurde seine Erfindung von der Technischen Kommission, welcher er seine Erfindung vorgelegt hatte, als „nicht schiffbar“ eingestuft. Sein U-Boot hatte 1.150 Brutto - Tonnen. Heute wissen wir, dass die Jungfernfahrt am 7. Juni 1890 von einem Mitglied der Besatzung sabotiert wurde, während das U-Boot ein Scheingefecht mit dem Kreuzer „Cristóbal Colón“ ausführte.


Der wirtschaftliche Aufschwung der Region während des XX. Jahrhunderts beginnt, als die Seeflotte der „legitimen Regierung“! Cartagena zu ihrem Stützpunkt ernennt. Nach dem Bürgerkrieg kommt der unerwartete Boom der Tourismusbranche am „Mar Menor“ (dem „Kleinen Meer“); die Gegend wird ein beliebtes Urlaubs- und Ferienziel, welches sich ebenfalls dank der reichen Ernten an Obst, Gemüse und Reis, als reiche Gegend konsolidiert. Heute prägen beide Wirtschaftszweige – Tourismus und Landwirtschaft- das Gesicht der Provinz.


In der leuchtenden Burg


Die Gäste des Parador von Puerto Lumbreras befinden sich an einem wunderbaren Ausgangspunkt für ihre Touren, sei es nun an die Levante von Valencia oder nach Andalusien. Murcia, in nur 80 Km Entfernung über Lorca, und das noch näher gelegene Águilas in Almería, über die Landstraße N-332, sind offensichtliche Ziele für Ausflüge. Darüber hinaus aber gibt es noch eine handvoll anderer Ziele in der nahen Umgebung. So zum Beispiel der Ort „Puerto Lumbreras“ selbst, mit seinen 14.000 Einwohnern und einer Umgebung, in der sich alle Kontraste der Ebene von „El Esparragal“ mit den mediterranen Wäldern abwechseln. Dies ist ein perfekter Anfang um die Umgebung des Parador kennen zu lernen.


Das wahre Kleinod von Puerto Lumbreras ist, neben der barocken Kirche von „El Rosario“, die Burg von „Nogalte“, in nur wenigen Kilometer Entfernung vom Ortskern, am Rande der gleichnamigen „Rambla“. („Ramblas“ sind trockene Wasserläufe, die aber bei Gewittern in den Bergen zu reißenden Flüssen werden). Bevor wir zu den Zinnen hinaufsteigen, möchten wir noch kurz das weite Flussbett bewundern. Die große Brücke, welche den Flusslauf überspannt, heißt „Puente de los catorce ojos“ (Brücke der vierzehn Augen). Über ihn führt die Eisenbahnstrecke nach Águilas. Oft kann man unter der Brücke die Schafherden sehen, die sich mühsam zwischen den Steinen des Flussbettes ihre karge Mahlzeit suchen. Die gesamte Schlucht, die von dem Fluss „Guadalentín“ ausgehöhlt wurde, der im Gebirge „Sierra de las Estancias“ entspringt, war über viele Jahrhunderte lang der natürliche Weg, um von Puerto Lumbreras nach Vélez Rubio zu gelangen.


Die stattliche Burg Bevor wir die Reste der maurischen Burg besichtigen, kann der interessierte Besucher dem Museum der Graphologie einen kurzen Besuch abstatten. Das Museum wurde von einem der großen Spezialisten der Graphologie – Augusto Vels- der aus Puerto Lumbreras stammt, aufgebaut. Das Museum befindet sich im Kulturzentrum in der Straße „Diecinueve de Octubre“, Nr. 14. Die Burg liegt auf der rechten Seite der „Rambla“, und dorthin begeben wir uns nun. Der Besucher kann beim Nähertreten die von der Stadt wieder restaurierten Höhlenwohnungen bestaunen. Früher Wohnungen, dienen die Höhlen haute als Werkstätten für Handwerker und Künstler: Keramiker, Maler, Handwerker aller Richtungen und Stätten, wo man die Gerichte der Gegend genießen kann. Die Renovierung der Burg, die schon im Gange ist, wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Man beachte, dass die Burg insgesamt sechs Türme hat, und einen Grundriss, deren Seite tausend Meter lang ist. In ihrem Ursprung im XII Jahrhundert hatte die Burg zwei Zugänge, was für jene Epoche sehr charakteristisch war. Bevor man den eigentlichen Besuch der Burg beginnt, ist es ratsam, das Besucherzentrum (vom Stadtrat in einer der Höhlen errichtet) aufzusuchen. In den verschiedenen Räumen dieses „Centro del Visitante“ erhält der interessierte Besucher reiche Information zu drei Themen im Zusammenhang mit der Schlossburg „Castillo de Nogalte“: die Enklave, die Architektur der Burg und die Restaurierung, welche in der Burg und ihrer Umgebung im Gange ist.


