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Alcala de Henares und sein Parador



Alcaniz: Nahe Trommeln


Parador Alcaniz

"Länger weilet nicht Rodrigo,
der zu guter Stund geboren.
Schwarz gebrannt lässt er zurück von
Alcaniz das Land und plündert
die Umgebung ohne Gnade.
Kehren um, am dritten Tage"
( Das Gedicht vom CID. )

Es erschallen die Trommeln vom April oder März. Es erschallen die Wasser des Guadalope, Matarraña und Martín. Man hört das verletzte Wildschwein von den Höhlen des “Val del Charco del Agua Amarga“ (Tal des Teichs des bitteren Wassers). Es riecht nach Olivenbaum. Man sieht den Stausee. Wir fühlen die buchstäbliche Eintracht des Schlosses Concordia... Wir sind in Alcañiz. Wo die Anhöhen von Beceite zu Mulden werden, wo die Erde von Teruel sich zur Levante hinneigt, wo Aragonien abflacht, wo Araber, Juden und Christen ruhen. Viel früher noch, um 1680 v. Chr., als der König Brigo, Urururenkel von Noah, Ururenkel von Jafet, Urenkel von Tubal, Enkel von Iberio und Sohn von Aubaldo die Stadt gründete, die später als Hercábrica bekannt werden sollte. In phönizischer, skythischer, ägyptischer und chaldäischer Sprache: Ort des Herkules. So sagt man, lautet seine Geburtsurkunde.


Die Römer bauten sie erneut auf unter dem Namen Ercáviga. Gebiet der Kriege zwischen dem Imperium und den Karthagern. Neyo gewährte seinen Bewohnern die Immunität als alte Latiner, gab ihnen eine eigene Satzung und es wurden sogar Münzen geprägt. Glanz in der Stadt, die durch uneinnehmbare Mauern geschützt war, dort wo sich die alten Bewässerungsgräben und die Hügel abzeichnen, wo mit der Zeit die Einsiedelei von “San Sebastián y Alcanit“ errichtet wurde. Aber wenn es in Alcañiz Geschichte gibt, und es ist bezeugt, dass es sie gibt, dann war es die, die von ihren beständigsten Bewohner beigesteuert wurde, den Muselmanen. Der Name der Stadt selbst kommt aus dem Arabischen und bedeutet Rohrgeflecht oder Röhricht. Nach ihnen kamen die Juden, die hier blieben bis zum Jahr der Entdeckung Amerikas. Bereits im 12. Jahrhundert ersehnte Alcañiz die Freiheit. Ein nicht befriedigter Wunsch aufgrund des Lehnwesens von Calatrava. Zuvor hatte Ramón Berenguer IV. – die historisch belegte Seele der Stadt- ihr die “Carta de Poblacion“ (Bürgerurkunde) erteilt. Das geborene Kämpfervolk überwindet die Beschränkungen und schafft es, im 15. Jahrhundert in einer Stadt in ständiger Blüte und mit permanentem Wachstum zu leben. Es sind Zeiten mit repräsentativen Zivilbauten, wie der “Lonja“ (Warenbörse) und dem “Ayuntamiento“ (Rathaus). Harmonie der letzten Gotik mit der immer eleganten Renaissance.


Kunst und Künstler. Weise und Gelehrte. Ein Jahrhundert später gehen Juan Sobrarias, Pedro Ruiz de Moros, Bernardino Gómez Miedes, Juan Lorenzo Palminero und viele mehr durch die Straßen von Alcañiz. Lyriker des 16. Jahrhunderts, beeinflusst durch die Schule von Valencia und Italien. Es wird über Jura, Medizin und Poesie debattiert. Und über Malerei und Architektur. Es werden Kirchen gebaut und man arbeitet in der bekannten Akademie von Alcañiz.


