Reiten in Andalusien

Reiten in Andalusien


Vor über 20 Jahren hat die Liebe Heidi nach Spanien geführt. Sie hat gemeinsam mit ihrem Mann Antonio Ihren Reitstall in Andalusien gegründet. Heidis Reitstall ist umgeben von Obstplantagen und gleicht einem Paradies für Mensch und Tier. Sie werden sofort spüren, wie wohl sich hier alle fühlen.

Der Reitstall gehören neben zahlreichen Pferden (größtenteils Andalusier) und Eseln auch mehrere Hunde, die die Ausritte mit großer Begeisterung begleiten. Die Pferde leben das ganze Jahr in einem offenen Stall mit reichlich Auslauf, was sie sehr ausgeglichen und sicher macht, und daher auch für Reitanfänger und Kinder gut geeignet sind.

Geritten wird traditionell in spanischen Sätteln, wer möchte kann auch mit englischen Sätteln reiten. Mit auf der Finca hausen außerdem Ziegen, Truthähne, Pfauenpaar und Schweine, welche im Frühjahr meist Ferkel haben. Sie haben also immer etwas zu entdecken. In den Sommermonaten wird Heidi bei ihrer Arbeit mit den Pferden von 1-2 Helferinnen unterstützt, die ebenfalls mit Gruppen ausreiten und ihr auch bei der Stallarbeit und Pflege der Pferde zur Hand gehen.

Die Ausritte führen Sie in die wunderschöne Umgebung, in das bezaubernde kleine weiße Dorf oder direkt an den Strand. Ein Fixpunkt ist auch jedes Jahr die Teilnahme an der Wallfahrt San Isidro am 15. Mai sowie an der Feria Anfang Oktober. An beiden Veranstaltungen nimmt Heidi in traditioneller Flamencokleidung mit ihren Pferden an der großen Parade teil.

Liebe Pferdefreunde,
diese emotionale Erfolgsgeschichte hat hier und jetzt ein friedliches Ende gefunden.
Mehrere Versuche, den Reitstall mit seinen Pferden in liebevolle Hände zu geben, waren leider nicht erfolgreich. Aus dem Grund haben Heidi und Antonio die Anzahl Ihrer Pferde reduziert. In Erinnerung an die sehr lange und sehr gute Zusammenarbeit, haben wir die Berichte online gelassen. Die Idee ist, dass Sie sich als Pferdeliebhaber daran erfreuen können.



Reitausfluges Anfang Oktober in Andalusien – Costa del Sol – Südspanien

Die schöne Natur der andalusischen Region bietet die perfekten Rahmenbedingungen für diesen Reitausflug, am späten Nachmittag. Die heiße Sonne des Tages hat sich angenehm abgekühlt und es ist die richtige Wohlfühltemperatur für diesen Ausritt.

Reitausflug
Die Pferde sind durch Antonio bereits gesattelt und warten geduldig auf Ihre Reiterinnen.

Die Mädels treffen so nach und nach ein. Zuerst erschein die junge Johanna, die mit dem Mietwagen von Ihren Eltern zum Reitstall gebracht wird. Familie Sch. macht gemeinsam Urlaub und das ist für Johanna eine gute Gelegenheit mal wieder zu reiten. Johanna ist einige Zeit nicht geritten und ist somit etwas aufgeregt. Heidi beruhigt Johanna und zeigt Ihr zuerst ihr Pferd, die liebe Lara. Lara ist recht klein und sie ist ein sehr geeignetes Pferd für Anfänger. Die mehrfache Mutter überzeugt durch ihren feinen Charakter und weichen Gang. Kinder sind schon zu zweit auf ihr zum Strand geritten. Johanna fast Mut und beim Aufsteigen wird sie sichtlich ruhiger.

Reitausflug
Während sich Johanna mit Lara anfreundet, kommt Inke auf den Hof. Inke ist bereits durch Ihre Reitkleidung anzusehen, dass sie eine versierte Reiterin ist. Inke ist Deutsche und wohnt in der Nähe. Somit ist sie bereits Stammkundin bei Heidi und Antonio.

Nun kommen auch die letzten drei Reiterinnen, etwas erschöpft durch den längeren Fußweg von der Innenstadt bis hierher den leichten Berg hinauf. Sie hatten zwar klare Hinweise wo das Reiten stattfindet, haben sich aber mit der Entfernung verschätzt und mussten sich auf den letzten Metern recht beeilen. Alle drei sind für zwei Wochen in der Sprachschule und freuen sich schon sehr auf den Reitausflug. Andrea und Stella sind beide aus Schweden und haben mittlere bis bessere Reiterfahrung. Waimea hingegen, die in der Schweiz zuhause ist, kann richtig gut reiten. Sie hat dieses Jahr an dem internationalen Reitturnier in Vejer de la Frontera nahe Jerez de la Frontera, in Spanien teilgenommen. Es findet seit 1994 jährlich zwischen Februar und März statt und geht insgesamt fünf Wochen. Wer dort mitreiten darf, der kann reiten.

Reitausflug
Nachdem nun alle von Heidi herzlich begrüßt wurden und erfreut auf ihren Pferden sitzen, kann es losgehen. Ich, der die Bilder machen darf, fahre mit dem Auto zu der vereinbarten Stelle am Strand.

Nachdem ich einige Zeit gewartet habe, höre ich von weitem bereits die Begleithunde freudig bellen. Kurz darauf kommt unsere Reitgruppe durch das Schilf auf den Strand geritten. Die Freude ist in den Gesichtern deutlich zu sehen, was auch bei dem Anblick: Strand, blaues Meer, blauer Himmel und dann auf dem Rücken der Pferde, was will die Reiterin mehr?!

Galoppreiten am Strand der Costa del Sol, dem Playa el Playazo, bei besten Rahmenbedingungen.

Alle Reiterinnen sind hell erfreut am Ziel ihrer Reiterwünsche angekommen. Bei so super Wetter, langen Sandstrand, tolle Pferde und prima Reitgruppe, Reiterherz wie geht’s dir doch gut. Heidi erklärt kurz, dass die Gruppe zuerst im leichten Trab den Strand entlang reitet. Auf Ihr Zeichen wendet die Gruppe und reitet im gestreckten Galopp auf mich zu.

Reitausflug
Auch mir als einer der selten reitet, macht die „heranfliegende“ Reitergruppe richtig viel Freude. Auch die weniger erfahrenen Reiterinnen können sehr gut mithalten und sind genauso erfreut wie alle. Johannas Eltern sind auch am Strand und ihr Vater macht auch fleißig Bilder mit dem Handy von seiner Reitertochter.

Damit wir auch alle sicher sein können, dass die Bilder so gut aussehen, wie die Pferde und die Reiterinnen, wird der Galopp am Strand gleich noch einmal wiederholt, was die Gruppe sehr erfreut. Die Bedingungen um hier zu reiten sind nahezu immer so perfekt wie an diesem Tag. Es stimmte einfach alles und allen Reiterinnen hat es sehr viel Freude gemacht.

Als die Reiterinnen sich wieder auf den Rückweg machen und durch das Schilf verschwinden, sagt Johannas Vater mir: wenn es ihr so viel Freude macht, dann darf sie ruhig noch mal eine Stunden zum Reiten kommen.

Reitausflug
Auf dem Weg zurück begleite ich die Gruppe ein Stück entlang des Rio Seco, der den Reitern eine wunderbare naturnahe Kulisse beschert.

Es ist jetzt 18:00 h und die Sonne beginnt ganz langsam zu sinken, was an den Schatten der Bäume zu erkennen ist.

Für die Dynamik der Gruppe wird zwischendurch auch hier noch ein paar Mal getrabt, was die Gesichter freudig erhellt.

Als die sechs Reiterinnen näher kommen ist zu sehen, dass alle noch wohlauf sind. Die Rosen, die ich am Wegesrand entdeckt habe sind die Rosen, die ich hiermit bildlich den Damen überreiche. Die Rosen sind mein Dank dafür, dass sie so anmutig geritten sind.

An den Bildern der Umgebung ist zu sehen, dass hier das wunderschöne Meer mit den imposanten Bergen sehr nahe beieinander liegen.

Reitausflug
Beim Reitstall angekommen, wird Johanna von Ihren Eltern bereits erwartet und alle sind gespannt auf die Bilder, die ich gemacht habe. Die Frage der beiden Schwedinnen, ob sie die Bilder bei mir kaufen können, habe ich lächelnd verneint. Konnte dann aber die traurigen Blicke schnell wieder erhellen, indem ich ihnen sagte, dass Sie die per E-Mail geschenkt bekommen. Schnell waren alle E-Mail-Adressen ausgetauscht und die Gruppe löste sich langsam auf. Die drei Mädels der Sprachenschule habe ich mit meinem Auto nach Nerja gefahren und bin dann, mit freudiger Erwartung auf die Bilder, zügig in unserer Appartement gefahren.

Es war ein wunderschöner, ereignisreicher Nachmittag. Danke an alle, die mitgemacht haben.

Reiten in Andalusien, Cortijo Hidalgo hat neue Pferde – Andalusier, Appaloosa, Pippi Langstrumpfs Pferd und 4 Esel sind die Herde

Heidis Gäste reiten ab jetzt auch auf einigen neuen Andalusiern und auf einem gescheckten Appaloosa. Der weiße, gesprenkelte Appaloosa lässt jeden sofort an das Pferd von Pipi Langstrumpf denken. Das Pferd von Pippi Langstrumpf heißt: „Kleiner Onkel“ und Heidis Neuer heißt „Colorin“. Die Kinder, Jugendlichen und jung gebliebene Erwachsenen, die die Geschichten über das kunterbunte Treiben rund um das stärkste Mädchen der Welt kennen, werden Colorin lieben.

Pferde sind sehr soziale Wesen und deswegen bekommen Neuankömmlinge bei Heidi eine Schonfrist, um erst mal in der Herde anzukommen. Mit viel Fingerspitzengefühl und deutlichem Augenmerk auf das Verhalten der Neuen, werden sie erst mal im Coral bei der Herde bleiben. Es ist sehr wichtig, zu beobachten, ob die oder der Neue von der Herde angenommen und akzeptiert wird. Erst wenn der Neuankömmling sich in der Herd integriert hat und Freundschaften mit anderen Pferden geschlossen hat, erst dann ist er reif für einen Ausritt. Wenn dann der erste Ausritt bevor steht, reitet das neue Pferd gemeinsam mit seinen neuen Freunden. Das gemeinsame ausreiten mit den Freunden gibt dem neuen Pferd Sicherheit für die neue, ungewohnte Situation. Diese Pferde-freundschaftliche Variante hat sich bei allen neuen Pferden bewährt.

Als wir bei Heidi das Fotoshooting mit den Neuen gemacht haben, sollte eigentlich immer nur eines der Neupferde vor die Kamera kommen. Bei machen war das nicht ganz einfach, weil die neuen Freunde des Ankömmlings ihre neuen Mitbewohner beschützen wollten. Die Pferde waren sehr fürsorglich für ihre Freunde da, das hat mich sehr beeindruckt.

Pferde, die bei Heidi alt geworden sind, dürfen ihr restliches Pferdeleben auf einer Gnadenweide verbringen. Es kommt auch immer mal wieder vor, dass Heidi oder Antonio eines der alt gewordenen Pferde besonders ans Herz gewachsen ist. Dieses Pferd darf dann in der Herde bleiben und braucht nicht mehr mit ausreiten. Es verbringt seinen Lebensabend im Kreise seiner Freunde.

Zorro

Zorro (04.08.2008)

Er ist das Schmusepferd im Stall. Laras Sohn trägt eine gute Mischung zwischen Laras Ruhe und dem Temperament eines jungen Pferdes in sich. Manchmal kann er seinen Reiter mit einer spontan spritzigen Art überraschen, aber der Anstand seiner Mutter ist durchweg präsent.


Hidalgo

Hidalgo (2013)

Hidalgo ist ein Bild von einem Pferd. So gut wie er aussieht, so gut bewegt er sich auch. Er ist der Zuchthengst und der ganze Stolz von Heidi und Antonio.

Wer ein sehr guter Zuchthengst sein will, der braucht auch eine gute Ausbildung. Diese exzellente Ausbildung hat Hidalgo 2016 in einem der besten Reitstelle in Sevilla erhalten. Vier Monate hat Hidalgo alles gelernt, was ein Pferd von seine Güte und Qualität Wissen und Können muss.

Es ist eine Freude Ihm zuzusehen, wie kraftvoll und elegant er sich bewegt.


Willi

Willi (2013)

Will ist ein junges, temperamentvolles Pferd. Es ist in seinem Wesen sehr anständig. Willi reagiert sehr fein auf die Hilfen seiner Reiter. Er ist ein kraftvolles Pferd und ist für sehr erfahrene Reiter sehr gut geeignet. Er ist ein Andalusier mit einer sehr seltenen Farbe in hellgraubraun.


Federico

Federico (2010)

Er hat viel Ähnlichkeit mit Willi. Dieser temperamentvollen Andalusier wird überwiegend von Heidi geritten. Von seinem Vorbesitzer hat er gelernt, bei dem richtigen Befehl, auf den Hinterbeinen zu stehen.


Morito

Morito (2005)

Er ist halb Andalusier und halb Araber und hat dementsprechend viel Temperament. Er ist ein Pferd, das erfahrenen Reitern sehr viel Freude beim Reiten macht. Er braucht es, das sein Reiter mit den Zügeln sehr fein umgehen kann, weil er im Maul sehr empfindlich ist.


Micaela

Micaela (2012)

Die braune Stute Micalea ist temperamentvoll und wird überwiegend von Heidi als Leitstute geritten. Sie kann auch von mittleren bis guten Reitern in der Gruppe geritten werden. Für ihr junges Alter ist sie höchst anständig.


Marcelo

Marcelo (2006)

Er ist ein stämmiger, kleiner Wallach. Der Andalusier ist gut für Anfänger zu reiten, aber besser sind Reiter mit Reiterfahrung, die ihn beim Ausritte von seinen geliebten Fresspausen abhalten.


Candela

Candela (2003)

Die Stute ist sehr schön zu reiten. Vom Körperbau her ist sie sehr fein und kann leichte Personen tragen. Sie ist ein ganz tolles Pferd, das sich sehr gut bewegt.


Lara

Canela (2009)

Der Name bedeutet Zimt und die Fabre Ihres Fells ist zimtbraun. Die Stute ist sehr lebendig und hat einen anständigen Charakter. Für ihre Reiter hat sie ein breites Spektrum und ist somit für Anfänger und Fortgeschrittene gleichermaßen geeignet.


Ricardo

Ricardo (2002)

Der große weiße Wallach ist ein vorsichtiger Andalusier, der gerne leichte Reiter hat und kurze Touren geht.


Colorin

Colorin (2006)

Er ist ein mittelgroßer Appaloosa. Markant sind beim Appaloosa die gestreiften Hufe, auffällige Fellmuster und die gefleckte Haut. Dabei werden sich viele an das Pferd von Pippi Langstrumpf, „Der kleine Onkel“ erinnern.


Campeon

Campeon (2010)

Campeon ist für Anfänger und für Reiter mit mittlerer Erfahrung geeignet. In seiner friedlichen Art geht er gut und schön. Er ist auch Andalusier und geht sehr gern gut vorwärts.