Oben auf dem Hügel, wo nichts den Blick des Besuchers trübt, erkennt der Besucher den ehemaligen Sinn der hohen Zinnen: die Türme wurden befeuert, und die Lichtsignale gelangten bis nach Jaca, als der Ort schon in christlichen Händen sich befand.


Das Tal der alten Düfte und der Sterne


Ganz in der Nähe des Ortes, in etwa sieben Kilometer Entfernung, überlebt unversehrt die wunderschöne und fast unbekannte Gegend von Cabezo de la Jara, ein bewaldetes Gebiet, mit dichten Gestrüpp und vereinzelten Höfen. Es ist möglich, verschiedene Ausflüge in diese Gegend von hohem ökologischem Wert zu machen. Hier leben die „Mora“ - Schildkröte und der „Chumbera“ -Feigenbaum. Ausflüge können sowohl zu Fuß als auch auf dem Fahrrad unternommen werden. (Keine der empfohlenen Routen ist länger als 14 Km). Während der Touren kann man verlassene Brennöfen bestaunen, oder verfallene Bienenstöcke aus Hanf. Man bedenke, dass die Handwerker von Murcia früher mit diesem Material allerlei hervorgebracht haben, bis zu Teppichen und Bettvorlegern. Pinien, Lavendel…Cabezo de Jara ist heute noch ein gutes Beispiel jenes Aquarells, die diese Landschaft früher, vor der Besiedlung durch den Menschen, war.


Der andere interessante Punkt in dieser Umgebung ist der „Observatorio Astronómico“, der von jedermann nach Ankündigung besucht werden kann. Das Observatorium wird von der freiwilligen und uneigennützigen „Agrupación Astronómica de la Región de Murcia“ unterhalten. Die Besichtigung dauert ca. anderthalb Stunden, der Besucher erhält Information über die wichtigsten Daten der Astronomie. Weitere Informationen zum Thema sind im Rathaus oder im Tourismusbüro erhältlich.


Lorca: Erinnerungen an alte Jahrhunderte


Von Puerto Lumbreras aus kann der Besucher sich dem Osten zuwenden, und die Küste besuchen, oder aber in das Landeinnere fahren, um es zu erkunden. In diesem Fall kann er wohl dem Besuch der Stadt Lorca nicht widerstehen. In nur 20 Minuten über die Autobahn A-7 sind wir in Lorca.<7p>

Mit seinen Höhlenmalereien, seine archäologischen Resten und den hundert Wappen, welche dem Ort Reputation verleihen, ist Lorca ein wichtiger Ort der Geschichte. Noch steht die alte „Miliaria“- Säule aus Zeiten der Römer, und eine gut erhaltene Nekropolis wartet auf den Besucher. Ebenfalls eine Burg, diese aus jüngeren Zeiten. Dem Besucher empfehlen wir, das Auto stehen zu lassen, und zu Fuß, von der Plaza de España aus, den Ortskern zu erkunden. Einen Besuch wert ist sicherlich die Kirche „Colegiata de San Patricia“, mit einer vor-barocken Fassade und einigen Reliefs von Salzillo Vater, dem Meister unseres großen murcianischen barocken Genies. Auf dem gleichen Platz ist ebenfalls einen Blick wert das Gebäude as dem XVII Jahrhundert, welches von Skulpturen des Juan de Uceda gekrönt ist. Heute ist in diesem Gebäude das Rathaus, und der Zugang zum selben ist frei. Früher allerdings diente das Gebäude als Kerker. Im Inneren hängen heute einige bemerkenswerte moderne Bilder, und eine Kapelle mit Bildnis von Pedro de Mena und Gemälden von Miguel Muñoz de Córdoba.