Seit 1652 Stadt und gleichzeitig Land. Felder von Olivenbäumen, die denen von Jaén in nichts nachstehen. Das beste Olivenöl der Welt, sagte man... Nicht einmal die Erbfolgekriege im 18. Jahrhundert vermochten es, den Aufschwung der Stadt und ihrer Bewohner aufzuhalten. Paläste, Kirchen, Heiligtümer und Kultstätten. Beginn der Traditionen. Im Morgengrauen hört man Trommeln. Sie nehmen nach Karfreitag zu. Ein ständiger und andauernder Klang. Ernst und düster. Eine Trommel oder tausend Trommeln? Tausend, die wie eine klingen. Von damals und bis heute. In der Karwoche. Im März oder April. Trommeln und Altarnischen, nahezu gleich viele. Erstere haben sich die Bewohner von Alcañiz umgehängt, letztere findet man verstreut in der ganzen Altstadt. Dies ist eine Art, oder besser gesagt, die Art, den beliebtesten und respektiertesten Heiligen Tribut zu zollen.


Parador Alcaniz FrontansichtGar nicht beliebt und noch weniger respektiert waren die Franzosen, als sie die Stadt belagerten. Jahre der Plünderung und Zerstörung. Alcañiz hält stand. Im Mai 1809, die Schlacht von Pueyo. Der Schriftsteller Jovellanos hat dies festgehalten. Die Karlisten finden in der Gegend keine Erwiderung. Das etablierte Bürgertum beschäftigt sich mit anderen Dingen. Bauern, Händler, Beamte und Handwerker mit liberaler Einstellung, die in der Musik und im Theater die Ruhe finden, um ihre Freizeit zu genießen. Entstehung der “Sociedad Liceo de la Union”. Vom Drama zur Komödie. Von den Klassikern zur Burleske. So endet das 19. und beginnt das 20. Jahrhundert. Die Eisenbahn kommt, Zeitungen werden gedruckt: Vergänglich wie “La Alianza”, lärmend wie “El Eco del Guadalope”, ernst wie “Tierra Baja”, politisch wie “Democracia”, “Izquierda” (Die Linke) und “Amanecer” (Morgengrauen). Alle mit Forderungen: Mehr Züge, mehr Wasser, bessere Bildung, mehr Kultur. Alcañiz ruht nicht, das hat es nie getan. Rebellisch gegen die Ungerechtigkeit. Stolz auf sich selbst. Stolz auf seine Menschen. Männer und Frauen, die zu allen Zeiten das verteidigten, was gesetzmäßig ihres war. Aufgeschlossen gegenüber der Kunst. Interessiert an der Wissenschaft. Mit entgegenkommendem Charakter. Nicht umsonst ist dies Alcañiz: Der Sitz der “Concordia“ (Eintracht).


Auf der Schlosshöhe: Der Parador der "Concordia"


Im Jahr 1410 stirbt König Martin von Aragonien, Katalonien, Valencia und Mallorca, ohne direkte Nachkommenschaft für die Krone zu hinterlassen. Die Adeligen dieser Königreiche vereinbaren, über die Rechte und Anwärter zu diskutieren, um mit größtmöglicher Gerechtigkeit einen Thronfolger auszuwählen. Die Parlamente der verschiedenen Königreiche nominierten Wahlmänner, die zusammen mit den Gesandten von Kastilien, Frankreich und Sizilien in diesem Schloss zusammen kamen. Es wird berichtet, dass sie 1412 die historische “Concordia“ (Eintracht) vor der Gesandtschaft des Papstes unterzeichneten und somit als gutes Beispiel für alle Völker ein Problem lösten, das man ansonsten mit Waffengewalt, Blutvergießen und dem Schrecken eines Krieges zu lösen pflegte. Die Ernennung des Thronfolgers wurde bis zur Wahl durch die Wahlmänner (in Villa de Caspe) verschoben und die Krone fiel dem Kronprinzen Ferdinand von Kastilien zu, dem Eroberer von Antequera im Kampf gegen die Mauren. Dort wurde er von San Vicente Ferrer als Ferdinand I. König der Königreiche der Krone von Aragonien gekrönt.