Chiquitin

Chiquitin (2006)

Er ist ein kleiner, temperamentvoller, tiefschwarzer Wallach, der sehr gerne vorneweg reitet.


Balthasar

Balthasar (2002)

Der Andalusier-Wallach ist mittelgroße, in seiner Art ruhig und geht sehr anständig.


Lara

Lara (20.02.2001)

Sie ist neben Herkules ein weiteres sehr geeignetes Pferd für Anfänger. Die mehrfache Mutter überzeugt durch ihren feinen Charakter und weichen Gang. Kinder sind schon zu zweit auf ihr zum Strand geritten.


Paloma

Paloma (2004)

Die große, kräftige Andalusier-Stute ist sehr ausgeglichen und besonders gut für Kinder und Reiter mit mittlerer Erfahrung geeignet.


Luna

Luna (2010)

Sie ist eine große kräftige und imposante Andalusier-Stute mit einem sehr ausgeglichenen Charakter. Durch ihre besonnene Art ist Sie für Kinder und für erfahrene Reiter gleichermaßen geeignet.


Esel

Eselfamilie

Die kleine Eselfamilie besteht aus Miguel, der 2013 geboren wurden, Susanna, geboren 2012. Der Chef der Eselfamilie, Miguel ist sehr freundlich, immer neugierig und liebt den Körperkontakt auch mit freundlichen Menschen.

Eselin Susanna ist sehr schmusig und kuscheln gerne. Die Esel bilden eine friedliche Harmonie. Wenn Sie bedenken, dass Esel in Andalusien fast ausgestorben sind, ist es umso wertvoller, dass diese drei lieben Esel, so zufrieden im Cortijo Hidalgo wohnen können.

Die beiden kleinen Esel sind seit 2019 in der Herde der Andalusischen Pferde. Das Esel-Männchen heißt Lorca und die Dame ist die Isabella. Beide haben sich in die Wohngemeinschaft mit den beiden alten Eseln Miguel und Susanna und den vielen Pferden ideal eingefügt und fühlen sich sehr wohl.

Sina in Andalusien

Sina in Andalusien

Ich bin schon immer für mein Leben gern gereist und somit stand für mich eigentlich schon immer fest, nach meinem Abitur allein zu reisen bzw. eine Zeitlang im Ausland zu leben. Da ein Großteil meiner Familie aus Spanien kommt und ich mein Herz an dieses Land verloren habe, entschied ich mich dazu, meine Zeit dort zu verbringen. Ich überlegte, ob ich work and travel oder als au pair dort arbeiten wollte, doch dann kam mir die Idee, dass ich, weil ich leidenschaftlich gerne reite und auch während eines Praktikums in Dänemark schon auf einem Hof gearbeitet habe, mit Pferden arbeiten könnte. Also informierte ich mich über das Internet, ob man so etwas über eine Organisation machen kann, jedoch fand ich schnell heraus, dass dies nicht der Fall war.

Also musste ich auf eigene Faust recherchieren und fand über die Homepage "reiten-weltweit.de" einige interessante Höfe in ganz Spanien. Ich schrieb viele von ihnen an und konnte mir nach einiger Zeit die schönsten Höfe raussuchen. Durch eine Freundin meiner Mutter wurde ich allerdings noch auf einen anderen Hof aufmerksam. Dieser Hof hat mich am Ende am meisten überzeugt, weshalb ich ihn als Reiseziel ausgewählt habe. Er liegt in Nerja, in der Nähe von Malaga und man braucht nur 15 min. bis zum Strand.

Der Flug ist gebucht, also geht es am16.09. für mich ab in den Süden. Ich bin soo gespannt! Ich hoffe, es war die richtige Entscheidung und ich werde eine schöne Zeit dort haben.

Sina in Andalusien

Die letzte Woche Zuhause war eine sehr besondere Woche für mich. Ich habe mich mit vielen Freunden getroffen und hatte wunderschöne Abende. Besonders mein vorletzter Abend war ganz besonders für mich. Es war geplant, dass ich Freitagabend mit den Mädels, die in meiner Klasse waren, und meiner Schwester in Wuppertal essen gehe.

So war es dann auch, und als die ersten schon gehen mussten, war ich sehr traurig, auch die ersten Tränen flossen schon. Dann fuhr ich nach Hause in dem Wissen noch einen entspannten Abend allein Zuhause zu haben. Doch als ich Zuhause ankam, wurde ich im Garten mit einer Abschiedsparty überrascht, die die liebe Lea für mich geschmissen hat.

Sie trommelte so gut wie all meine besten Freunde zusammen, nicht nur die die auch mit essen waren, sondern noch viele mehr! Ich war so überwältigt und perplex, dass ich gar nicht wusste was ich sagen sollte. Es war so ein wunderschöner Abend, den ich wohl nie vergessen werde. Ich habe soo tollte Freunde, die immer für mich da sind und dafür bin ich unendlich dankbar!


Die Ankunft

Sina in Andalusien
Ich bin gelandet und habe es geschafft mich in die richtigen Busse nach Nerja zu setzen. Mein Gepäck ist auch noch vollzählig und so kann ich entspannt die Gegend begutachten:

Mein erster Eindruck von Südspanien ist sehr positiv. Mir gefallen die Berge und die kleinen Häuser zwischen ihnen. Direkt daneben befindet sich das blau schimmernde Meer, welches ich bis jetzt leider nur von weitem gesehen habe. An allen Straßen befinden sich Palmen und anderes südländisches Gewächs. Der Himmel ist bedeckt, was ich aber nicht so schlimm finde, denn dann ist der Temperaturunterschied nicht ganz so riesig im Gegensatz zu Düsseldorf. Ich bin gespannt auf meine Gasteltern und die vielen Tiere. Außerdem kann ich es kaum erwarten den Hof zu sehen.

Sina in Andalusien

Meine Gasteltern Heidi und Antonio sind sehr nett und auch der Hof ist sehr schön. Mit Heidi habe ich ja schon Zuhause geschrieben und telefoniert und durfte sie so schon ein bisschen kennenlernen. Sie kommt ursprünglich aus der Schweiz und ist dann, da sie Antonio kennenlernte, vor 20 Jahren nach Nerja gezogen. Antonio lebt schon immer hier und auch er ist ein sehr netter Mensch. Manchmal ist er etwas bott, aber so sind eigentliche alle Spanier die auf dem Land leben. Heidi hat mich gleich am ersten Abend gefragt ob ich auf einen Ausritt kommen möchte, was ich total lieb fand. Ich wollte aber lieber erst einmal in Ruhe meine Sachen auspacken und ankommen. Dazu kam, dass meine Gefühle ein wenig Achterbahn gefahren sind und ich ziemlich Heimweh hatte. Auch am nächsten Morgen ging dieses Gefühl nicht weg und ich hatte ein wenig ein schlechtes Gewissen, da ich das hier ja alles selber möchte und es hier wunderschön ist. Aber manchmal kann man für ein Gefühle einfach nichts.

Dann habe ich Heidi und Antonio ins Krankenhaus nach Malaga gefahren, da sie dort einen Arzttermin hatten. Es war ziemlich schwierig zwei Leute mit einem Auto irgendwo hin zu fahren, das man Nullkennt. Die Richtigen Gänge bei der 20 Jahre alten Gurke zu finden ist recht schwierig. Am Ende habe ich es aber doch geschafft. Im Krankenhaus hat der Termin dann länger gedauert als erwartet und ich wartete geduldig im Eingangsbereich und draußen. Ich fand es aber gar nicht schlimm einfach dort herum zu lungern und den vorbeilaufenden Menschen zuzusehen. Mit jeder Stunde mehr die ich dort saß, verging mein Heimweh immer mehr und ich fühlte mich besser. Den restlichen Tag sind Heidi und ich nur noch kurz nach Nerja gefahren um einige Besorgungen zu machen und ein wenig einzukaufen und haben zu Abend gegessen. Danach war ich dann ziemlich platt und bin nur noch ins Bett gegangen (frische Luft macht müde!).


Dienstag

Sina in Andalusien
Heute Morgen habe ich mit Antonio die Pferde fertig gemacht, also geputzt und gesattelt, denn es ging für mich auf einen dreistündigen Ausritt.

Es war wirklich wunderschön! Wir sind erst einmal eine ganze Weile durch das Tal in dem Nerja liegt geritten, weit und breit nur Plantagen und Bauernhöfe. Irgendwann ging es dann für unssteil hinauf in die Berge. Der Ausblick war einfach nur wahnsinnig. Die Berge, das Meer, die Häuser...

Dazu kam noch dass jede 100 Meter entweder eine Mango oder Avocado Plantage war. Hier in Andalusien ist wohl der einzige Ort in Europa wo diese wachsen können. Dann sind wir wieder zurück ins Tal und durch alte Flussbetten geritten, manchmal musste man aufpassen, dass man nicht von Palmen und Büschen vom Pferd gerissen wird, man war das abenteuerlich! Dann waren wir noch kurz am Strand und durften ein, zwei Runden galoppieren. Es war einfach nur fantastisch!

Bevor es für mich auf den nächsten Ausritt ging, hatte ich erst einmal bis 17:00 Uhr Siesta. Dieser ging dann nur eine Stunde und war nicht so groß, was ich aber ziemlich gut fand, denn wenn man es nicht gewöhnt ist, ist das schon ganz schön anstrengend.


Mittwoch

Heute ging es wieder um 10:00 Uhr auf einen Ausritt, diesmal aber nur 2 Stunden und mit einer Anfängergruppe. Also einfach ganz entspannt durchs Tal und an den Strand. Heute lief es mit dem Satteln und so schon ein wenig besser als gestern, aber so ist das nun mal. Jeder Anfang ist schwer!

Nach dem Ausritt war wieder Siester angesagt und da ich fitter als die letzten Tage war, beschloss ich mich auf das mir zur Verfügung stehende Fahrrad zu schwingen und ein wenig die Stadt zu erkunden. Man bin ich lange kein Fahrrad mehr gefahren, und das in der Hitze.. Aber die Anstrengung hat sich auf jeden fall gelohnt, denn als ich ankam konnte ich meinen Augen kaum trauen. Es ist einfach wunderschön!

Überall stehen Palmen und wenn man am Balcon de Europa steht, kann man die ganze Bucht und die Berge bewundern. Es ist eine fantastische Aussicht und die habe ich sehr genossen indem ich mich einfach dort hingesetzt und die Umgebung genossen habe.

Überall flogen Papageien wie Tauben herum und kreischten, im Hintergrund spielte jemand spanische Gitarre und es wehte eine leichte Briese vom Meer hinauf. Nerja kann ich wirklich jedem nur empfehlen!


Donnerstag

Sina in Andalusien
Heute bin ich mit Heidi in die Stadt gefahren um dort wieder einige Besorgungen zu machen. Wir sind zur Post gegangen, zum Uhrenmacher und in Krimskramsläden (diese typischen spanischen Laden in welchen man alles bekommt, vom Collegeblock bis zum Besenstiel). Dann sind wir Churros essen gegangen, und wer mich kennt, der weiß dass ich Churros über alles liebe! Als ich über Ostern bei meinem Opa in Salamanca war, habe ich dort mit meinen Eltern und meiner Schwester jeden Tag welche gegessen, weil ich so süchtig danach bin.

Außerdem waren wir noch kurz einkaufen und sind dann wieder zum Hof gefahren. Dort wartete schon ein leckeres Essen auf uns. Antonio kocht jeden Tag 1-2-mal warm und es ist einfach nur köstlich. Er hat wirklich ein großes Talent dafür. Außerdem schenkt er einem beim Abendessen ganz selbstverständlich ein Wein nach dem anderen ein.

Den restlichen Tag habe ich dann frei bekommen, da aus Heidis und Antonios Freundeskreis jemand gestorben ist.

Da ich den Strand immer nur vom Pferderücken aus gesehen hatte, beschloss ich mich aufs Rad zu schwingen und zum Strand zu fahren. Als ich dort ankam und meine Sachen ausbreitete, brauchte ich erst mal einen Moment um alles zu realisieren.

Ich stehe alleine am Strand ohne Freunde und Familie, stehe hier in Andalusien ganz alleine. Um mich herum kaum Menschen sondern einfach nur Natur, das Meer, der blaue Himmel und hinter mir die Berge. Ich fühlte mich so fantastisch, so frei, als könne ich über alles bestimmen. Aber Momentmal, ich kann es ja. Ich kann selbst über mein Leben bestimmen und mir alles so aussuchen, wie ich es möchte. Dank den besten Eltern der Welt und ihrer wunderbaren Erziehung, habe ich die Möglichkeit so eine wunderschöne Reise zu machen und das alles erfahren zu dürfen. Und auch meine Zukunft kann ICH gestalten, ICH ganz allein. Und dafür bin ich unendlich dankbar!


Freitag

Sina in Andalusien
Heute hatte ich wieder um 10:00 Uhr einen Ausritt zum Strand und weil Heidi zur gleichen Zeit mit ein paar Leuten in die Berge geritten ist, bin ich mit zwei Personen allein zum Strand geritten. Das war ziemlich spannend für mich, so früh gleich alleine einen Ausritt zu leiten. Aber die Leite die mit mir kamen sprachen deutsch und waren sehr nett, was es einfacher machte. Es lief auch alles wie ich es mir gewünscht hatte worüber ich ziemlich froh war.

Nachdem wir wieder zurück am Hof waren, die Pferde versorgt und zu Mittag gegessen hatten, hatte ich wieder Siesta. Ich hatte aber keine Lust irgendwo hin zu fahren, weil mir später noch ein Ausritt bevor stand. Also loggte ich mich ins "WLANLand" ein und verbrachte dort einige Stunden.

Dann ging es wieder auf einen Ausritt mit einer ziemlich großen Gruppe. Diese war nicht sehr einfach und deshalb teilten Heidi und ich uns auf dem Rückweg in zwei kleinere Gruppen auf. Das lief dann ein wenig besser und mittlerweile kenne ich den Weg zum Strand schon in und auswendig.


Samstag

Sina in Andalusien
Sina in Andalusien
Heute fing der Tag nicht nur mit einem, sondern gleich mit zwei Ausritten an. Kaum waren wir vom einen zurück, warteten schon neue Gäste. Also ging es dann noch einmal los. Mittlerweile tut mein Po ganz schön weh, und Muskelkater hab ich auch. Da möchte man manchmal einfach am Hof bleiben, auch wenn es noch so schön ist.

Naja, dafür hatte ich den Rest des Tages frei und habe mich an den Strand gelegt und eine Runde geschlafen.

Vorher habe ich noch meine erste Waschmaschine hier angestellt und ich bin gespannt ob ich meine Sachen so wieder herausholen kann, wie ich sie hinein getan habe...

Nach dem Abendessen bin ich dann mit dem Fahrrad in die Stadt gefahren. Dort bin ich ganz gemütlich durch die Gassen geschlendert und habe mir ein Eis gekauft und mich an den Balcon de Europagesetzt. Dort beobachtete ich den Trubel der Menschen und genoss die Aussicht.

Es war zwar ein schöner Abend, aber ein bisschen habe ich mich schon allein gefühlt.

Momentan merke ich total das sich das Alleinsein einerseits beklemmend und andererseits befreiend finde. Auf der einen Seite finde ich es toll meine eigene kleine "Wohnung" zu haben, und alles dann und so zu putzen wie ich es für richtig halte, auf der anderen Seite fühle ich mich schon sehr alleine wenn ich in der Innenstadt stehe und um mich nur Leute sind die sich gegenseitig kennen und herumalbern.