Ein wenig weiter entfernt, auf der „Plaza del Caño“ (die in Wirklichkeit eine Ausbuchtung des Hauptplatzes –der „Plaza Mayor“- ist), kann der Spaziergänger zahlreiche und wunderschöne Fassaden bestaunen. Die Fassade des „Corregidor“ musste überwältigend sein, von den übrig gebliebenen Säulen aus zu schließen. Weitere bemerkenswerte Gebäude finden wir, wenn wir weiter in Richtung zum Fluss, spazieren und die Strassen „Abad de los Arcos“ und „Zapatería“ nacheinander begehen. Von der „Plaza de Don Juan Moreno“ aus können wir das Haus der „von Mula“ bewundern, mit zwei großen Wappen neben dem Balkon. Die Nachbargebäude, aus dem XVI, XVII und XVIII Jahrhundert erzählen dem Besucher Lorcas die Geschichte der Oberschicht und der Adligen dieser Stadt in alten Zeiten.


Museen, als Paläste verkleidet


Das „Museo Arqueológico“, ebenfalls auf dem schon vorher erwähnten Platz, liegt am östlichen Ende von Lorca, im Viertel, welches als „La Alberca“ bekannt ist. Ganz in seiner Nähe steht das mittelalterliche Stadttor von „San Antonio“, und die Nachbargebäude sind die Klöster von „Santo Domingo“ und der „Mercedarios“. Seit etwas über einem Jahrzehnt existiert das Museum in dem signifikanten Haus der Familie Salazar Rosso (welches auch als „Palacio del Marqués de Esquilache“ bekannt ist). Das Museum klärt über die Geschichte der Stadt auf; es enthält Keramik, Totenschmuck, Wandgemälde aus der römischen Villa „La Quintilla“, Münzen und andere Funde. Hier werden auch die Besuche in den Archäologiepark „Los Cipreses“ koordiniert.


Gleich nach Verlassen des Museums, auf dem besagten Platz des „Don Juan Moreno“, fällt der Blick des Besuchers unwiderstehlich auf das wuchtige Kloster von „Santo Domingo“. In seinem Inneren können wir uns von der Kirche, seiner Kapelle und seinem Kreuzgang überraschen lassen; ebenfalls vom Stickereimuseum der Bruderschaft des „Paso Blanco“ überraschen lassen. Es gibt übrigens noch weitere Museen der anderen Bruderschaften (Paso Azul. Paso Encarnado und Paso Morado). Alles über sie kann der Besucher im Tourismusbüro der Stadt erfahren.


Der Burgturm in seiner ganzen Pracht Die Lopez-Gisbert-Straße führt uns direkt von der Santo-Domingo- Straße, auf der wir uns befinden, zum Platz des „San Vicente“. Gehen wir den Weg! Es handelt sich um eine kurze Straße, und sie versteckt die für viele den schönsten barocken Schatz der gesamten an diesen Schätzen so reichen Stadt. Man kennt dieses Haus als das „Haus der Säulen“, obwohl der offizielle Name des Gebäudes „Haus der Guevara“ ist. Der Palast, welcher bis vor wenigen Jahren noch von der Baronin Petrés y Mayáis bewohnt wurde, befindet sich heute im Eigentum der Stadt, und kann von jedermann besucht werden. Bevor wir die verschiedenen Säle und Patios betreten möchten wir für einen Augenblick vor dem Portal verweilen.


Die vier salomonischen Säulen tragen das Wappen der Familie. Gegen wir hinein! (Der Palast kann täglich –außer an Sonntagen- am Nachmittag besucht werden). Die Treppe stammt aus den gleichen Jahren wie die Fassade, Ende des XVII Jahrhunderts. Der Patio im Inneren wurde ein Jahrzehnt später, schon im XVIII Jahrhundert, fertig gestellt. Bis heute kennen wir nicht den Meister, dessen Handschrift der Patio trägt. Nur der Steinmetz hinterließ seinen Namen zwischen den blumigen Dekorationen an den Kapitellen. Es handelt sich um Pedro Sánchez Fortún. Unter den Sälen sind besonders zu erwähnen der „Gelbe Saal“ (Ballsaal), mit seinen Stilmöbeln aus dem XVIII Jahrhundert und seinen eklektischen Wandgemälden. Ebenfalls erwähnenswert ist die Gemäldesammlung, die über die Säle des gesamten Palastes verteilt ist. In dieser Sammlung vertreten sind mehrere Gemälde von Madrazo, an die zwanzig Bilder von Camacho Felices und ein wunderbares Porträt von Don Juan de Guevara auf einem Pferd.