So war es und so steht es geschrieben auf einer Mauer des Schlosses, dem heutigen Parador. Auf der Anhöhe des Berges Pui-Pinos. Wo der Kämpfer, Eroberer und Gründer der heutigen Stadt seinen Bewohnern riet, umzuziehen, um Alcanit wieder aufzubauen. Nachnamen von damals, Nachnamen von heute: Baquero, Blasco, Castellón, Castillo, España, Ferrer, Font, Mañes, Monforte, Moragrega, Romero, Ram, Ripoll, Satapau, Vespines und Vallés. Ganze Familien, die das Gebiet, dank des Privilegs vom Juni 1126, neu besiedelten.


Ein Gipfel für eine Strategie. Die ersten Besitzer, die Brüder Fruela und Pelayo. Zehn Jahre christlicher Besitz vor dem Eindringen der Mauren. Ramón Berenguer IV. gewann das Schloss für sich, der es Alfons II. zuerkannte, der es wiederum dem Orden von Calatrava überließ, wobei hier der Sitz des aragonesischen Ritterordens errichtet wurde. Hinter seinen Mauern weilte Jakob I. von Aragonien vor seinem Feldzug von Valencia sowie die an den Hof Gerufenen der Jahre 1250, 1371, 1436 und 1441. Hier predigte San Vicente Ferrer und bekehrte einige Juden von Alcañiz zum Christentum. Die Magna Carta von 1526 befreite die Stadt und sein Schloss von den mächtigen “Calatravos”. Und Karl V. persönlich, auf dem Weg nach Monzón, garantierte die Privilegien und die Abgabenfreiheit. Schloss für die einen, Unterkunft für die anderen. Palast, Gefängnis und Ruinen. 800 Jahre Wächter des Pui-Pinos und Verteidigung der Stadt.


Der Parador mit seiner Umgebung „Das Wappenschild, das Alcañiz für
seine Großtaten
stolz genießt, zum Erstaunen
des maurischen Königs,
sind vier Streifen auf
goldenem Grund
Und ein steinernes Schloss
mit zwei Schilfrohren.
Diese besingen die
Fruchtbarkeit seiner Felder,
und jene ihren großen Mut;
ein singender Schwan
besingt den Schatz der goldenen Felder,
Und diese Ehren sind die ganz Spaniens.
Alcañiz rühmt sich nicht nur,
antike Stadt, edel und kriegerisch zu sein;
Sondern auch gerecht, weise und stark.
Rom im Kriegerischen und Griechenland in der
Geisteswissenschaft,
Du bist wirklich so, wie dein Ruhm berichtet.
Dein Abenteuer und dein Glück währe tausend
Jahrhunderte!!
(Verse von Bruder Tomás Domingo Simón).


Parador Alcaniz TorbogenVom Schloss, seine Fassade. Erbaut im 18. Jahrhundert auf Wunsch des Kronprinzen Philipp. Ein Palast Aragoniens, mit Türmen an den Seiten. Sein Innenraum ist glatt; nicht so der mittlere Turm, der vier Balkone auf jeder Seite aufweist, sowie einen weiteren an jedem Turm. In der Mitte der Fassade, ein Halbkreisbogen auf Pilastern und über dem Stirnbogen die Inschrift des Kronprinzen. Der spitzbogige Kreuzgang aus der frühen Gotik besteht aus acht Spitzbogen, zwei auf jeder Seite, die direkt aus dem Boden kommen. Jahrhunderte lang Friedhof. Behaglich und ruhig. Ruhestätte für Krieger. Rast für Reisende.


Und am Ende, ein Turm. Der Turm von Alcañiz, der Turm von Niederaragonien. Der Bergfried. Ein gotischer erster Stock beherrscht von einem prachtvollen großen Fenster mit den Kreuzen der “Calatrava“ und dem Hirsch der Cervellón. In seinen Bogen und Mauern, die Gemälde. Fresken mit schwieriger Deutung. Über der Eingangstür das Gemälde eines Königs. Ein anderer König in drei verschiedenen Positionen und auf jedem Bild die Inschrift: “Regnabo, regno y regnavit” – Ich regierte, regiere und werde regieren. Zukunft, Gegenwart und Vergangenheit.