Aber ich sag mir: Kopf hoch, du bist gerade mal eine Woche hier und du wirst schon jemanden kennenlernen!


Sonntag

Heute konnte ich ein bisschen ausschlafen denn ich hatte heute frei.

Heidi schlug mir aber vor ein paar Tagen vor, ob ich nicht mit ihr auf den Flohmarkt gehen möchte. Da ich Flohmärkte und Schnäppchen liebe, konnte ich natürlich nicht nein sagen. Es war ziemlich heiß und der Markt lag mitten in der Sonne, das war nicht sehr angenehm. Trotzdem hatte er eine angenehme Größe und wirklich alles an Krimskrams was man braucht (oder eben auch nicht braucht).Heidi erzählte mir, dass der Markt das ganze Jahr über hier sei und es im Winter natürlich angenehmer ist darüber zu laufen. Sie sagte, dass viele arme Menschen sich auf diesem Flohmarkt kompletteinkleiden und einrichten. Es gebe sogar einen Stand, an dem man nur Elektrogeräte kaufen könne und sogar 2 Jahre Garantie auf allen Geräten hat, das fand ich ziemlich verrückt.

Am Nachmittag war ich dann bei Bekannten/Familie von Antonio und Heidi eingeladen, was ich ziemlich nett fand, denn ich war ja schließlich erst eine Woche hier. Dort haben wir lecker Kuchengegessen und es wurde sich viel unterhalten (wie das in Spanien ebenso ist). Die Familie war super nett und hat mich total herzlich aufgenommen. Danach sind Heidi, Antonio und ich dann noch in die Innenstadt etwas essen gegangen. Das Essen ist hier wirklich überall grandios und ich werde hier richtig verwöhnt.

Es war noch ein sehr netter Abend und ich kann es kaum erwarten noch mehr Leute kennen zu lernen.



2. Woche

Meine zweite Woche auf dem Cortijo Hidalgo und in Nerja fing nicht ganz so schön an. Ich habe mir leider in der Nacht von Sonntag auf Montag eine Erkältung eingefangen, da ich mit nassen Haaren und Ventilator schlafen gegangen bin weil es unfassbar warm war... Ja, ich weiß, das war ganz schön dumm von mir. Dafür werde ich das ganz bestimmt kein zweites Mal machen. Montag hatte ich nur Halsschmerzen, Dienstag kam dann Schnupfen dazu, der bis Freitag anhielt.

Außerdem ist seit Sonntagnachmittag der kleine Hund Simba vom Hof verschwunden. Sie ist eine ca. vier Monate alte Windhund Hündin und total lieb. Sie ist total verschmust und wollte immer total gerne spielen. Bis jetzt ist sie leider immer noch nicht aufgetaucht war sehr untypisch für die Hunde vom Hof ist. Außerdem wissen auch alle Leute im Dorf, welcher Hund wo hingehört und auch die Polizei und Tierheime wissen das. Heidi vermutet daher, dass jemand die kleine Simba geklaut habe. Ihr sei dies in den 20 Jahren in denen sie hier lebt schon häufiger passiert. Es scheint also, als gäbe es keine Hoffnung mehr dass sie wieder kommt. Ich finde es sehr traurig, dass manche Menschen in der Lage sind, anderen Menschen einfach ihr geliebtes Haustier zu klauen. Dabei sind die Tierheime, überall auf der Welt, überfüllt von Hunden die keinen Besitzer haben und die niemand vermisst.

Ansonsten haben wir die ganze Woche über nur einen Ausritt pro Tag gehabt. Und wenn wir einen zweiten hatten, haben Heidi und ich uns aufgeteilt. Das war auch ein sehr spannender Moment für mich, Ausritte ganz alleine, ohne Heidi, zu leiten. Es lief aber alles super und hat gut geklappt. Ein weiterer großer Schritt für mich!

Während all dieser Ausritte durfte ich, sogar bis jetzt schon, sehr viele nette Leute kennenlernen. Meist Menschen, aus den verschiedensten Teilen Deutschlands und ich finde es total spannend mir ihre Geschichten anzuhören, was sie nach Nerja, aber vor allem auch auf den Cortijo Hidalgo verschlagen hat. Ich kann hier wirklich während der Arbeit, man muss sich hier immer vor Augen führen dass es Arbeit ist, denn das vergisst man ganz schnell, sehr vieles lernen und das freut mich ungemein. Ich bin momentan einfach so unfassbar glücklich hier zu sein, auch wenn das Allein sein manchmal sehr schwer für mich ist. Aber ich bekomme sehr viele positive Nachrichten und Unterstützung durch meine Familie und Freunde, was alles natürlich einfacher macht. Auch in meinem "Häuschen" fühle ich mich so langsam immer wohler, nachdem ich überall einmal durch gewischt habe. Auch wenn ich z. B. vor ein paar Tagen aufgewacht bin und eine Kakerlake neben meinem Kopf an der Wand hing *Schreck*.

Ach übrigens, meine erste Wäsche war leider klatsch nass als ich sie aus der Maschine holte, da ich das falsche Programm ausgewählt hatte. Gestern habe ich eine weitere Maschine angemacht und diese konnte ich ohne irgendwelche Problemchen herausholen.

Also funktioniert mittlerweile eigentlich alles so, wie ich es möchte und ich kann mich voll und ganz auf die Arbeit, die Leute und mich konzentrieren.

Des weiteren habe ich diese Woche (meist nachmittags nach der Siesta) zum ersten Mal in meinem Leben eine Buchhaltung gemacht. Ich meine, für mich selbst führe ich ja eigentlich auch schon seit Jahren Bücher, da ich immer alle Kassenzettel abgehefte und Beträge aufschreibe, aber so eine richtig wichtige Buchführung habe ich zum ersten Mal gemacht.

Ansonsten habe ich diese Woche nicht viel gemacht außer am Sonntag wieder mal ein paar Schnäppchen auf dem Flohmarkt. Während der Siesta habe ich meist geschlafen, in der Hoffnung, dass meine Erkältung so schneller vorbei ziehen kann und bis jetzt ist es auch immer besser geworden.



3. Woche

Die dritte Woche in Nerja hat mir sehr viel gegeben. Im Großen und Ganzen lief diese Woche ähnlich ab wie die letzte. Morgens Pferde putzen, satteln und Ausreiten, Siesta, gutes Essen und tolle Landschaft. Ich bin immer noch total begeistert von der Umgebung, die ich mir total unbewusst ausgesucht habe. Der Montag war schon ein sehr emotionaler Tag für mich, denn ich durfte nachmittags den wunderschönen braunen Hengst (Hidalgo) im Roundpen laufen lassen. Das klingt jetzt vielleicht etwas unspektakulär, aber wenn Du diesen Hengst sehen könntest, sehen würdest wie er aus seiner Box geschossen kommt und dann all seine Kraft majestätisch auf dem Hof präsentiert, dann wüsstest Du was ich meine. Vor allem wusste ich nicht wirklich was geschah:

Antonio führte Hidalgo hinüber zum Roundpen und sagte ich solle mittkommen. Er machte Hidalgo im Roundpen los und dieser stürmte sofort in einem Galopp um uns herum und machte Freudensprünge weil er endlich aus seiner Box hinaus kam.

Ich fixierte ihn total und hatte ein wenig Angst dass er mich im nächsten Moment einfach umrennt. Doch dann ging Antonio einfach hinaus und ließ mich allein mit Hidalgo. Er erklärte mir noch kurz was ich zu tun hatte und verschwand dann. In diesem Moment hätte ich heulen können. Ich weiß nicht was es war... Angst vor dem starken Tier, Freude über dieses Gefühl von Verantwortung oder Wut weil ich allein gelassen wurde... Ich weiß es nicht. Es fühlte sich auf der einen Seite soo positiv an, auf der anderen Seite war ich irgendwie auch überfordert mit der Situation. Als ich mich dann wieder beruhigt hatte und Hidalgo einige Zeit friedlich vor sich hin lief, fing es an sich zu zuziehen und die ersten schweren Tropfe fielen vom Himmel (Das erste mal!). Dann, von jetzt auf gleich, fing es an zu schütten wie aus Eimern. Antonio brachte Hidalgo wieder rein und ich lief so schnell wie möglich zu Heidi ins Haus. Innerhalb von wenigen Minuten ging draußen gefühlt die Welt unter. Mein Häuschen erlitt durch den Regen einen kleinen Stromausfall, weshalb ich mir den Abend mit ein paar Kerzen gemütlich machen "musste".

Am Dienstag passierte während eines Ausrittes das erste Maleur. Das Pferd von dem Mädchen welches mit mir ritt (Willi), verlor im Galopp einen Steigbügel und ein Hufeisen. Beides wurde aber bereits am nächsten Tag repariert und ist wiedereinsatzbereit. Am selben Tag kam mir mal wieder das Thema "Hund" ins Gedächtnis da ich hier jeden Tag von Hunden umgeben bin. Ich bin leider ohne einen Hund aufgewachsen, bin aber schon als Kleinkind immer im Tierheim gewesen um mit den Hunden Gassi zu gehen, der Kontakt zu Hunden ist mir also nicht fremd. Vielleicht auch genau deswegen wünsche ich mir schon seitdem ich denken kann einen Hund. Als Kind habe ich sogar deswegen geweint. Heutzutage sehe ich natürlich die Vor- und Nachteile und sehe, dass ein Hund sehr viel Verantwortung und Führsorge benötigt. Dennoch bin ich mir zu 100% sicher, dass mich in meinem weiteren Leben auf jeden fall ein Hund begleiten wird. Es ist schließlich MEIN Leben, und bevor ich es bereue nicht getan zu haben, tue ich es. Am Anfang der Woche erzählten mir Heidi und Antonio, dass am Samstag auf dem Hof eine Fiesta stattfinden soll. Antonio sollte eine Paella machen (sein Spezialgebiet, er war früher Koch) und ca.20-30 Leute sollten kommen. Leider wurde diese wieder abgesagt, da der Mann der die Fiesta ausrichten sollte, krank geworden war. Darüber war ich sehr traurig denn ich hatte mich sehr gefreut. Im Zuge dessen führte ich mit Antonio eine sehr interessante Unterhaltung über sein Leben, seine Reisen und vor allem die Armen und Reichen dieser Welt. Er hat wirklich viel gesehen, erlebt und somit auch viel zu erzählen. Ich höre solchen Menschen total gerne zu!

Des weiteren durfte ich diese Woche sehr nette Menschen kennenlernen. Am Freitag hatte ich einen sehr lustigen Ausritt mit einem Paar aus Essen. Wir haben alle sehr viel gelacht und konnten uns alle füreinander interessieren. Am Ende habe ich den beiden noch den Hof gezeigt und sie waren total begeistert, das hat mir sehr viel Spaß gemacht.

Samstag war für mich jedoch der beste Tag, und nicht nur dieser Woche. Ich bin am Vormittag mit zwei Mädels (Julia und Carla) ausgeritten die etwa in meinem Alter sind. Sie kennen sich schon seit dem Kindergarten, studieren jedoch heute weit voneinander entfernt. Das Reisen verbindet beide stark und so sind sie dann (größtenteils per Anhalter) nach Nerja gekommen. Wir drei haben viel gequatscht und waren auf einer Wellenlänge. Somit fragten mich die zwei, ob ich ob ich nicht mit ihnen und zwei Musikanten die sie am Strand kennenlernten etwas machen möchte. Ich war natürlich sofort Feuer und Flamme und freute mich riesig endlich etwas mit Leuten in meinem Alter unternehmen zu können. Und ihr könnt euch nicht vorstellen was ich für einen schönen Abend bzw. schöne Nacht hatte. Wir gingen zusammen in den Supermarkt und kauften ein paar Getränke und Knabberzeug, denn wir wollten uns an den Strand setzen und ein Lagerfeuer machen. Vorher meinten die Jungs, dass sie vorher noch in ihr Zuhause müssen. Wir spazierten quer durch Nerja, gingen am Strand entlang und kletterten schlussendlich eine Klippe hinauf. Wir Mädels erwarteten jetzt ein kleines Häuschen oderähnliches, jedoch zeigte sich uns etwas ganz anderes. Als wir eine Brettertür mitten auf der Klippe öffneten, ergab sich uns ein recht großer Garten mit allerhand Pflanzen und Gewächsen. Obst, Gemüse, Kakteen, Blumen, Büsche, Bäume usw.. Es gab glaube ich nichts, dass es nicht dort gab. In ihm verteilt standen Zelte, Hütten und Bretterverschläge. Eine Ecke des Gartens wurde als Abwaschecke genutzt, eine andere wiederum als Chillloungearea. Alles natürlich mit einem 180° Meeresblick egal ob von der Couch oder vom Klo aus. Wir waren total fasziniert und ließen uns alleszeigen. Man merkte, wie stolz die zwei auf ihren Garten/Wohnung waren. Einer von ihnen, Luca, ist gebürtiger Italiener, er spricht fließend Spanisch sowie Englisch und ist total offenherzig. Er reist immer mal wieder um die Welt herum und lebt zum Teil in Nerja und zum Teil in Sevilla in einer Art Höhle. Der andere, Emanuel, kommt aus Argentinien spricht kaum Englisch und ist ein wenig schüchterner, aber auch sehr nett. Er lebt die meiste Zeit in Nerja. Wir waren begeistert von den beiden ihrer Lebenseinstellung, ihrem Lebensstil und ihrer Warmherzigkeit.



4. Woche

Die letzte Woche habe ich wieder so einiges gesehen und erlebt. Schon am Montag bin ich das erste Mal raus aus Nerja, weil ich Heidi nach Malaga zum Arzt fahren musste. Weil sie dort ein paar Stunden blieb, hatte ich Zeit mir die Stadt anzusehen und ein bisschen Sightseeing zu machen. 🙈 Also fuhr ich mit dem Bus in die Innenstadt und habe mit dort unter anderem die sehr beeindruckende Kathedrale angeschaut. Bevor ich wieder zurück zu Heidi musste habe ich mich noch mit Carla und Julia auf einen Kaffee getroffen, da die beiden ja am Sonntag nach Malaga getrampt sind. Sie sind wirklich unglaublich nett!

Am Mittwoch hatten wir dann zum ersten Mal keine Ausritte, weil eine Unwetterwarnung heraus gegeben wurde. (Auf Mallorca sind wohl sogar 10 Menschen gestorben). Es blieb zwar den Tag über trocken, aber sicher ist sicher. Abends habe ich mich dann mit (Gian)luca am Strand getroffen. Wir haben sehr viel geredet und über das Leben philosophiert. Wir haben über Sternzeichen, Spiritualität und die Welt geredet und es war sehr interessant die Sichtweise eines homeless man noch näher kennen zu lernen.

Des weiteren fing am Mittwoch die Ferria in Nerja an. Ein Stadtfest welches 5 Tage lang geht und die spanische, und vor allem die andalusische Kultur zur Geltung bringt. Die Stadt ist voll von Menschen in Flamencokleidung, Musikern, Tänzern und Nachtschwärmern. Bis tief in die Nacht wurde hier die letzten Nächte gefeiert, sowohl unter der Woche als auch am Wochenende. Eine große Kirmesbeschallte zusätzlich die Stadt.