Andere Besichtigungen


Wahrscheinlich kann der Besucher mit dem schon erwähnten einen ganz Tag seiner Freizeit verbringen. Sollte er noch Zeit und Kräfte haben, kann er am anderen Ende der Straße, auf dem Platz des San Vicente, die Statue dieses Heiligen aus Valencia betrachten. Sie steht auf einem alten Meilenstein aus der Zeit des Kaisers Augustus, und ist auf das Jahr 8 v. Chr. datiert. Diese Meilensteine wurden von den römischen Besatzern an den Strassen aufgestellt, um die Entfernungen anzugeben. Meistens waren es unbehauene Pfeiler. Dieser in Lorca ist mit einer Inschrift versehen. Der Pfeiler wurde anscheinend in der Straße „Juan de Toledo“ gefunden, in welcher sich früher das Stadttor von „La Palma“ befand. Der Besucher muss den Pfeiler mit seiner Statue obenauf nicht in der Mitte des Platzes suchen; er steht an der Ecke des Hauses der „Ponce de León“, in der Corredera-Strasse, einem Gebäude mit ebenfalls einem Wappen.


Das Casino


Es handelt sich um Architektur aus dem XIX Jahrhundert, die dem Meister Manuel Martínez aus Lorca zugeschrieben wird. Das Innere wurde später, schon im XX Jahrhundert, wurde im Jugendstil gehallten. Es ist gefüllt von Details und filigranen Dekorationen des Emilio Latorre, welche allegorische Gemälde von Luis Tornero und Sánchez Carlos flankieren (Pío XX-Straße, Nr. 33).


Die Burg


Die beiden heute noch erhaltenen Türme, der „Alfonsina“ und der „Espolón“, sind christliche Bauten aus der Zeit zwischen dem XIII und dem XV Jahrhundert; aber ursprünglich handelt es sich bei der Burg um ein maurisches Kastell. (Von der Plaza de España aus, über die Eliodoro-Puche-Straße, die Mayor-de-Santa-María-Straße und die Straße zur Burg).


Mittelalterliche Stadtmauer


Der Spaziergang über die mittelalterliche Stadtmauer ist auf jeden Fall empfehlenswert. Man gewinnt einen guten Eindruck über ihren Verlauf aus dem XIV Jahrhundert. Heute kann man die kubischen Bollwerke und den Eingang besuchen, sowie die Torbögen. Zu Zeiten der christlichen Beherrscher wurden dann Segmente der Mauer wieder aufgebaut, die man heute noch entlang der Rambla und dem „Porche de San Antonio“ besichtigen kann. (Zapatería-Straße bis zum „Porche de San Antonio“).


Strände


Keiner der Strände des Ortes hat die nötige Infrastruktur oder bietet weitere Dienstleistungen an. Sie sind allesamt schwer zugänglich und sind aus diesem Grunde nur sehr schwach besucht. Trotzdem, oder gerade darum, haben sich die Strände ihre wilde Schönheit erhalten. Die wichtigsten Strände sind: Playa Larga, Playa de Cala Blanca, Playa de Cala de la Gruta, Playa de Cala Junquera und Playa de Cala Leña.


Tourismusbüro Lorca (Oficina de Turismo Lorca) (Lope Gisberg, s/n. Tl: ++34 968 466 157).


Genüsse der Täler und der Küste


Pfeffer, verschiedene Arten von Wurst, Kapern, Oliven, drei Reissorten, Mandeln, Zitrusfrüchte, Tomaten, Fisch…das sind nur einige der wichtigsten Produkte, die diese Gegend hervorbringt. Zusätzlich zu den Produkten der „Huerta“ – der bewässerten Felder um Murcia herumbringt das Land noch viele andere Genüsse hervor, welche in anderen Klimazonen und Gegenden heranwachsen, wie zum Beispiel die Küste und die Hochebene, welche das gastronomische Angebot bereichern. Aus dem Tal des Guadalentín - Flusses, welcher am seinem oberen Ende den Parador von Puerto Lumbreras berührt, kommen die Produkte der „trockenen“ Landwirtschaft, die keine Bewässerung braucht: Hafer, Gerste und Weizen. Von der Küste kommt der frische Fisch und die levantinische Kultur der „Paella“ – der Reisgerichte mit Meeresfrüchten. Dazu kommen noch die typischen Gerichte aus diesem Landstrich: die „Migas“ - in der Pfanne gebratenes Brot mit den Produkten des Schweins (jungen Knoblauchzehen, Sardinen und dem unverkennbaren Aroma der andalusischen Weintrauben). Dazu Kalbsfleisch mit Kartoffeln, in Weinessig eingelegtes Kaninchen, Salate, verschiedene Sorten von Wurst und Reisgerichte.