Personen und Tiere. Ein Minnesänger, ein Fuchs, ein Hahn, ein Schriftgelehrter, ein berittener König, ein Erntearbeiter, ein Delphin... Die Antwort ist in den Autoren vom Ende des 14. Jahrhunderts zu suchen. Und nun vom ersten in den zweiten Stock. Eine Wendeltreppe. Ein durch Säulen geteiltes Fenster mit mehreren Öffnungen, das nach außen von einem großen Spitzbogen geschützt wird. Die Aussicht auf Alcañiz. Die Aussicht auf Aragonien. Man will das Meer erspähen. Ein Meer. Das Mittelmeer. Warm wie die Gemälde. Ruhig wie der Turm. Unten die Kirche. Mit romanischem Portal, ähnlich wie der Kreuzgang. Ihr Inneres schmucklos. Ein einziges Schiff, ohne Kreuzgang. Der heiligen María Magdalena geweiht, war sie früher Pfarrkirche der Stadt. Zwei Gräber und ein Pantheon. Die Gruft des Ordensritters Don Juan de Lanuza. Plateresk aus feinstem Alabaster. Ihr Erbauer war Damián de Forment, der um 1537 zwanzigtausend “sueldos jaqueses“ (ca. 2500 Real) für seine Arbeit erhielt. Italienischer Alabaster. Klassizismus aus der Renaissance. Die zwei Statuetten auf den Seiten, die die Tugenden der Tapferkeit und der Mäßigung darstellen, befinden sich in Sicherheit im Rathaus der Stadt. In Sicherheit vor Piraten und Plünderern, die im Laufe der Zeit mehr als nur eine Rosette, Simse und Löwen entwendet haben.


Viel Zeit, viel Legende. Mysteriöse unterirdische Gänge vom Schloss hinunter in die Festung der Stadt. Tiefe Minen voll mit Schießpulver, um es in Zeiten der Angst in die Luft zu jagen. Aber bis heute sollte dieses Militärschloss und Gefängnis, diese Kaserne, dieser Friedhof für den Reisenden zu einem stolzen, adeligen und bequemen Ruheort werde. Für den Reisenden, der Alcañiz besucht. Für den gesprächsbereiten Reisenden, den freundlichen Reisenden. Denn hier wurde der Frieden unterzeichnet. Hier wurde die Eintracht unterzeichnet


Ein steiler und monumentaler Spaziergang


Überischtskarte des Paradors und seiner Umgebung


  1. “La Lonja” (Warenbörse). Zivilgebäude aus dem 15. und 16. Jahrhundert.
  2. “Casa Consistorial” (Rathaus). Mit klassizistischer Fassade.
  3. “La Colegiata” (Stiftskirche). Barock, vergleichbar mit der Kathedrale von Murcia.
  4. “Palacio de Justicia” (Justizpalast)
  5. “Teatro municipal” (Stadttheater).
  6. Kirche “Iglesia de los Escolapios”, 1770 über einer alten Kapelle erbaut.
  7. Kirche “Iglesia del Carmen”.
  8. Casa Ardid”, aus dem frühen Mittelalter.
  9. “Convento de Franciscanos” (Franziskanerkloster), mit barocker Fassade.
  10. Platz „Plaza de los Almudines”.
  11. Stadttor “Portal de Herrerías”
  12. Straße “Calle de la Infanzonía”.
  13. Mittelalterliche Passagen (Tourismusbüro, “Oficina de Turismo“)

Edle Gerichte für dankbare Mägen


Die Küche aus Teruel entspricht der für das Klima der Region angemessenen Kost: Reiche erste Gänge, schmackhafte zweite Gänge und süße dritte. Gerichte auf der Basis von Fleisch und Eintöpfen. Und dazwischen die “Magra“ (Schinkenscheibe), das Beste vom Schwein. Wenngleich das bekannteste und geachtetste Gericht wohl der auf natürliche Weise in der frischen Luft des Winters abgehangene Schinken ist.