Am Freitag dann war mein Geburtstag (wuuhu endlich kein Teenie mehr) und ich wurde natürlich mal wieder ein wenig sentimental. Am Morgen hatte ich einen Ausritt der ganz entspannt war und am Nachmittags hatte ich frei. Also machte ich mich fertig und fuhr in die Stadt. Dort habe ich mir auf dem Balcon de Europa in einem Cafe ein leckeres Stück Torte gegönnt. Danach habe ich mir auf einer Bühne Flamencotänzerinnen angeschaut und war so sehr beeindruckt von dieser Leidenschaft und diesem Ausdruck, dass ich ein wenig Pippi in den Augen hatte. Musik und Tanz erreicht mich irgendwie total stark und ich werde gleich emotional.

Auf dem Rückweg zum Hof lernte ich dann noch einen Norweger kennen, mit dem ich auch später noch ein wenig den Abend verbracht habe. So langsam sind es ja doch ein paar Leute die ichkennengelernt habe deshalb bin ich für die nächste Zeit sehr zuversichtlich. 😊

Außerdem war ich mit Heidi und Antonio noch sehr lecker in einer Pizzeria essen. 😋

Am Samstag dann hatte ich mich mit Emanuel verabredet und wir haben uns an den Strand (Burriana) gesetzt und geredet. Mit ihm ist die Kommunikation natürlich ein bisschen schwerer da er kaum Englisch sondern nur Spanisch spricht und auch einen ziemlichen Akzent hat, aber im Großen und Ganzen verstehen wir uns sehr gut. Er ist ein sehr humorvoller Mensch der immer singend und pfeifend durch die Straßen läuft. Ihm merkt man sehr an, dass er seinen Lebensstil gefunden hat und unglaublich glücklich ist. Ich liebe es solche Menschen anzuschauen und zu sehen wie viel Freude sie selbst an den kleinsten Dingen haben. An ihm und Gianluca sieht man so unglaublich gut, dass man viel glücklicher ist wenn man weniger hat.

Um 20:30 hatte ich mich dann noch mit Heidi und Antonio verabredet und wir sind sehr chic Indisch essen gegangen. Das Essen war soooo unglaublich gut!

Sonntag war natürlich wieder Flohmarkt geplant, doch leider machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung weil es unglaublich anfing zu regnen. Also verbrachte ich den Tag in meinem Casito (Häuschen) und hörte viel Musik. Am Nachmittags klarte der Himmel dann auf und ich beschloss einen Ausflug in das nächste, an der Küste liegende Dorf, Maro, zu machen. Ein seehr seehr kleines aber sehr schönes Dorf mit vielleicht knapp 1000 Einwohnern. Alle Häuser haben verschnörkelte Balkone und mit bunten Fliesen übersehen. Aber dort war es wirklich seeehr ruhig, es schien fast wie ausgestorben. Es waren kaum Menschen auf den Straßen.


5. Woche

Ich habe das Gefühl die Wochen wechseln wie Tage. Und doch erlebe ich so viel. Am Montag hat unser schöner Willi eine Kolik bekommen und wäre beinahe gestorben, wenn Antonio nicht im letzten Moment gekommen wäre. Wir wissen nicht genau weshalb er die hatte, vielleicht hat er etwas Falsches unterwegs gefressen, z. B. von den Avocadobäumen (die sind nämlich giftig für Pferde). Es ist wirklich unfassbar, wie schnell sowas gehen kann und wie schnell dann auch ein Leben beendet sein kann. Einen Tag vorher springt er noch durch den Paddock, am nächsten Tag hätte er tot sein können.

Diese Woche war wieder recht viel zu tun, weil viele Ausritte, die an Tagen stattfinden sollten an denen es stark regnete, auf die sonnigen Tage verschoben wurden. Durch die Regentage bedingt und dem dann auch auftauchenden Stromausfall, fing ich zwangsweise an zu lesen. Heidi hatte mir eine ganze Tüte mit Büchern zum Lesen gegeben also fing ich mit einem an. "Im Westen nichts neues" hieß das Buch welches ich mir ausgesucht hatte um es als erstes zu lesen. Ich hatte von ihm schon gehört und war sehr gespannt. Innerhalb weniger Tage hatte ich es durch, denn es fesselte mich sehr. Ein Buch über die Brutalität und Normalität im ersten Weltkrieg aus der Sicht eines Soldaten. Harte Kost, aber von ihr lassen kann man nicht.

Des Weiteren fing ich wieder an ein wenig Gitarre zu spielen. Jahre lang habe ich keine Gitarre mehr angefasst und es war ein befremdliches Gefühl die ersten Töne zu spielen. Doch nach kurzer Zeit flackerte wieder die Sehnsucht in mir, die ich verspürte als ich mit dem Gitarrenspielen anfing doch dann leider verloren hatte. Wenn ich also Zeit habe oder es regnet, spiele ich jetzt wieder gerne Gitarre und ich hoffe, dass diese Sehnsucht länger anhält als das letzte Mal.

Am Samstag wollte ich die Höhle von Nerja besichtigen, denn ich hatte schon viel Positives von ihr gehört. Also fuhr ich am Nachmittag hin (sie liegt oberhalb von Maro) und bemerkte dann, dass sie leider schon geschlossen hatte.
Also fuhr ich hinunter nach Maro, damit ich den Weg nicht umsonst gemacht hatte. Ich stellte mein Fahrrad in der Stadt ab und suchte einen kleinen Fußweg zum Strand hinunter. Kurz vor dem Strand blieb ich auf einer Klippe stehen. Eine Klippe direkt in der Mitte der Bucht. Ich war ganz allein. Nur ich, der Wind und das Meer. Ich breitete meine Arme aus und schloss die Augen, holte tief Luft. Ich wollte alles in mich hinein saugen. Den Geruch des Meeres und der Wärme, die Geräusche der Wellen und des Windes in den Sträuchern. Einfach alles. Ich war so überwältigt und glücklich, dass ich einfach dort verweilte. Über eine halbe Stunde stand ich einfach nur dort und war überglücklich.

Auch diese Woche verbrachte ich wieder den Samstagabend mit Manuel und Gianluca zusammen. Viel Wein, Zigaretten und Gesang begleiteten uns. Nerja ist mittlerweile selbst am Wochenende nicht mehr so überfüllt. Man kann sehr angenehm abends durch die Stadt laufen und es herrscht eine super laue Sommertemperatur. Ich liebe es! Die Menschen, die Natur, das Essen, das Leben! Ja, ich liebe das ganze Leben.


6. Woche

Momentan ist es beim Reiten ein wenig actionreich. Am Montag ist ein Mädchen vom Pferd gefallen, da sie nach dem Galopp am Strand einen Fuß aus dem Steigbügel und somit das Gleichgewicht verlor. Sie rutschte also, als ihr Pferd langsamer wurde, zur Seite, verletzte sich aber zum Glück nicht. Des Weiteren wurde heute (Montag; ja ich weiß, eigentlich nicht die 6. Woche) eine Frau, als sie versuchte ein anderes Pferd zu überholen, von dem vorderen Pferd gegen den Fuß getreten. Sie konnte nicht mehr weiter reiten, hat wahrscheinlich eine Prellung, und es bot sich ein Autofahrer an sie zum Hof zu fahren. Wir anderen sind dann mit den Pferden auch zurückgeritten und haben den Ausritt abgebrochen.
Aber so ist das halt, Reiten ist kein ungefährlicher Sport und es kann immer etwas passieren.

Am Dienstag bin ich mit Heidi und Antonio nach Velez-Malaga gefahren weil Heidi dort wieder einen Termin hatte. Diesmal war ich vorbereitet und hatte mir ein Buch mitgenommen um ein wenig zu lesen (Im Endeffekt unnötig, weil ich Sims gespielt habe 😂). Es dauerte dieses Mal auch nicht allzu lange und wir waren recht schnell wieder zurück.
Am Nachmittag kam ein Freund von Heidi (aus der Schweiz) vorbei (Balthasar). Er hat hier in Nerja ein Ferienhaus und wenn er in der Schweiz ist, kümmert sich Heidi ein wenig darum.
Des Weiteren besitzt er ein Auto, einen Opel, den er natürlich auch nicht benutzt, wenn er nicht hier ist. Heidi fragte ihn ob ich das Auto dann fahren könne, und so kam er am Dienstag mit dem Auto um mich Probe fahren zu lassen. Er erklärte mir alles und sagte, dass ich ab Mittwoch das Auto haben könne.
Seitdem habe ich also jetzt ein Auto und ich fühle mich noch viel freier als vorher. Manuel sagt zu mir jetzt immer Doc, weil der Opel ein wenig wie ein Delorean aussieht. 😂

Am Donnerstag musste ich nicht arbeiten, weil Antonio Geburtstag hatte. 🙌 Nach dem Mittagessen hatte ich dann viel Zeit für mich und so ging ich an den Strand von Maro. Unfassbar schön! Ganz klein, ganz ruhig und das Wasser ist total klar. Ich liebe es wenn am Strand nicht so viel Trubel ist, sondern maximal eine kleine Bar.
Am Abend dann kamen Freunde von Antonio und Heidi zum Essen vorbei und es gab suuper leckeren Fisch. Es schmeckt wirklich total anders, wenn man Fisch ganz frisch zubereitet als Zuhause wo er erst einmal tiefgefroren ist.

Samstag hatten wir keinen Ausritt und ich bin mit Heidi zur Post gefahren weil mein Geburtstagspaket von meinen Eltern angekommen ist. 😍 Ich war so gespannt, dass ich es im Gehen schon ausgepackt habe. Ich besitze jetzt auf jeden Fall einen Haufen mehr Süßigkeiten und, natürlich ganz wichtig zum Überleben: Aufgießnudeln. Haha. Ja so ist das, hier liefert der Postmann das Paket nicht wie Zuhause an der Haustür ab. Hier muss man dafür zur Post fahren. 🙈

Danach bin ich dann wieder einmal zur Cueva (Höhle) von Nerja gefahren. Dieses Mal hatte sie auch auf und ich buchte eine Führung. Unfassbar schön und wirklich riesig, die größte Höhle in ganz Europa. Ist auf jeden Fall einen Abstecher wert und das Restaurant anbei hat ausgezeichnetes Essen.

Der botanische Garten der unterhalb der Höhle liegt ist, finde ich, nicht ganz so sehenswert. Sie haben zwar schöne Wege und Brücken angelegt, jedoch habe ich auf den Ausritten schon viel schönere und außergewöhnlichere Pflanzen gesehen.

Am Nachmittag bin ich dann von da aus die Küste entlang immer Richtung Osten gefahren. Eine wunderschöne Küstenlandschaft ergibt sich den Straßen entlang. Viele Berge und Buchten die super harmonisch sind. Ich hielt einige Male mit dem Auto an, um die Aussicht zu genießen. Am Ende landete ich in dem Städtchen La Herraduras was mich jetzt aber nicht wirklich beeindruckte.

Auf diesem kleinen Roadtrippchen kam ich auf die Idee einen richtigen Roadtrip zu machen mit ein oder zwei Übernachtungen, entweder im Auto oder in einem Hostel. Ich habe jetzt mit dem Auto total Lust die Gegend zu erkunden. 👀

Abends traf ich mich dann mit Manuel und wir machten wieder ein wenig die Straßen von Nerja unsicher. Wir landeten in der Bar, el Molino, in welcher ein Mann Gitarre spielte und eine Frau dazu sang, typisch spanisch traditionelle Musik, einfach nur wunderschön. Die ganze Bar klatschte und jubelte im Takt und einige ganz mutige tanzten sogar vor den Musikern. Die Stimmung in einer spanischen Bar lässt sich wirklich nicht mit der einer deutschen vergleichen. Alle sind viel gelöster und feiern miteinander.
Dort versackten wir wirklich lange und hatte vielleicht auch 1-2 Wein zu viel. Aber dennoch war es wunderschön und nicht in Worte zu fassen.

Am Sonntag war ich natürlich wieder mit Heidi auf dem Flohmarkt und konnte wieder so einiges anstauben. Ich glaube, wenn das so weiter geht brauche ich wirklich einen weiteren Koffer, wenn ich wieder nach Hause fliege. Danach habe ich Manuel mit dem Auto abgeholt und wir sind nach Frigiliana gefahren. Ein weißes Bergdorf welches oberhalb von Nerja liegt und schon als das schönste Dorf Andalusiens gekürt wurde. Es war wirklich sehr schön, überall kleine Sträßchen die hinauf oder hinab führen mit gepflasterten Steinen in verschiedenen Mustern. Fast jedes Haus hat seine eigene Farbe für Haustür und Schlagläden und es gibt einige kleine Läden mit Schmuck und Handwerkskunst aus Tansania.
Zu Mittag gegessen haben wir auf einer Terasse eines Restaurants von welchem wir einen schönen Ausblick auf das Meer hatten, jedoch war das Essen überhaupt nicht gut und dazu noch kalt. Also gingen wir danach für einen Kaffee in ein anderes Restaurant von dem wir einen eigentlich noch schöneren Ausblick hatten und der Kaffee auch sehr lecker war.
Da der Tag noch jung war überlegten wir uns, dass wir noch nach Salobreña fahren könnten. Also setzten wir uns in den Opel, spielten spanische Musik von unseren Handys ab (da das Auto kein Radio besitzt) und machten uns auf den Weg. Salobreña liegt ca. 30 Kilometer östlich von Nerja. Die Altstadt liegt auf einem Hügel der aus einer weiten Geraden herausragt. Oben drauf thront die Burg welche man schon von weitem sehen kann. Das Dorf ist (wahrscheinlich vor allem um diese Jahreszeit) wie ausgestorben, fast wie ein Geisterdorf. Man trifft kaum Menschen und bestimmt 80% der Häuser stehen zum Verkauf. Es gibt kein einziges Geschäft oder Café und alles ist somit ziemlich trist. Auch wenn die Gässchen wirklich schön sein könnten.

des Weiteren habe ich diese Woche mit einem neuen Buch angefangen. Hier komm ich wirklich viel zum Lesen, vor allem in der Siesta oder abends im Bett, da ich ja kein WLAN habe und auf Fernsehen nicht so wirklich abfahre.


7. Woche

Diese Woche wurde, vor allem am Anfang der Woche, von viel Regen und Kälte begleitet.
Dienstag fuhr ich mit Antonio und Heidi nach Malaga weil Heidi dort wieder einen Termin im Krankenhaus hatte. Da es aber wie aus Eimern schüttete, entschloss ich mich dazu nicht mit dem Bus in die Innenstadt zu fahren, sondern mit Antonio auf Heidi zu warten. Wir gingen erst einmal in ein Café und aßen eine Portion Churros mit Schokolade (genau mein Geschmack). Dann besorgten wir noch einen neuen Schinken. Natürlich ein ganzes Bein, so wie es sich in Spanien gehört. Den spannt man dann in ein bestimmtes Gestell ein und kann dann den Schinken Scheibchenweise mit einem scharfen Messer abschneiden.

In der Siesta, wieder am Hof in meiner Casita, habe ich dann so gefroren, dass ich mich ins Bett gelegt und dick eingepackt habe. Dabei bin ich dann eingeschlafen und habe bestimmt 3 Stunden geschlafen. Als ich aufgewacht bin, hat es zwar aufgehört zu regnen aber ich hatte keinen Strom mehr. Das ist ja für mich mittlerweile nichts Neues mehr und ich weiß damit umzugehen. Ich habe dann Antonio geholfen die Sattelkammer zu ordnen und eine neue Futterlieferung zu sortieren.
Den Abend habe ich damit verbracht Musik zu hören und mich in Decken und Pullis zu kuscheln.