Das Restaurant des Paradors Um beim Reis zu bleiben, welcher übrigens in Puerto Lumbreras mit Truthahn angereichert wird, hier folgender Kommentar: wie der Reisende wahrscheinlich schon weiß, besteht das gastronomische Geheimnis des Reises von Calasparra in seiner Eigenschaft, den Geschmack des Suds, in dem er kocht, einzuziehen. Reis wird in der Gegend von Calasparra seit etwa hundert Jahren angebaut, obwohl die Menschheit den Anbau von Reis seit etwa 5.000 Jahren beherrscht. Die Qualität des Reises von Calasparra beruht auf der Art und Weise, wie hier die Felder vorbereitet und bestellt werden. Jedes Jahr werden die angebauten Produkte gewechselt, und neben Reis wird andere Jahre Weizen, Mais und Futtergetreide angebaut.


Zurück zu den Resigerichten. Reis wird in Lorca folgendermaßen zubereitet und präsentiert: mit Bohnen und Schweinefleisch, als „Paella“ mit Truthahn, als Reissuppe und auch mit Schnecken. In der „Olla Gitana“ kommt dazu die Aubergine aus Totana.


Der Gast des Parador, der sich zu Tisch setzt, sollte auch die Fischgerichte probieren, ganz speziell die Dorade und den „Llobarro“. Auch das Kalb sollte nicht fehlen, welches der Küchenchef mit „Cabañil“ – Knoblauch zubereitet. Als Dessert kann der Besucher Saisonobst wählen, oder eine süße Nachspeise, je nach seinem Geschmack und seinem Magen, wie zum Beispiel die „Paparajotes“ mit Honig, die eine Spezialität des Hauses sind.


DAS GEHEIME REZEPT:


TINTENFISCH AUS DER “HUERTA“


Das Meer übt auf die Bewohner des Landesinneren immer eine exotische Versuchung aus. Aber es ist weit weniger häufig, dass die Früchte des Meeres sich von den Produkten des Landesinneren angezogen fühlen. In diesem Gericht verstärkt der Tintenfisch den charakteristischen Geschmack des langsam gedünsteten Gemüses.


  • Zutaten:
  • 1 Aubergine
  • 2 Tomaten (welche den Saft geben)
  • 1 oder 2 Pfefferschoten, je nach Größe
  • 2 mittelgroße Zucchini
  • 1 frischer, großer Tintenfisch
  • 2 Knoblauchzehen
  • Ein handvoll gehackter Petersilie
  • Meersalz (falls zur Hand)


Der erste Schritt lautet, das Gemüse zu häuten und in kleine Würfel zu schneiden. Wenn es die Tomaten brauchen, sollte man sie vorher in heißem Wasser abschrecken. Sobald das Gemüse vorbereitet ist, widmen wir uns der Säuberung des Tintenfisches. Es ist wichtig, den Tintenfisch in feine Streifen zu schneiden, damit er gut garen kann. Die Streifen sollten nicht zu breit und nicht zu lang sein. In einem Topf mit Wasser, den in Streifen geschnittenen Tintenfisch kurz ankochen, damit der Tintenfisch seine Farbe verliert und dem Sud seinen Geschmack abgibt. Ein paar Löffel von diesem Sud werden später unsere „Alioli“ – Sauce (eine Sauce aus Öl, Knoblauch und Petersilie) anreichern und ihr den unverkennbaren Geschmack des Mittelmeeres verleihen.


In der Pfanne wird das Gemüse, in der Reihenfolge der Festigkeit seines Fleisches, angedünstet. Die Tomate wird als Letztes hinzugefügt. In einer anderen Pfanne wird der Tintenfisch gebraten. Beide Gerichte werden separat auf zwei verschiedenen Tellern präsentiert. Der Koch bestimmt, welchen von den beiden Tellern er mit der Sauce garniert.





Die Bilder, Grafiken und Texte in dieser
Parador- / Ortsbeschreibung stammen
von unten genannten Autoren, bei denen
wir uns recht herzlich bedanken möchten.
Paradores de Turismo de Espana S.A.  

Bildmaterial:
PARADORES DE TURISMO DE ESPAÑA, S.A.

Videomaterial:
PARADORES DE TURISMO DE ESPAÑA, S.A.

Texte:
Miguel Garcia Sanchez

Zeichnungen:
Fernando Aznar