Aber auch sämtliche Produkte der “Matachín“, wie man hierzulande die Schweineschlachtung nennt. Akkurates Abhängen und spezielle Würzmischungen: Das Ergebnis sind Würste mit besonderem Aroma und sehr feinen Geschmacksrichtungen bei den “Lomos“ (Lende), “Morcillas“ (Blutwurst), “Butifarras“ (Weißwurst), “Chorizos“ (Paprikawurst)...


In Alcañiz, gute Speisekarte. Im Parador de la Concordia, exquisit. Erlesene Gerichte und eine nicht weniger erlesene Aussicht vom kolossalen Speisesaal aus. Unten fließt der Guadalope. Auf unserer Seite, die Wandteppiche, die an die Großen der Stadt erinnern. Auf dem Tisch eine Unmenge an Möglichkeiten: Eine “Sopa de Teruel al Perolico”, eine ganz einfache, aber geschmackvolle Suppe mit Brot, Knoblauch, Paprikapulver, Ei und Schinken . Oder die “Huevos al Salmorejo”, Ei mit einer Mischung aus Schlackwurst, Lende und Spargel. Und die “Migas“, geröstete Brotstücke mit Schinken und Schlackwurst.


Das Restaurant der Paradors Schwierige Entscheidung: Fleisch oder Fisch. Zwischen dem “Ternasco Asado” (Milchlammbraten) aus Niederaragonien und den “Lomos de Merluza a la Baturra“ (Seehechtfilet). Dazwischen das “Pollo al Chilindrón“ (Hähnchen mit Tomaten-Zwiebel-Paprika-Sauce). Und das “Cordero a la Pastora“ (gebeiztes mit Milch geschmortes Lammfleisch) mit Kartoffeln, Spargel, Artischocken und Thymian.


Oder Gerichte aus den Bergen und vom Wild, die hier zur Saison häufig serviert werden. Wie etwa das “Jabali” (Wildschwein), das sich in einen wilden Schinken oder festes und dunkles Rauchfleisch verwandeln lässt. Einzigartig. Außerdem “Conejo“ (Kaninchen) und “Liebre“ (Hasen). “Perdiz” (Rebhuhn) und “Codorniz“ (Wachtel), mit sehr unterschiedlicher Zubereitung. Fische aus dem Fluss – stets “Truchas” (Forellen) – und von den Sandbänken: Der “Bacalao“ (Kabeljau) und der “Congrio“ (Meeraal) führen auf dem Tisch zu exzellenten Ergebnissen. Gutes Gemüse aus dem Garten. Die “Borrajas Guisadas con Almejas” (gekochter Borretsch mit Venusmuscheln). Die “Habas a la Aragonesa” (dicke Bohnen auf aragonesische Art), oder die “Menestra de la Región” selbst, ein regionaler Gemüseeintopf, der natürlich den leckeren Schinken enthält.


In der Küche des Paradors werden süße Nachtische entdeckt und erfunden. Der “Melocotón al Vino” (Pfirsich in Wein), die “Peras al Vino Tinto de Cariñena” (Birnen in Rotwein), “Tortas del Alma” (Seelentörtchen) – Kuchen mit Anis, gefüllt mit Kürbiskonfitüre - die “Almendrados” – Gebäck aus Mandeln und Eiweiß, ordentlich gebacken -, die “Torrijas con Miel”, Armer Ritter, obligatorisch, um wieder zu Kräften zu kommen beim Durchmachen in der Karwoche, zwischen Trommelwirbel und Trommelwirbel. Und natürlich die “Buñuelos a la Crema” - mit Creme gefüllte Krapfen. Oder etwas ausgefalleneres, wie etwa die “Obleas de Naranja al Cointreau“ (Oblaten aus Orangen mit Cointreau). Oder eher traditionell, der “Queso de Tronchón con Miel“ (alter Ziegenkäse mit Honig) oder der „Samper“ – reiner gereifter Schafskäse - und um ganz sicher zu gehen, der “Arroz con Leche“ (Milchreis). Anders als alle anderen bisher probierten. Ohne Trick, mit Grundlage... Fleischbrühen (“Caldos”) aus Cariñena und Somontano. Mild, von schöner Farbe.