Mittwochvormittags schien ausnahmsweise Mal die Sonne und ich hatte zwei Ausritte. Dort lernte ich eine Bekannte von Heidi und Antonio kennen, Steffi. Sie ist am Überlegen ob sie vielleicht den Stall übernimmt, da Heidi und Antonio ja auch nicht ewig arbeiten möchten und ungerne alles aufgeben würden was sie so mühsam aufgebaut haben.
Sie blieb auch zum Mittagessen und ich unterhielt mich viel mit ihr. Sie hat eine Tochter, auch in meinem Alter, die einige Monate bevor ich hier ankam hier gearbeitet hat. Sie würde, wenn Steffi den Stall übernimmt, ihn zusammen mit ihr führen.
Am Nachmittag regnete es dann wieder bis in die späten Abendstunden... doch oho... ich hatte keinen Stromausfall.

Am Donnerstag war recht gutes Wetter, und das nutzten natürlich die Leute um auszureiten. Ich ging also am Morgen wieder zwei Runden. Am Nachmittag habe ich dann von Heidi frei bekommen und meine Reiselampe fing natürlich sofort am zu leuchten. Ich schaute in meinen Reiseführer, den ich von Bekannten ausgeliehen bekommen habe, und setzte meine Karten auf ein kleines Dorf namens Comares.

Ich stieg in mein "back to the future" Auto ließ mein Handy Flamenco abspielen und machte mich auf den Weg Richtung Velez-Malaga. Von dort aus ging es bestimmt eine halbe Stunde über Serpentinen hoch in die Berge, vorbei an tropischen Obst- und Gemüsekulturen. Ganz oben auf dem Felshügel thronte dann das Dorf wie ein Adlerhorst. Oben angekommen reichte dann der Blick bis auf das Meer. Comares ist ein sehr kleines und ruhiges Dörfchen welches vielleicht 3-4 Möglichkeiten (vielleicht auch nur jetzt im Winter) zum Café trinken besitzt. Doch die Aussicht auf die umliegenden Berge ist auf jeden Fall die Reise wert.

Auf dem Rückweg entschloss ich mich nicht erst die Autobahnabfahrt in Nerja, sondern eine vorher in Torrox zu nehmen. Da die Sonne gerade am untergehen war, fuhr ich die Küstenstraße entlang und machte einen Stopp an einem kleinen Strand. Dort schaute ich mir dann den Sonnenuntergang an.

Da der Donnerstag ja recht ereignisreich gewesen war, war der Freitag genau das Gegenteil. Es gab keine Ausritte und ich half Antonio beim Füttern der Pferde und bei allem möglichen was zu erledigen war. Und ich sag dir, das schlimmste für mich ist Stroh in den Offenstall zu tun. Wenn Du die Strohballen hoch in die Futtertröge hebst, bekommst Du eine komplette Strohdusche und hast es nachher überall. Und wenn ich überall meine, meine ich wirklich überall. In den Schuhen, in den Haaren und in der Unterwäsche... Da hilft dann nur noch duschen und die Klamotten zu kontaminieren.

Samstag früh gab es einen kleinen Ausritt. Also machte ich nach dem Mittagessen wieder einen kleinen Ausflug zu einem von Heidi empfohlenen Ort. Der Hafen "Puerto Marina del Este" liegt östlich von der Stadt las Herraduras und ist total schnucklig. Man kann sich dort in ein ruhiges Café setzen, ein Stück Kuchen essen, einen Kaffee trinken und den Yachten beim dümpeln zuschauen. Die Restaurants, die auch am Hafen liegen, überzeugen mit ihren Spezialitäten, von denen viele natürlich aus dem Meer stammen.

Am Abend traf ich mich wieder mit Manuel und wir besuchten die Bar "El Burro Blanco" (der weiße Esel). Eine typische Flamenco Bar mitten in der Innenstadt von Nerja welche nicht zu klein und nicht zu groß ist. Es ist sehr überschaubar aber genug Platz zum tanzen ist vorhanden, und das ist wohl auch das Wichtigste, denn außer uns saßen bloß 4 weitere Leute auf ihren Plätzen. Die restliche Bar (Mitarbeiter eingeschlossen) tanzten fröhlich auf dem Parkett. Ein Gitarrist begleitete die vom Band laufende Musik und sang. Alles in allem wieder einmal ein sehr gelungener Samstagabend.

Am Sonntag ging es dann, wie sollte es anders sein auf den Flohmarkt. Dort habe ich neuen Lesestoff und *tataaa* eine Heizung gefunden. Nun muss ich nicht mehr frieren.
Ich habe außerdem nach Schuhen gesucht die ich anziehen kann wenn ich ausgehe, habe jedoch keine gefunden. Auch die Suche in der Innenstadt von Nerja nach dem Flohmarkt blieb vergeblich.
Wir haben uns dann dazu entschlossen einen Ausflug in das ca. eine Stunde entfernte Bergdorf Mijas zu machen. Ein wirklich wunderschönes Städtchen von welchem man einen wunderschönen Blick auf das Meer auf einer Höhe von ca. 400 Metern hat. Der Ort strahlt mit seinen weißen Häusern den ganzen Reiz Andalusiens aus. Besonders malerisch sind die engen Gassen der Altstadt mit den mit Blumen und Pflanzen geschmückten Fenstergittern. Mijas hat sogar eine eigene ganz kleine Stierkampfarena die man sehr gut sehen kann, wenn man an das oberste Ende der Stadt geht und von oben auf sie hinabschaut.
Wenn man durch die Straßen schlendert begegnet einem alle 2 Minuten ein wundervoll geschmücktes Pferde- oder Eseltaxi und die ganze Stadt riecht (jetzt im Winter) herrlich nach gerösteten Kastanien (eine Winterspezialität hier).
Trotzdem kommt es einem nicht wirklich wie im Winter vor, wenn die Temperaturen noch so angenehm sind, dass man am Strand liegen kann. Nach dem malerischen Sonnenuntergang ändert sich das Panorama, wenn das funkelnde Lichtermeer von Fuengirola den Blick gefangen hält.


8. Woche

Diese Woche verlief wirklich seeehr entspannt. Ich hatte kaum Ausritte und bin viel mit Heidi durch Nerja gegurkt um alles Mögliche zu erledigen. Zur Bank, zur Post, zum Bäcker, zum Supermarkt, ins Internetcafé...
An einem Nachmittag fing ich an alle Sättel und Zaumzeuge zu ölen da sie den ganzen Sommer über kein Öl gesehen haben und jetzt in Ruhe trocknen können. Ich schaffte allerdings nur ca. die Hälfte. Ist ziemlich viel Arbeit und nachher tun einem die Finger weh. Ich sag es euch.
Außerdem sieht man danach wie Michel aus Lönneberger aus.

Desweitere fing Antonio an die Palmen auf den Hof zurück zu schneiden - und es gibt hier nicht wenig Palmen. Drei Tage lang hörte man das Geräusch der Motorsäge und wenn man aus der Tür trat sah man Antonio auf einer Leiter zwischen den Palmen hängen. Drei Tage lang hieß es auch für mich mitarbeiten und die stacheligen Palmenblätter wegräumen. Zwei große Container machten wir damit voll. Ihr könnt euch denken wie meine Hände danach ausgesehen haben.

Am Donnerstag kam ein Bekannter von Antonio, bzw. eigentlich der Sohn eines Bekannten von Antonio - Willi - der Namensgeber des Pferdes. Die beiden kennen sich schon seit dem Willi (also der Mann) klein ist. Er kommt so ca. 1-2 mal im Jahr vorbei mit ein paar Freunden um bei Antonio zu Abend zu essen. Dieses Mal kam er mit einer Truppe von Arbeitskollegen.
Ich half Heidi und Antonio bei den Vorbereitungen und durfte dann auch mitessen. Ich habe mich viel mit den Leuten unterhalten -eine ganz nette Truppe- und jeh mehr der Alkohol floss, desto fröhlicher wurde die Stimmung. Irgendwann stand einer in Cowboyklamotte da, einer bekam von Antonio ein Glas über den Kopf geschüttet und ein anderer wollte nun auch seinen Namen tanzen können.
Es war wirklich ein sehr lustiger Abend.

Am Freitag dann stand das von mir und Manuel schon längst erwartete Tango Konzert an. Als wir den Saal, der wie ein Kinosaal aussah, betraten sahen wir auf den ersten Blick, dass wir mit Abstand die jüngsten Leute dort waren. Aus der letzten Reihe konnten wir die Grauschöpfe ziemlich gut beobachten.
Das Konzert dann war eher eine Show. Es gab nicht bloß einen Mann am Klavier, einen am Akkordeon und einen an der Gitarre nein, es gab außerdem eine Sängerin, zwei Tanzpaare und eine Leinwand und Lichtershow die dem Ganzen etwas fantastisches gab. Im Ganzen war es eine wirklich atemberaubende Show die mich natürlich -wie sollte es anders sein- zu Tränen rührte.

Das restliche Wochenende verlief, wie die Woche, sehr ruhig. Samstag machte ich einen kleinen Ausflug nach Almuñeca. Aber die Stadt beeindruckte mich nicht sehr stark, es ist eine typische Großstadt. Viele Hochhäuser und viel Tourismus. Es gibt zwar einen sehr schönen botanischen Park, in welchem sich auch alte Ausgrabungen einer römischen Stadt sehen lassen aber im Großen und Ganzen bin ich von Nerja zu sehr verwöhnt.

Sonntag bin ich alleine zum Flohmarkt gegangen und das ging für meinen Geldbeutel nicht gut aus. Ich habe ziemlich viele, wunderschöne, Sachen gefunden wie eine alte Wildlederjacke und (endlich) Schuhe. Danach bin ich noch ein wenig durch Nerja geschlendert und habe einen Buchladen entdeckt, der nur gebrauchte Bücher verkauft. Es gibt auch eine große Ecke an deutschen Büchern und ich habe mir eins über Flamenco gekauft. Nachdem ich noch eine Lasagne gegessen habe, machte ich mich auf zu Manuel. Wir verbrachten den restlichen Sonntag ganz entspannt in seinem Garten und genossen die Sonne und den wunderbaren Ausblick auf das Meer.


9. Woche

Diese Woche war bis auf das Wochenende auch wieder recht unspektakulär.

Ich plante aber zusammen mit Manuel einen Ausflug für nächstes Wochenende mit Übernachtung nach Granada. Dort kann man eine Festung, die Alhambra, besuchen und muss die Tickets relativ früh vorbestellen. Deshalb machte ich mich diese Woche daran, damit wir nicht davor stehen und keine Karten mehr bekommen.

Ausritte hatte ich diese Woche bloß 3 Stück und man merkt nun sehr dass die Nebensaison begonnen hat.

Am Samstag nahm ich mir vor wieder mal ein wenig etwas zu sehen da ich ja das letzte Wochenende nirgendwo gewesen bin. Also schaute ich auf die Landkarte und entschied mich an einen Stausee zufahren. Das sogenannte "Rules Reservoir" wurde aus dem Fluss "Rio Guadalfeo" gebildet und befindet sich zwischen Granada und Motril in den Alpujarra, so nennt sich das Gebiet am Fuße der Sierra Nevada. Bis dorthin fuhr ich über die Autobahn, weil ich die Küstenstraße mittlerweile ja schon fast auswendig kenne. Ich fuhr an der Südseite des Sees lang und machte, wo es mir möglich war, einen Stopp.

Dort ergab sich mir ein wunderschöner Blick über das Wasser und die Berge. Meine Aussicht war von relativ weit oben und ich konnte mich auf eine Klippe stellen und die Aussicht genießen. Ich fühlte mich wie die Königin der Welt und vor allem unheimlich frei.

Ich wusste nicht so recht ob ich jetzt wieder zurück fahren sollte oder nicht. Ich entschied mich dazu einfach die Straße weiter zu fahren auf welcher ich gekommen war und dann einfach der Nase nach.

Ich fuhr den ganzen Stausee entlang Richtung Osten der irgendwann in einen Fluss überging. Ich fuhr die ganze Zeit auf der Hälfte einer Bergkette und hatte auf meiner Linken immer das Berg Tal. Dort kam irgendwann das Städtchen Los Tablones doch ich hielt mich weiterhin rechts um die Berge nicht zu verlassen. Es ging dann immer steiler Bergauf Serpentine für Serpentine und man sag der Landschaft immer mehr an dass es jetzt immer kühler wurde.

Die Bäume und Sträucher wechselten und der Himmel wurde immer Nebliger. Bald war ich auch schon in Fregenite und die Grenze zu den Wolken begann. Ich machte einen weiteren Stopp um zu sehen wie die Wolken in die Täler zogen. Dort musste ich mir schon einen Pulli überziehen, da dort ganz andere Temperaturen herrschten als im Tal.

Ich war wirklich unglaublich beeindruckt. Ich fühlte mich als wär ich in einem ganz anderen Land oder einer anderen Zeit gelandet. Es war wirklich unglaublich schön.

Zurück ging es dann Richtung Küste über das Bergdorf Rubite ab welchem eine unheimlich Kurvenreiche Abfahrt beginnt. Die Straße stapelt sich förmlich übereinander und gaaanz langsam, Kurve für Kurve, ist man dem "Boden" wieder etwas näher.

Sonntag wollte ich dann natürlich wieder auf den Flohmarkt doch das Wetter war nicht so berauschend weshalb auch nur ca. ein Viertel der Stände aufgebaut waren. Ich fand dementsprechend auch nichts doch Manuel wurde fündig, immerhin.

Dann entschlossen wir uns einen Ausflug nach Málaga zu machen und fuhren auf die Autobahn. Kurz bevor wir nach Málaga rein fuhren fing es an zu schütten das könnt ihr euch nicht vorstellen. Wie von einem Wasserwerfer kam der Regen vom Himmel gestürzt und man konnte kaum etwas sehen. In der Innenstadt waren viele Straßen so voll Wasser dass ich mir wünschte wir wären doch mit einem Boot anstatt mit einem Auto gekommen. Aus vielen Gullis kam das Wasser in Fontänen heraus, welchen man irgendwie versuchen musste auszuweichen. Nach 20minütiger Suche entdeckten wir endlich einen Parkplatz und entschlossen uns einfach das nächst beste Café aufzusuchen. Im Auto lag allerdings nur ein Strandschirm und wir sagten uns, besser als Garnichts. Wir wurden zwar ein wenig schief auf der Straße angeschaut aber wir wurden nicht nass.

Kurze Zeit später machten wir uns dann wieder auf den Heimweg weil es nicht aufhörte zu regnen.

Wie ich ohne Strom überlebe?

Für viele Menschen ein Alptraum: kein Licht, keine Heizung, kein Fernseher. Wie soll ich denn da überleben? Fragen sich die meisten.

Ich habe momentan (immer mal wieder) diese Situation, dass manchmal für 1-2 Tage mein Strom aufgrund von Regenschauern ausfällt. Ich meine hier ist die Situation natürlich ein bisschen anders als momentan in Deutschland da es hier nicht friert, aber dennoch sitze ich nicht bei 30° in der Sonne.

Was mache ich also nun wenn ich wieder mal kein Strom habe? Wie wärme ich mich auf? Wie sehe ich etwas bei Nacht? Und vor allem wie beschäftige ich mich?