Das weiß sehr wohl jeder, der hier vorbei gekommen ist. Am Parador de la Concordia. In seinen zwölf koketten Zimmern oder seinem grandiosen Speisesaal. Der Erste war der weltberühmte Aragonier Luis Buñuel aus dem nahe gelegenen Dorf Calanda, Regisseur von “Viridiana“. Leute aus Film, Showbusiness, Musik und Politik. Vom ehemaligen Bürgermeister von Madrid, dem Professor Tierno Galván, bis zum Grafen von Suárez und dem ehrenwerten ehemaligen Regierungschef Kataloniens, Jordi Pujol. Unverbesserliche Romantiker wie Al Bano und Romina Power. Klassikerinnen der Bühne wie die Piquer und die Massiel.


Hier, in Alcañiz. An den Ufern des Guadalope. Im Schatten von Mandelbäumen und Wacholder. In der Nähe des Heiligtums von Pueyos. Zwischen Höhlen und Ausgrabungsorten früherer Zeiten. Und auf der Anhöhe, das Schloss. Unser Aufenthaltsort. Zuflucht für wohlmeinende Reisende. Hierher kommt man zum Ausruhen und Reden. Dafür heißt es “La Concordia” (die Eintracht). Nicht umsonst werden wir wiederkommen.


Auf den Wegen Niederaragoniens


Auch wenn Alcañiz selbst die abwechslungsreichsten und reichsten Überraschungen bietet, enttäuscht auch seine Umgebung nicht. Von der nächsten Nähe bis weiter weg. Weit entfernt in der Zeit und nahe im Raum. Die Höhle “Cueva de Val de Charco de Agua Amarga”. In ihrem Inneren ein vier Meter langes Fries mit den interessantesten Höhlenmalereien Niederaragoniens. Malereien der so genannten Kunst der Levante. Jäger und Gejagte. Der harte Kampf ums Überleben. Bogenschützen und begehrte Beute. Das große Wildschwein, verfolgt vom damaligen Menschen. Der primitive Siedler des Gebietes von Alcañiz. Sein Mut, sein Vermächtnis.


Lebensmittel im Parador AlcanizEbenfalls nahe der Stadt, der Stausee La Estanca. Das Bild von Alcañiz spiegelt sich im Wasser des Sees. Ein Naturpark zwischen Bäumen und Hügeln, ideal, um sich vom Trubel der Stadt zu erholen. Wo die Wasser sich stauen und die Stunden langsamer verstreichen. Und an seinem Ufer, Natur und Kunst verbindend, das Denkmal an die Trommel, Symbol der Karwoche Niederaragoniens.


Tief verwurzeltes Instrument des Gebiets. Die Industrie des Trommelbaus war immer zugegen in der Stadt von Alcañiz. Und die Tradition gebietet es, die Trommel mit dem entsprechenden Gewand festzubinden, zu einem Preis, der zu anderen Zeiten zwischen 5 und 15 Peseten lag, je nach Ausführung. Es gab die Tuniken für jeden Geschmack, für einen mittleren Preis von etwa 20 Peseten... Lange vor jeglicher Geldentwertung.


Einsiedelei “Ermita de la Virgen de los Pueyos”, der Schutzheiligen der Stadt. Das Heiligtum im Nordwesten von Alcañiz, zwei Kilometer vom Guadalope entfernt, steht hier seit dem 17. Jahrhundert aus weichem Stein erbaut. In seinem Inneren die Statue der Madonna. Verehrt und geachtet, seit einem Hirten namens Lucio zu Beginn des 12. Jahrhunderts die Heilige Jungfrau umgeben von einem himmlischen Gefolge erschien, als er seine Herde in der Gegend hütete. Diese, als sie den demütigen Hirten sah, wies ihn an: „Geh in die Stadt und tue meinen Willen kund; ich möchte, dass ihr dieses Heiligenbild verehrt, an diesem Ort, solange der Guadalope Wasser führt und das Feld Pflanzen trägt...“


LandkarteFeld und Fluss sind weiterhin aktiv und so auch die Verehrung. Die Route von Molinos in Richtung Teruel. In 35 km Entfernung liegt der Ort Alcorisa, mit seinem Platz mit Säulengang, gotisch-barocker Pfarrkirche aus dem 17. Jahrhundert und mehreren archäologischen Fundorten in der Umgebung. Und 10 km weiter, Molinos. Im Flusstal des Guadalopillo. Seine Höhle, bekannt als die aus “Cristal” (Kristall), zeigt dem Reisenden ein Kunstwerk, das die Natur in vielen Jahrhunderten geschaffen hat. Stalaktiten und Stalagmiten in perfekter Harmonie. Außerdem die Kirche “Iglesia de las Nieves”, gotisch aus dem 15. Jahrhundert. Sie hat ein schönes Tor mit sechs Stirnbogen. Route des Matarraña, in einem Umkreis von 45 km.


Zuerst Valderrobles mit seiner Stiftskirche “Santa María la Mayor“ und seinem Schloss aus dem 14. Jahrhundert. Danach, Cretas. Eine Altstadt von zweifelloser Schönheit. Ganz in der Nähe, Beceite. Reservat der spanischen Ziege. Landschaften, wie “El Parrizal” und “San Bartolomé“. Bei klarem Wetter kann man in der Ferne das Mittelmeer sehen. Und zum Abschluss, Calaceite. Wappengeschmückte Häuser, Platz mit Säulengang und Bogen-Kapelle von San Antonio.


Route der Trommel, in Richtung Zaragoza. Nach 31 km, Hijar. Platz mit Säulengang und Bogendurchgängen. Auf der Anhöhe liegen die alten Reste des Schlosses der Herzöge von Hijar. Unten, die Kirche von “Santa María la Mayor“, das Haus der Herzöge (“Casa de los Duques“), das der Aras, eine Kapelle mit Portal, mehrere Einsiedeleien und die Kirche von San Antonio Abad.


Etwas weiter, Azaila mit seiner archäologischen Ausgrabungsstätte aus der iberisch-keltisch-römischen Zeit, bekannt als “Cabezo de Alcalá“. Das Kloster “Monasterio de Rueda“ in Escatrón und der spätgotische Schloss-Palast in der Bischofsstadt Albalate del Arzobispo.


Und wenn wir noch etwas mehr Zeit haben, eine Route von 150 km hin und zurück, der Maestrazgo. In Richtung Castellón. Mit Morella – einem befestigten Bauensemble – Mirambel und Cantavieja. Aber wenn wir eher für die Stadt sind, das Brummen der Motoren und den Geruch nach Benzin, sollten wir es nicht versäumen, uns die großen Autorennen “Gran Premio Automovilístico Circuito Guadalope“ oder “Ciudad de Alcañiz“ anzusehen. Die Erfahrensten können sogar selbst teilnehmen an dem Rennen, das jedes Jahr auf der städtischen Rennstrecke ausgetragen wird. Oder die “Festivales Internacionales de Aragón” (Internationalen Festivals von Aragonien), die in den Monaten Juli und August stattfinden.





Die Bilder, Grafiken und Texte in dieser
Parador- / Ortsbeschreibung stammen
von unten genannten Autoren, bei denen
wir uns recht herzlich bedanken möchten.
Paradores de Turismo de Espana S.A.  

Bildmaterial:
PARADORES DE TURISMO DE ESPAÑA, S.A.

Videomaterial:
PARADORES DE TURISMO DE ESPAÑA, S.A.

Texte:
Miguel Garcia Sanchez

Zeichnungen:
Fernando Aznar