Die Antwort ist wirklich ganz einfach: Ich ziehe mir dicke Pullover und Socken an, die halten warm. Ich zünde Kerzen an, die erhellen mir die Nacht. Und ich lese ein Buch oder spiel Gitarre.

Ja, tatsächlich es funktioniert und schadet überhaupt nicht. Denn so lerne ich den Strom wieder zu schätzen wenn ich ihn habe und gehe vielleicht sogar ein bisschen sorgfältiger mit ihm um.

Ich finde wir leben heutzutage so fern von der Natur, dass wir total verwöhnt werden, von unserem Strom, unserer Bequemlichkeit und unserem materiellen Besitz. Wenn wir nicht dem Ganzen für eine Weile entfliehen und unser Leben mit all diesen Dingen verlassen wissen wir sie gar nicht mehr wert zu schätzen und werden unglücklich.


10. Woche
Diese Woche beschreibe ich am besten mit regenreich. Genau wie schon letzte Woche regnete es unfassbar viel. So langsam wünsche ich mir wieder die Sonne und etwas wärmere Temperaturen. Aus Remscheid bin ich zwar wochenlangen Regen gewöhnt, doch wenn man eine Zeit hier in Andalusien wohnt gewöhnt man sich unglaublich schnell, vor allem wenn man es liebt, an die Sonne.

Hier lebt man eben auch viel mehr draußen als drinnen und vor allem auf einem Hof verbringt man die meiste Zeit unter freiem Himmel.

Montag gab es eine ganz besondere Spezialität zu essen: Schnecken.

Ich hatte nie zu vor Schnecken probiert, weil ich den Gedanken immer ein wenig seltsam fand. Aber ich bin ein neugieriger Mensch und lehne ungerne Dinge ab die ich nicht probiert habe. Ich probierte die erste und war unglaublich erstaunt wie lecker sie sind. Sie waren in einer Nuss soße gekocht und haben eine ähnliche Konsistenz wie Gambas. Natürlich war es immer noch komisch wenn man darüber nachdachte was man gerade aß, doch aufhören zu essen konnte ich nicht.

Am Wochenende dann stand die ersehnte Reise nach Granada an. Samstagvormittag hatte ich noch einen Ausritt auf welchem ich auch die zwei Mädels kennenlernte, die vor meiner Zeit hier auf dem Hofgearbeitet haben und jetzt Urlaub hier machen. Danach packte ich dann alle Sachen in den Opel und düste zum Burriana wo Manuel schon auf mich wartete. Wir starteten eine Playlist auf Spotify und fuhren nach Granada. Dort angekommen bot sich uns das typische Verkehrschaos einer Großstadt und es dauerte bestimmt 15-20 Minuten bis wie einen Parkplatz für das Auto fanden.

Da wir uns vorher kein Hostel im Internet rausgesucht hatten liefen wir einfach durch die Straßen um eines zu suchen und lernten dabei gleich ein wenig die Stadt kennen.

Nach einiger Zeit fanden wir das San Joaquin, ein suuuper schönes und günstiges Hostel gleich in der Nähe der Innenstadt. Die Zimmer waren um zwei kleine Innenhöfe verteilt welche jeweils einen Brunnen in der Mitte enthielten. Die typischen Fliesen mit Andalusischen Mustern und das von den Arabern geschnitzte Gestein verkleideten die Wände. Ich fühlte mich so glücklich endlich einen wunderschönen Ort gefunden zu haben wo wir unsere Nacht verbringen genkonnten. Ein Gefühl von Freiheit überschattete uns nun und wir machten uns auf um die Stadt zu erkunden.

Wir durchwanderten die gesamte Altstadt, bergauf, bergab, und schauten in jede Gasse. Mir bot sich eine hinreißende Ecke Spaniens die so viel Freundlichkeit und Geborgenheit enthielt, dass ich nur schweren Herzens daran dachte diesen bald wieder verlassen zu müssen.

Wir tourten von einer Tapasbar zur nächsten und wurden durch den Wein immer heiterer. Spät in der Nacht torkelten wir zum Hostel und fielen wie Steine ins Bett.

Am nächsten Tag machten wir uns fertig, brachten unsere Sachen zum Auto und frühstückten ausgiebig. Dann gingen wir in Richtung Alhambra, die größte Festung und DIE Sehenswürdigkeit Spaniens. Der Weg dorthin führt durch einen großen Waldpark der in allen nur erdenklichen Farben leuchtet da in den Bergen jetzt gerade Herbst ist. An der Küste merkt man davon nichts da die Palmen ihre Farbe nicht ändern.

In der Alhambra besuchten wir dann die Nasriden Paläste die wirklich unglaublich aussehen. Der Stein der Wände und Decken ist wie eine Spitze geschnitzt, unglaublich filigran und klein. Ich war und bin immer noch sehr beeindruckt von dieser präzisen Handwerkskunst die sicher Jahrhunderte gedauert hat bis sie fertiggestellt wurde. Auch die Gartenanlagen sind so durchdacht und mit so viel Liebe angelegt dass es fast perfekt scheint.

Den restlichen Tag schlenderten wir noch ein wenig durch Granada. Dabei passierte Manuel und mir etwas: Wir schlenderten so durch die Straßen, da kamen zwei Frauen mittleren Alters auf uns zu. Ihren Gesichtern sah man an dass sie Gitanos waren. In ihren Händen hielten sie einige Zweige Rosmarin und jedem von uns hielten sie einen Zweig so aufdringlich hin, dass wir kaum die Möglichkeit hatten nein zu sagen. Kaum hatten wir die Zweige in der Hand führten die Frauen uns ein paar Meter auseinander und redeten auf uns ein als wollten sie uns hypnotisieren.

Die Frau die mich auserwählt hatte sagte, dass ich ihr meine Hand geben sollte doch ich sagte ausdrücklich dass ich nichts über meine Zukunft wissen möchte. Es interessierte sie nicht wirklich und sie fing an mir alles Mögliche zu erzählen und irgendwie fesselte sie meine Aufmerksamkeit.

Manuel konnte sich von der anderen Frau "befreien" und kam zu mir um mir zu helfen. Die Frau welche bei mir stand verlangte zwei Euro und erst in diesem Moment Begriff ich was gerade geschehen war. Ich drückte ihr einige Münzen in die Hand und machte mich so schnell wie möglich mit Manuel aus dem Staub. Ich checkte natürlich sofort ob ich noch alle meine Sachen hatte und nicht beklaut wurde. Ich war bestimmt noch eine Stunde total perplex von diesem unheimlich schnellen und hinterlistigen Auftritt der beiden Frauen und musste auch den restlichen Tag noch viel daran denken. Man muss echt vorsichtig sein was man auf der Straße annimmt.



11. Woche

Diese Woche war nicht wirklich spannend da ich außerhalb der Arbeit nichts unternommen habe. Die Arbeit war diese Woche sehr abwechslungsreich da wir wieder alles Mögliche was auf dem Hof gemacht werden musste gemacht haben (Bad streichen, Schuhe für einen Hund basteln, putzen).

Außerdem bin ich Dienstagvormittag wieder mit Heidi nach Málaga gefahren und Mittwoch habe ich zwei Mädels, die hier im Sommer gearbeitet haben und jetzt Urlaub hier gemacht haben, zum Flughafen gefahren.

Dienstagnachmittag hatte ich frei und hab mich natürlich wieder in Maro an den Strand gelegt.

Auch Samstag und Sonntag passierte nichts Aufregendes. Ich bummelte mit Manuel durch die Stadt und wir gingen natürlich zum Flohmarkt. Aber so eine Woche muss ja auch mal sein ;)

Das Wetter ist übrigens wieder Top also so um die 20° und wenn man in der Sonne ist und es windstill ist fühl es sich aber wie 25° an.


12. Woche

Sina in Andalusien
Am Montag bin ich mit Heidi in einen Secondhand Laden gefahren und dass kam mir ganz gelegen, da ich am Sonntag ja nichts auf dem Flohmarkt gefunden habe. Dort fand ich eine Bordeaux farbene Bluse und einen Rock (beides für 4€).

Die restlichen Tage unter der Woche habe ich eigentlich nur damit verbracht den Rest der kompletten Sattelkammer zu ölen - das war eine Arbeit. Mittlerweile kann Ich ein Öl und Leder mehr sehen aber brauch ich ja und nicht weil Ich eeeendlich fertig bin.

Außerdem hatte ich zwei Ausritte die aber leider nur jeweils 1 1/2 Stunden gingen und ich vermisse die großen Ausritte sehr.

Samstag bin ich am Nachmittag wieder ein bisschen durch Nerja gebummelt und habe mir einen Kaffee getrunken. Danach bin ich zu Manuel und habe dort einen Freund von ihm kennengelernt mit welchem er manchmal zusammen Musik macht. Ich kann mich zwar nicht mehr an seinen Namen erinnern, aber er kommt auch aus Deutschland.

Er wohnt in mitten einer Avocado Plantage in einem Hüttchen und Manuel hat vorgeschlagen ob wir nicht abends zu ihm gehen sollen und Pizza in seinem Ofen machen sollen. Als wir dann fragten was er den da habe um die Pizza zu machen sagte er - nichts, nur den Ofen. Das wurde dann auch ziemlich abenteuerlich, Manuel und ich kauften alles ein was es brauchte um eine Pizza zu machen inklusive Kerzen da kein Licht vorhanden war. Dann liefen wir einige Trampelpfade durch eine Avocado Plantage ganz in der Nähe vom Playa Burriana bis wir an dem Hüttchen angelangt waren. Wir suchten Feuerholz und heizten den Ofen ein. In der Zwischenzeit versuchten wir irgendwie den Teig zu machen. Einige Stunden und eine Flasche Wein später haben wir es wirklich irgendwie hinbekommen mit ganz viel Improvisation.

Am Sonntag sind wir dann recht früh aufgestanden weil wir geplant hatten einen Ausflug zu machen. Wir frühstückten tankten das Auto voll und fuhren in die Alpujarra. Die Alpujarra sind das Vorgebirge der Sierra Nevada östlich von Nerja. Unser erstes Ziel war das Dorf Pampaneira, ein typisches weißes Dorf auf 1058 m Höhe. Ineinander geschachtelte Häuserkuben mit den für die Alpujarras so typischen Terrassenartigen Flachdächern aus Holz, Schiefern und Tonerde ziehen sich treppenartig den Berghang hoch. Danach fuhren wir noch ein Stückchen höher, erst nach Bubión und dann nach Capileira (1436 m Höhe und somit das zweithöchste Dorf Spaniens) welche in dem gleichen Stil errichtet sind.

Alle drei haben in den Gassen kleine Wassergraben welche sehr prägend für das Bild der Dörfer sind.

Danach ging es dann wieder ein Stück bergab zurück zur Hautstraßenader und in das Dorf Cañar. Und dieses Dorf hat wirklich nichts, es gibt eine einzige Bar und eine Kirche das wars. Kein Restaurant, kein Supermarkt nichts... Als ich etwas über das Dorf im Internet gesucht habe ist das einzige was ich gefunden habe das:

Sina in Andalusien
Sina in Andalusien
Mehr gibt es nicht. Das einzige ist eine wirklich schöne Aussicht.

Deshalb sind wir dann auch gleich weiter nach Soportújar, das Hexendorf. Der Legende nach begrüßt das Dorf nächtliche Hexenversammlungen wofür sogar echte Hexenplätze errichtet wurden. Selbst die Bewohner des Dorfes werden Brujo/as (Zauberer/Hexen) genannt, jede Hausnummer ist mit einer kleinen Hexe verziert und die Schornsteine haben einen Hexenhut auf.



13. Woche

Sina in Andalusien
Diese Woche lief wieder recht entspannt ab.

Da Heidi am Donnerstag in die Schweiz für eine Woche flog, trafen wir ein paar Vorbereitungen und kauften nochmal ordentlich ein. Am Mittwoch hatten wir sogar noch einen Ausritt. Ich fuhr Heidi dann zusammen mit Antonio am Donnerstagmorgen zum Flughafen und nun hieß es für mich allein mit Antonio klar zu kommen… Am Nachmittag, zurück auf dem Hof, erledigten wir einige Sachen wie zum Beispiel die Pferde füttern und Antonio war nicht gerade bester Laune. Am nächsten Tag lief es aber schon wesentlich besser. Mora, eine Hündin auf dem Hof, bekommt einen immer dickeren Bauch weil sie schwanger ist und ich bin total gespannt auf die Babys. Man kann fast täglich beim Wachsen des Bauches zu sehen.

Samstag bin ich nach der Arbeit ein wenig durch Nerja spaziert und dabei auch einen Mini-Weihnachtsmarkt auf dem Balcon gesehen. Mein erster Weihnachtsmarkt unter Palmen, es war ein sehr lustiger Anblick. Dann habe ich mir, wie immer eigentlich, einen Café con leche in meinem Stammcafé getrunken. Und man fühlt sich wie Zuhause wenn der Kellner zu dir sagt: „wie immer einen Kaffee?“. Auch manche Leute in Geschäften oder Freunde von Manuel grüßen mich mittlerweile auf der Straße und es ist ein total schönes Gefühl so angenommen zu werden.

Am Sonntag ging es natürlich wieder auf den Flohmarkt, allerdings ohne etwas zu kaufen, aber ich meine ich habe ja schon so viel gekauft, ich muss jetzt schon schauen wie ich den ganzen Kram nach Deutschland bekomme. Bin ja schließlich nicht im Wohnmobil wo immer eine Ecke ist die man vollstopfen kann und man nicht auf das Gewicht achten muss.

Danach fuhren Manuel und ich nach Málaga, schauten aber vorher in die Wetter-App um einen Starkregen ausschließen zu können. Es sah gut aus, und so machten wir uns auf den Weg. In Málaga schlenderten wir durch die Stadt und schauten uns die imposanten Weihnachtslichter an, wir blieben leider nicht bis abends weil wir zu kaputt von der ganzen Lauferei waren und sahen so leider die Lichter nicht bei Dunkelheit.

Und nun muss ich mal ein bisschen inne halten, da ich seit dieser Woche schon 3 Monate hier bin. Was für eine Zeit, und sie ging soo schnell vorbei. Es fühlt sich an als wär ich erst gestern auf dem Hof angekommen. Was ich alles erlebt und gesehen habe… Ich bin knapp 2000 km mit meinem Zurück-in-die-Zukunft-Auto durch Andalusien gefahren und habe super schöne Orte entdeckt die michwirklich fasziniert haben. Ich bin so dankbar hier zu sein und wirklich überglücklich. Ich hätte mir nie vorstellen können, dass ich so ein Glück mit meinem Leben in Spanien haben kann. Ich freue mich auch über die Rückmeldungen und lieben Nachrichten von euch und dass so viele mein Leben hier verfolgen. Ein großes Dankeschön an alle!!


14. Woche
Die 14. Woche, die Woche der großen Überraschung.
Sie fing eigentlich relativ unspektakulär an, Heidi war ja immer noch im Urlaub in der Schweiz und ich arbeitete jeden Tag mit Antonio am Hof. Wir räumten den ganzen Hof auf, entsorgten Müll und putzten. Des weiteren strichen wir den Picadero (oder auch Round Pen) in einem bergischen Grün. Ich habe leider kein Bild davon aber das wird sicher bald kommen. Ich habe nur eins wie er vorheraussah (siehe oben).

Sina in Andalusien
Doch dann fing der aufregende Teil der Woche an, denn ich hatte schon vor ein paar Wochen einen Flug nach Düsseldorf gebucht um meine Familie und Freunde über Weihnachten zu besuchen und zu überraschen. Ich telefoniere zwar oft mit ihnen und sie wussten, dass ich schon gerne über Weihnachten kommen möchte, aber davon, dass ich schon am 21. Zuhause sein werde, erzählte ich nur wenigen Personen. So wurde ich immer aufgeregter und konnte es kaum erwarten nach über 3 Monaten wieder nach Remscheid zu kommen.

Mittwoch verbrachte ich dann den letzten Abend vor meinem Urlaub mit Manuel und wir hörten wieder einmal in seinem Campo Musik und genossen die Aussicht.
Donnerstag holte ich mit Antonio Heidi vom Flughafen ab und bekam den Nachmittag frei um meine Sachen zu packen und meine Casita zu putzen, weil in der Zeit in der ich weg bin, eine andere Person für eine Woche dort einzieht. Die Aufregung stieg nun immer mehr und ich hatte ein bisschen Angst nicht einschlafen zu können. Ich schlief aber ziemlich gut und musste Freitagmorgen dann sehr früh aufstehen. Zum Glück hatte ich noch jemanden gefunden der mich zum Flughafen fahren kann weil das noch ein ziemliches Hin und Her war. Manuel hat, genau wie Antonio, keinen Führerschein und Heidi kann morgens zu schlecht sehen als dass sie mich hätte zum Flughafen fahren können, so stand ich also vor dem Rätsel, wer mich fahren kann. Ein Flughafentransfer ist sehr teuer, genau wie ein Taxi, weil es bis Málaga schon noch so um die 50 Kilometer weit ist. Zum Glück macht ein Bekannter von Heidi und Antonio genau jetzt über Weihnachten hier Urlaub und ich habe ihn sofortangeschrieben ob er mich fahren kann, dies konnte er. Das war wirklich sehr nett und ich bin immer noch sehr dankbar dafür.

So ging es also mit dem Flieger nach Düsseldorf und ich fühlte mich wie auf einer geheimen Mission, weil ja kaum einer wusste dass ich komme. Mein bester Freund, Nicky, holte mich dann sogar noch vom Flughafen ab und dann stand ich auch schon bei mir Zuhause vor der Tür. Meine Mutter öffnete und war vollkommen überwältigt genauso wie mein Stiefvater.

Den restlichen Tag verbrachte ich damit, ausgiebig über meine Erlebnisse zu quatschen. Am nächsten Tag fuhr ich zu meiner Freundin Lea um auch sie zu überraschen, da auch sie nichts davon wusste, dass ich schon so früh nach Hause kommen würde. Sie hat sich unglaublich gefreut und es tut soo gut sie wieder zu sehen.


15./16. Woche
Diese Wochen verbrachte ich ja Zuhause in Deutschland und ich muss sagen, dass ich jede Minute mehr merke was für ein schönes Leben ich habe.
Das erste große Event war natürlich Weihnachten, was für mich wieder sehr emotional war und ich sehr frohdarüber war oder es immer noch bin es Zuhause verbracht zu haben. Ich liebe einfach das Miteinander in der Familie wenn wir Zuhause sind, im Wohnzimmer sitzen, Musik hören oder Filme schauen, uns unterhalten und zusammen essen. Es macht mich so glücklich mit meinen Liebsten zusammen zu sein weil wir einfach auf einer Wellenlänge sind. Wir verstehen uns ohne Worte, wir akzeptieren uns wie wir sind und unterstützen uns in allem wo es uns möglich ist. In den drei Monaten die ich in Spanien war hat sich dieses Band, welches uns zusammen hält, irgendwie noch viel mehr gefestigt. Ein solcher Abstand bringt so einen Zusammenhalt und macht einem erst so richtig klar wie wertvoll die Menschen sind mit denen man vielleicht Tag täglich zusammen ist und sie oft im Alltagsstress als nervig empfindet. Man merkt erst dann, wie sehr man diese Personen liebt und in seinem Leben braucht. Ich möchte nicht sagen, dass es mir vorher nicht bewusst war und ich meine liebsten Menschen vorher nicht so geliebt habe, aber man bekommt zum ersten Mal eine starke Sehnsucht nach ihnen. Deshalb war es für mich umso schöner nach diesen 3 Monaten mit diesen gefestigten Beziehungen wieder nach Hause zu kommen.

Das zweite große Event waren dann die darauf folgenden Tage bis Silvester. Nein, nicht das Fest vom 31. Auf den 1. Sondern die Tage davor. Denn ich habe mir in diesen Tagen viele Gedanken über das Jahr 2018 gemacht. 2018 war für mich das beste Jahr in meinem Leben. Ich hatte in meinem Leben, so wie jeder andere Mensch auch, Hochs und Tiefs. Die sind in einem Leben auch notwendig, denn wenn du kein Tief hast kannst du auch kein Hoch empfinden. Dieses Jahr war für mich ein Jahr voller Erfahrungen, Abschlüssen, Erkenntnissen, Abenteuern und voller Veränderung. Vor allem aber voll von Positivität. Natürlich hatte ich nicht 365 Tage gute Laune und alles lief super, aber im Großen und Ganzen gab es viele Veränderungen die mich ein Stück weit glücklicher gemacht haben.

Ich habe einmal ein Video gesehen, in dem ein Lehrer das Leben total simpel dargestellt hat. Er hielt in diesem Video ein großes Glas in der Hand und sagte, „Das ist das Leben“. Er legte große Steine bis an die obere Grenze des Glases hinein und fragte ein paar Leute ob dieses Glas nun voll sei, alle stimmten ihm zu. Dann legte er in die Zwischenräume der Steine kleinere Steine und fragte wieder ob das Glas nun voll sein und wieder antworteten alle mit Ja. Dann schüttete er Sand in die Zwischenräume und fragte abermals ob das Glas voll war und wieder antworteten alle mit Ja. Daraufhin sagte er, dass die großen Steine die wirklich wichtigen Dinge im Leben repräsentieren wie Gesundheit, Familie, Freunde und Leidenschaften, Sie nehmen den meisten Platz weg. Die kleineren Steine repräsentieren andere Dinge im Leben wie deine Karriere, dein Zuhause und deine Verantwortung. Der Sand ist alles andere, die „kleinen“ Dinge. Wenn du zuerst den Sand in das Glasfüllst, hast Du keinen Platz mehr für etwas anderes. Das Gleiche passiert im Leben, wenn du deine ganze Zeit mit kleinen Dingen verbringst denn dann hast du keine Zeit mehr für die wichtigen Dinge. Fokussiere Dich also auf die wichtigen Dinge im Leben und dass sie dich glücklich machen, denn sie machen den größten Teil deines Lebens aus. Wenn diese im Ungleichgewicht mit dir selbststehen wirst du schnell merken dass dich die „kleineren“ Dinge nicht glücklich machen können.

Und dieses Jahr habe ich viele dieser großen Steine so verändert, dass sie mich glücklich machen. Oftmals braucht es seine Zeit oder die Hilfe von anderen einen solchen Schritt überhaupt möglich zu machen aber es ist immer noch Dein Leben uns Du kannst an den Steinen deines Lebens arbeiten und sie verändern so wie Du es möchtest.

Denn das ist es worum es im Leben geht, nicht eine tolle Karriere, viel Geld und ein großes Haus. Nein, es geht darum glücklich zu sein und dies kannst du nur wenn du dir dein Leben so gestaltest wie es Dich glücklich macht.


17. Woche

Meine erste Woche auf dem Cortijo Hidalgo nach meinen „Ferien“ war sehr schön. Ich konnte endlich wieder die Sonne genießen und auf Ausritte gehen.

Außerdem ganz viele Hundebabys sehen da die Babys von Mora genau an dem Tag als ich in den Urlaub fuhr zur Welt gekommen sind.

Dazu haben wir einen Neuzugang, einen schwarzen Schäferhund Welpen (Nino).

Donnerstag haben wir einen Ausritt mit Picknick gemacht, welchen ich noch nicht kannte. Auf diesem ritten wir das Flussbett vom Rio Chillar hinauf. Es war sehr schön und das Wetter perfekt.


Am Wochenende ging ich wieder nach Nerja um mir meinen Kaffee am Balcon de Europa zu trinken. Abends machte ich mit Manuel wieder ein wenig die Straßen unsicher weil das Wetter sehr mild war.


Sonntag ging ich auf den Flohmarkt weil Manuel Juan (der, dem der Garten in welchem die beiden wohnen gehört) half seine Geburtstagsparty vorzubereiten. Ich war auch eingeladen und so kam ich nach dem Flohmarkt wieder um mitzuhelfen. Die Feier wurde der Börner: es gab Gegrilltes, Paella, live Musik und natürlich ganz viel Wein. Ich genoss es sehr neue Leute kennen zu lernen und Leute die ich schon kannte wieder zu sehen. Wir lachten und klatschten viel.


18. Woche
Diese Woche hatten wir lediglich zwei Ausritte. Daher habe ich wieder viele Erledigungen mit Heidi machen können. Diese Woche wurden außerdem drei von den Welpen vermittelt und so sind es jetzt nur noch sechs.


Samstag nach der Arbeit fuhren Manuel und ich dann nach Ronda, eine Stadt die durch eine Schlucht in zwei Hälften geteilt ist. Da es dort hin etwas weiter zu fahren war, nahmen wir uns für die Nacht ein Hostel (Ronda sol). Dieses war viel größer das dass, welches wir das letzte Mal in Granada hatten. Eigentlich hatten wir vor auch in Ronda abends weg zu gehen wie in Granada, allerdings war das Wetter den ganzen Tag nicht so gut denn es regnete. So blieben wir im Hostel, schauten fern, aßen Tapas und tranken Wein. Es war trotz Regen ein sehr schöner Abend. Am nächsten Tagfrühstückten wir dann und packten alle Sachen ins Auto. Meine Mama hatte mir nämlich ein anderes schönes Städtchen ganz in der Nähe empfohlen welches wir uns nicht entgehen lassen wollten.


"Setenil de las bodegas"
Ein Städtchen, in welchem die meisten Häuser wie Höhlen in der Berg gebaut sind. Es sieht faszinierend aus, besonders die Stelle, an der der Fels sowohl die Häuser als auch die Straße überdacht.

Es hat sich wirklich gelohnt dort hin zu fahren denn es ist wirklich sehenswert!



19. Woche
Diese Woche durfte ich mich ganz viel um die Hundebabys kümmern und das ist, wie ihr euch denken könnt, eine suuuuper tolle Aufgabe. Einfach nur da zu sitzen, den kleinen Beispielen zu zugucken und überall von ihnen beknabbert zu werden.

I LOVE MY JOB

Außerdem haben wir eine Babyschildkröte bei den großen entdeckt.


Sina in Andalusien
Samstag haben wir die heißen Quellen von Santa Fe besucht. Diese liegen ganz in der Nähe von Granada und jeder kann sie besuchen. Man muss zwar nichts bezahlen da sie wild sind, allerdings muss man auch irgendwie dorthin gelangen. Sie liegen nämlich mitten in Olivenplantagen und sind nur über zerklüftete Feldwege zu erreichen. Wenn es geregnet hat sind sie mit einem normalen PKW nicht zu erreichen. Auf dem Weg dorthin sieht man unheimlich viele Wohnmobile die meist von Aussteigern dauerhaft bewohnt sind. Man ist also auch bei den Quellen nicht alleine. Es gibt allerdings die Möglichkeit ein wenig durch die Gebüsche zu klettern um an weniger besuchte Quellen zu gelangen. Das Rolle ist, dass viele Quellen ineinander über laufen und so kleine Wasserfälle entstehen unter welche man sich stellen kann. Auch bei frischen Temperaturen lässt es sich in dem warmen Wasser gut aushalten. Auf jeden Fall eine Reise wert!

Danach haben wir dann noch einen Abstecher nach Granada gemacht. Dabei haben wir auch Gianluca wieder getroffen. Es war sehr lustig!


20. Woche
Diese Woche lief recht entspannt ab. Ich hatte 3 Ausritte und habe viele Anziehsachen von Heidi und Antonio geflickt da Heidi dies selber nicht machen kann da sie grauen Star hat und nicht gut sehen kann. Deshalb braucht sie ohne hin viel Hilfe bei allem und ist sehr froh mich dazu haben weil ich ihr in vielen Dingen helfen kann. Am Wochenende tigerten Manuel und Ich wieder ein wenig durch die Stadt. Ich liebe diese Abende, durch alle Gassen zu laufen, Wein zu trinken und sich zu unterhalten.

Sonntag hieß es dann wieder Flohmarkttag, ich habe mal wieder nichts gefunden was ich aber nicht schlimm finde da ich ja bereits allerhand hier gekauft habe.

Danach fuhren wir nach Marbella. Die Stadt wollte ich mir auch unbedingt angesehen haben. Wobei ich im Nachhinein gar nicht groß beeindruckt war. Es ist alles sehr glatt gestriegelt und hat mich ein bisschen an Norderney erinnert: Viele Leute mit viel Geld. Die schön angelegten Parks sind natürlich wirklich schön und es ist super angenehm hindurch zu spazieren, allerdings gibt es auch die großen, kantigen Hotelbauten welche das Bild der Stadt ziemlich verschandeln. Da ist mir doch das authentische Nerja lieber auch wenn es hier vielleicht nicht überall super sauber und geordnet ist.


21. Woche

Diese Woche war wieder voll von Arbeit denn wir hatten jeden Tag einen Ausritt. Es tat gut wieder öfter Reiten zu gehen was ich vor allem an meinem Rücken merke. Je öfter ich gehe desto weniger Schmerzen habe ich und natürlich kann ich so auch mehr die Sonne genießen.

Das einzige was momentan etwas anstrengender ist, ist Canela, das Pferd welches ich immer reite, denn sie ist momentan rossig. Sie erschreckt sich öfter und macht aus jeder Mücke einen Elefanten. So wollte sie zum Beispiel am Anfang der Woche an einer bestimmten Stelle im Fluss (wo sich eine kleine Stufe befindet) nicht weiter gehen. Ich musste sogar absteigen und sie mit viel Überredungskunst davon überzeugen weiter zu gehen. Es lief aber jeden Tag ein wenig besser so dass sie jetzt wieder (fast) normal durch den Fluss geht. Am Wochenende ging es für mich wieder nach Granada. Manuel war schon seit Donnerstag dort um sich mit Freunden zu treffen. Mittlerweile kenne ich mich ja auch schon recht gut dort aus und ich liebe diese Stadt einfach. Überall sind Musiker und Künstler und die Altstadt ist wunderschön.

Am Abend wollten wir dann unsere Sachen in das Hostel bringen welches ein Freund für uns reserviert hatte. Leider hat etwas mit der Buchung nicht funktioniert und so hieß es dass das Hostel leider schon ausgebucht war. Wir fragten nach und nach an allen anderen Hostels und Pensionen nach doch alle, wirklich alle waren ausgebucht. Jetzt weiß ich auf jeden fall wie sich Josef und Maria gefühlt haben mussten. Wir waren nach stundenlanger Suche ziemlich deprimiert und überlegten was wir nun tun konnten.

Wir hatten wirklich keine Lust im Auto zu übernachten. Ein Mann aus einem Hostel hatte uns noch ein Hostel genannt welches wir als alles letzten Notfall nehmen könnten. Als wir es uns anschauten waren wir nicht gerade begeistert. Uns öffnete eine alte Dame die kaum laufen konnte. Überall waren die Vorhänge zugezogen und nur ein flackernder Fernseher beleuchtete den Raum.

Es war ziemlich düster und es roch ein wenig seltsam. Unser Zimmer zeigte uns ein Mann mit ziemlich schmierigen Haaren und einer riesigen Brille. Uns wurde klar wieso dieses das einzige Hostel der ganzen Stadt war welches noch ein Zimmer frei hatte.

Dies war nun unsere einzige Rettung und wir entschieden uns dafür dort zu übernachten. Es war im Endeffekt gar nicht soo schlimm da das Bett sauber war und mehr brauchten wir ja auch nicht.

Sonntag frühstückten wir lecker und schlenderten durch die Stadt. Am Nachmittag unterhielten wir uns ziemlich lange mit den Bekannten von Manuel an dem Treffpunkt San Nicolas, von welchem man einen unglaublich schönen Blick auf die Alhambra und die Sierra Nevada hat.

Ich genoss die Sonne unglaublich die am Nachmittag herauskam. Die Stadt ist wirklich einzigartig. Mit all ihren Menschen und Gebäuden. Viele Hippies, Aussteiger, Künstler und wahrscheinlich auch Waldorfschüler tummeln sich hier.


22. Woche
Diese Woche gab es wieder ein bisschen mehr Action. Montag kam der Hufschmied und es mussten relativ viele Pferde neu beschlagen werden. Dienstag hatte ich vormittags einen Ausritt undnachmittags fuhr ich wieder einmal mit Heidi zu dem Haus von Balthasar um dort nach dem Rechten zu sehen und die Blumen zu gießen. Abends bekamen wir dann besuch von zwei Italienern um mit uns zuAbend zu essen. Mittlerweile liiiebe ich Besuch weil es dann meist Ochsenschwanz zu essen gibt und Antonio ihn soooo gut macht. Ich habe noch nie so ein zartes und leckeres Fleisch gegessen.

Donnerstag war ja Valentinstag und der Geburtstag von meiner Mamiiiii. Deshalb verbrachte ich den Abend mit Manuel zusammen in der Stadt und trank mit ihm hier und da einen Wein.

Sina in Andalusien
Samstagabend gingen wir wieder nach Nerja in das Centro Cultural weil dort eine Flamencoshow stattfinden sollte. Wir hatten dort ja auch vor eineigen Monaten die Tangoshow gesehen von welcher wirtotal beeindruckt waren. Die Flamencoshow konnte dies aber leider nicht bieten, sie war nicht schlecht um einen kleinen Einblick überhaupt in diese Musikalische Richtung zu bekommen, aber wennman schon einiges gehört hat erwartet man schon ein wenig mehr. Die Tangoshow hatte mit Vergleich natürlich auch noch eine atemberaubende Lichter und Videoshow die dazu beträgt, dass die Musikeinen noch mehr toucht. Außerdem war jetzt die Show relativ kurz denn sie ging nur eine knappe Stunde.

Sonntag hieß es natürlich wieder Flohmarkt für mich, denn es wird das letzte Mal für mich gewesen sein, da es nächstes Wochenende für uns nach Sevilla geht. Ich genoss es noch einmal sehr undließ mir ganz viel Zeit.

Am Abend kamen die Italiener die Dienstag zum Essen gekommen sind auf den Hof um für uns Pizza zu machen. Es war ein sehr netter Abend und für mich das erste mal dass ich auch die italienischeKultur ein wenig kennen lernen durfte.


23. Woche

Sina in Andalusien
Meine letzte ganze Woche hier in Nerja. So langsam werde ich ganz schön traurig und muss auch dasein oder andere Mal weinen. Mir ist die Stadt mit ihrer Umgebung und natürlich auch Manuel so sehr ans Herz gewachsen und es tut ziemlich weh daran zu denken, dass ich bald wieder in Deutschlandbin und alles verlassen muss. Ich meine auf einer Seite habe ich das Glück, dass ich nicht soo weit entfernt lebe und es mir möglich machen kann wieder zurück zu kehren, jedoch stellt sichnatürlich auf der anderen Seite die Frage, wann das sein wird. Ich versuche auf jeden Fall jeden einzelnen Tag so intensiv wie möglich in mich hinein zu saugen und das Beste aus meiner Situationzu machen.

Montag ging ich das letzte Mal auf den großen, dreistündigen Ausritt der allerdings alles andereals gut lief, da Canela so gar keine Lust hatte mit Willi hinter sich die große Tour zu gehen. Also ging sie die erste halbe Stunde fast nur rückwärts oder ich musste sie führen. Willi ließ sichvon ihrem gezicke auch so sehr anstecken, dass er auch nur noch rückwärts lief. Am Ende ging es dann doch einigermaßen, aber es war auf jeden Fall kein guter Tag. Danach ging es für Heidi undmich nach Velez-Málaga um dort ihre Rente zu beantragen.

Dienstag und Mittwoch waren wieder einmal Arzt-Tage an denen ich Heidi zu Terminen fahren musste, denn Donnerstag wurde Heidi an einem Augen operiert. Ich durfte mir ab Donnerstag freinehmen und konnte so schon allerhand Erledigungen für meinen Rückflug machen der ja schon nächste Woche Mittwoch ansteht.

Freitag hieß es dann wieder einmal ROADTRIP, denn für Manuel und mich ging es in das von uns heiß ersehnte Sevilla. Sevilla ist eine der größten Städte in Spanien und hat somit natürlich auchallerhand zu bieten. Da Sevilla außerdem 260 km von Nerja entfernt liegt, entschieden wir uns dafür, zwei Nächte dort zu verbringen. Dafür hatte ich extra vorher schon ein AirBNB gebucht umnicht, so wie das letzte Mal in Granada, ohne Unterkunft da zu stehen. Allerdings kam es dann dazu, dass wir kurz vor dem AirBNB durch eine richtige Ghetto-Gegend fuhren. Dann fiel uns auf, dasssich das AirBNB in dem Viertel „Las tres mil viviendas“ befindet, welches eines der gefährlichsten Viertel in ganz Sevilla ist. Hier ist der Sitz vieler Mafia-Mitglieder, Drogen und Gewaltgehören hier zum Alltag.

Deshalb entschieden wir uns natürlich dafür, ganz schnell wieder ins Auto einzusteigen und in die Innenstadt zu fahren (welche sich auch noch 20Autominuten von dort befindet). Wir stellten das Auto in einem Parkhaus ab und suchten zu Fuß nach einem Zentral gelegenen Hostel. Das Haus „Luna y Sol“ war perfekt für uns und so konnten wir dienächsten Tage in Sevilla sehr genießen.

Sevilla ist wirklich eine sehr schöne und vielfältige Stadt. In ihr kann man so richtig das spanische Leben kennen lernen. Besonders das Viertel Triana, welches für den Flamenco bekannt ist, hatmir sehr gut gefallen.

Was mir in großen Städten auch sehr gefällt ist, wenn die Stadt einen Fluss besitzt, so wie hier der Guadalquivir. Denn man hat trotz Hektik und Lärm, die eine Großstadt nun mal mit sich bringt,einen natürlichen Ort an dem man dem ganzen ein wenig entfliehen kann wenn man möchte.


24. Woche

Sina in Andalusien
Ja, meine letzten Tage hier in Nerja. Ich bin unendlich traurig von hier wieder fort zu müssen, aber natürlich freue ich mich auch auf meine Familie und Freunde.

Die letzten Tage verbrachte ich natürlich mit Manuel. Am letzten Abend machten wir ein Lagerfeuer, grillten und hörten Musik. Es ist einfach so wunderschön hier, das Meer, die Sonne, die Musik,einfach alles. Ich werde es so vermissen morgens aufzuwachen und die aufgehende Sonne in mein Gesicht scheinen zu lassen und abends mit Meeresrauschen einzuschlafen. Man erlebt hier einfachbesonders die Natur viel intensiver und eben das ist genau mein Ding.

Sina in Andalusien
Mittwoch ging es dann schon um 6:30 mit dem Bus von Nerja zum Flughafen nach Málaga. Ich heulte fast die ganze Busfahrt. Es tat so weh all die schönen Erlebnisse hinter mir zu lassen. Ich glaube,dass der Abschied aus Spanien für mich schwerer war als im September aus Deutschland. Klar war ich Am Anfang ziemlich überfordert und es gab soo viele neue Eindrücke wofür ich ziemlich langebrauchte um sie zu verarbeiten, aber andererseits habe ich nicht dieses Gefühl gehabt als ob mein Herz gerade zerrissen wird.


Heidi, Antonio und Ihr Reitstall, sind mit einem schönen Bericht, in der größten deutschsprachigen Zeitung in ganz Südspanien.

Der Chefredakteur, hat Heidi Mitte Januar geschrieben, dass er für die Wochenzeitung an einer Tourismus-Informations-Webseite arbeitet. Dort sollen unter anderem die verschiedenen Aktivitäten vorgestellt werden, die man an der Costa del Sol machen kann. Bei seinen Überlegungen in Richtung Reitausflüge hat er an Heidi und Antonio mit ihrem Reitstall gedacht.

Heidi und Antonio haben sich darüber natürlich riesig gefreut und schnell war ein freier Termin für einen Gruppenausritt an den Strand der Costa del Sol, gefunden.

Hier nun der Bericht von Mike, dem diese Aktion sehr viel Freude gemacht hat:

Ende Januar 2019. Es ist sonnig und warm in Nerja. Der Himmel ist strahlend blau. Die perfekte Zeit also für einen Ausritt ins Grüne. Das bietet die Schweizerin Heidi Ramseier an. Sie hat vor über 20 Jahren zusammen mit ihrem Mann Antonio den Reitstall gegründet, in dem es mittlerweile 17 Pferde sowie Hunde, Hühner, Esel und Pfauen gibt. Da die Pferde zahm und äußerst trainiert sind, eignet sich ein Ausritt auch für Anfänger hervorragend.

Am Cortijo startet der heutige Ausflug mit einer Gruppe aus insgesamt vier Teilnehmern. Heidi führt die Gruppe mit ihrem weißen Pferd an. Die Pferde der Teilnehmer folgen in einer Linie. Sie sind stets absolut ruhig. Selbst Fahrzeuge, die hin und wieder den Weg kreuzen, bringen die Tiere nicht aus ihrem Takt. Die ersten 25 Minuten geht es entlang der zahlreichen Mango- und Avocado-Plantagen bis hin zum Camino de Río Seco, einem Weg aus Sand und Kieselsteinen, der durch ein blühendes Feld führt. Hier wird es nun spannend, denn die Gruppe begibt sich mit den Tieren in den Fluss Arroyo del Meli, der parallel zum Camino de Río Seco verläuft. Durch ihn läuft ein wenig Wasser hindurch, das aus den Bergen stammt. Das Wasser steht zwar nur einige Zentimeter hoch. Ein Abenteuer ist es aber trotzdem.

Denn wie durch einen Dschungel windet sich der Fluss entlang zahlreicher Schilf-Rohre und Sträucher bis hin zum Strand "Playazo Río Seco". Da sich an diesem Strand heute kaum Menschen befinden, können sich diejenigen Tour-Teilnehmer, die schon Reiterfahrung haben, frei mit ihren Pferden bewegen und Gas geben. Die anderen Teilnehmer traben langsam hinterher. Nach einem zirka 20 minütigen Aufenthalt geht es zurück zum Cortijo.

Ein Reit-Ausflug mit Heidi Ramseier ist ein wahres Vergnügen für jedermann.




Mit den Pferden in die Natur

Es ist 10 Uhr an einem angenehmen spanischen Wintermorgen. Die Sonne scheint und die Temperaturen liegen bei milden 18 Grad. Auf dem Reiterhof, das die Schweizerin Heidi Ramseier zusammen mit ihrem Mann Antonio vor 20 Jahren gegründet hat, stehen bereits fünf besattelte Pferde für den heutigen Reitausflug bereit.

„Insgesamt haben wir 17 Pferde, die in einem großen und offenen Gehege leben“, sagt Heidi Ramseier. „Weil die Pferde bei uns so leben, wie sie auch in der freien Wildbahn leben würden, sind sie sehr ausgeglichen.“

Das kann man auch merken. Nachdem die Teilnehmer des Reitausflugs die Pferde bestiegen haben, reitet Heidi mit ihrem Pferd voran. Alle anderen Pferde folgen fast automatisch und brav in einer Reihe. Nichts bringt die Tiere aus der Ruhe. Selbst bei hin und wieder vorbeifahrenden Fahrzeugen bleiben die Pferde ganz ruhig.

Zutrauliche und zahme Tiere
So ausgeglichen wie die Pferde scheinen alle Tiere auf dem Cortijo zu sein. Und davon hat Heidi jede Menge. Ihr gehören neben den Pferden auch drei Esel, drei Schweine, zwei Zwergziegen, drei Pfauen, drei Graupapageien, 17 Landschildkröten, zehn Kaninchen, 20 Katzen, viele Hühner und Hähne und sieben Hunde, von denen einer sogar der heutigen Tour folgt. Mal läuft er neben und mal hinter den Pferden her, ganz ruhig und manchmal sogar ein bisschen tapsig.

Der Ausflug führt an zahlreichen Mango- und Avocado-Plantagen und blühenden Feldern. Von dort geht es dann vom Feld-Wald-und-Wiesen-Weg in den Fluss, in dem etwas Wasser fließt, bis hin zum.

Da sich an diesem Strandabschnitt kaum Besucher befinden, können sich diejenigen Teilnehmer der Tour, die bereits reiten können, 15 Minuten lang frei bewegen. Sie galoppieren, traben und reiten in verschiedenen Stilen.

Anschließend geht es wieder zurück zum Cortijo, wo die Gruppe nach 1,5 Stunden ankommt.

Unterschiedliche Touren
Ramseier bietet Reitinteressenten je nach Alter und Erfahrung unterschiedliche Touren an. Eine Tour führt am Fluss entlang und dauert maximal eine Stunde. Die Tour eignet sich hervorragend für Personen, die das Reiten einmal ausprobieren wollen wie Kinder oder Familien. Die zweite Tour führt vom Cortijo zum Strand und wieder zurück. Dieser Ausflug dauert zirka eine Stunde und 15 Minuten. Eine Stunde und 30 Minuten dauert ein Ausflug vom Cortijo zum Strand und zurück, wobei der Rückweg ein anderer ist als der Hingweg. Genauso lange dauert ein Ausflug vom Cortijo nach Frigiliana und zurück. Die längste Tour mit einer Dauer von zwei Stunden führt vom Cortijo in die Berge Frigilianas und von dort aus über den Strand zurück zum Cortijo. Eine Altersgrenze gibt es dabei nicht.

„Die jüngsten Teilnehmer sind drei Jahre alt“, so Heidi Ramseier. Und nach oben hin sei alles offen. Die Touren belegt Heidi Ramseier dabei so, dass sich in einer Gruppe immer Teilnehmer mit einem ähnlichen Reitniveau befinden. „Wenn ich Unterstütztung als Reitführer habe, wie aktuell durch unsere Praktikantin Sina, können Gruppen auch einmal gemischt werden.“