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Avila und sein Parador



Paläste der Waffentragenden


Parador Avila

"... Diese Stadt Ávila, so schweigsam, so still, so zurückgezogen,
scheint eine musikalische und klangvolle Stadt zu sein. In ihr singt
unsere Geschichte, und zwar unsere immerwährende Geschichte; in
ihr singt unser niemals zu stillender Hunger nach Ewigkeit”.
Miguel de Unamuno


Die ersten bekannten Abulenser waren die Vettonen, die trotz naher Verwandtschaft zu anderen hier in der Gegend lagernden Stämmen diese bis aufs Blut bekämpften. Man sagt, es habe wilde Auseinandersetzungen um Weide- und Jagdgründe gegeben. Von diesem alten Obila sind heute noch nicht wenige Skulpturen von Stieren und Schweinen, den „Ebern“ erhalten, die man in der Stadt und der Provinz sehen kann. Wie die Stiere von Guisando in Tiemblo, oder der Eber, der diesen Parador ziert und beschützt.


Bereits im ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung kam der Bischof San Segundo bis hierher, einer der sieben apostolischen Männer, um die Stadt zum rechten Glauben zu führen und zu christianisieren. Dies war auch recht und billig: Hierher gelangten nämlich auch die gefürchteten Sarazenen, die das Desinteresse des Feindes an diesem Gebiet, das sie „Wüsten des Duero“ nannten, ausnutzten und mit den Christen zusammenlebten, bis es Alfons III. gelang, diesen Platz zu erobern. Diese mutige Heldentat fand Mitte des 9. Jahrhunderts statt.


Nach vielen Wechselfällen wurde eine alte römische Stadtmauer rekonstruiert, welche die Stadt völlig uneinnehmbar machte. Auf einer dieser Mauern wird die Heldentat der mutigen Ximena Blázquez erzählt: Als sich einmal keine Soldaten in der Stadt befanden, nutzte der Maure Abdallah-Alhazen diesen günstigen Umstand aus, um mit einer Armee von über neuntausend Ungläubigen die Mauern zu umzingeln. Die tapfere Ximena, vom demokratischen Rat provisorisch als Generalin eingesetzt, „gab Anweisungen, tausend Feuer anzuzünden, von überall her Hörner tönen und die Frauen auf dem Mauergang, mit Hüten als Soldaten verkleidet, aufmarschieren zu lassen. Als die Sarazenen einen solchen Defensivaufwand sahen, flohen sie und verzichteten auf die Eroberung...“ Seither zieren fünf Hüte das Stadtwappen in dankbarer Erinnerung an diese Frauen. In jenen Jahren übrigens war das Judentum in der Stadt am beachtlichsten und bemerkenswertesten. Die Juden trieben vor allem Handel und bewirtschafteten Mühlen und Gerbereien im Viertel von Telares. Und obwohl sie überall in der Stadt anzutreffen waren, bevorzugten sie es, sich in ihren Wohnungen im Viertel “Yuradero“ zusammenzudrängen, neben der heutigen Kirche Iglesia de San Vicente, romanisch und von solch einzigartiger Schönheit, dass sie einen aufmerksamen Besuch wert ist. Auch die Morisken hatten zu Beginn des 16. Jahrhunderts einen guten Ruf in der Stadt. „Es waren ihrer so viele, dass sie bis zu vier Moscheen besaßen. Sie wurden von maurischen Gemeindevorstehern regiert“.


Ab dem Jahr Tausend, zu Zeiten König Alfons VII., gelangte diese Stadt mit ihren Straßen und Seelen aus Granit allmählich zu einer militärischen, religiösen und wirtschaftlichen Blüte, wobei diese Zutaten alle in eine Topf geworfen wurden. Die abulensischen Standarten erreichten Siege in vielen Schlachten. König Alfons X., der Weise, hielt seinen Hof neben der Kathedrale ab. Hier stieg Sancho der Tapfere zum König auf. Hier wurde der produktive Schriftsteller Tostado zum Bischof ernannt. Er verteidigte seinen Kleinwuchs mit Stolz, selbst vor Papst Eugen IV.: „Die Größe eines Mannes misst sich vom Haaransatz bis zu den Augenbrauen...“


Ávila sollte zur bevorzugten Residenz für Adlige und Monarchen werden, wie zum Beispiel für die Katholischen Könige, die hier gerne die frischen Sommer verbrachten; beschämender Sitz der Heiligen Inquisition gegen Ketzer und Juden: mehr als hundert Verbrannte und ebenso viele “sanbenitados“ (als Büßer Gebrandmarkte). Zu dieser Zeit gruppierten die Juden sich in der Bruderschaft „der Kleiderbügel, die Karde und der Kamm“ zur organisierten Verteidigung ihrer Berufe als Färber und Weber. Die Stadt sollte am Ende ihren eigenen Scheiterhaufen verurteilen und nach Torquemada schicken. Der Grausame Feuerschein endete definitiv in den Gluten von “El Brasero“ (dem Kohlenbecken). In Erinnerung daran nennt man noch heute eine Weide in der Nähe so.


Diese granitharten Landstriche waren ebenfalls die Heimat tapferer, wenn auch erfolgloser Kommunarden. Großzügige Wiege für Kunsthandwerker für Handschriften und Seelenkünstler... Möge der Reisende das Beste für sich aus dieser Stadt herausholen und sich an den Rat Unamunos erinnern: „Das Beste an Spanien ist Kastilien. Und in Kastilien gibt es wenige Städte, wenn überhaupt eine, die besser sind als Ávila...“


Schatten mit Wachskerzenaugen


Seit jeher, obwohl man nicht so genau weiß seit wann, war dieses Gebäude wie geschaffen für edle und hochmütige Funktionen. Seine Geburtsurkunde bezeugt, dass dieser Palacio de Benavides früher Wohnsitz des Stadtverwalters Don Juan de Henao war, anschließend Villa der Sarmientos. Später Quartier der Guardia Civil, Gemeindehaus und, beinahe zum Schluss, Sommerresidenz des Markgrafen von Benavides. Seine eleganten Zimmer wurden zum zwingenden und strategischen Operationszentrum der Generäle Mola und Varela im Jahre 1936. Zweimal erhielt es den Besuch von Franco mit seinen Kriegsratschlägen.


Eingangstor des Paradors Wohin auch immer der Besucher sich wenden mag, er empfängt auf seinem Wege den Gruß von Palästen, welche die Wappen edler Familiennamen zeigen, und von Türmen von Kriegsherren. Herrschaftshäuser, die noch ein Granitbänkchen haben, das dazu diente, den Damen in den Sattel des Pferdes zu helfen. Ruinen und Reliquien, während der Jahrhunderte im ungleichen Kampf besiegt, die von edelmütigen Kriegen und erbarmungslosen Heldentaten erzählen und singen; von mystischen Leben und einzigartigen Legenden. Die Umgebung dieses Paradors bewahrt eher noch als die Erinnerung daran die Allgegenwärtigkeit der freudigen Schritte und der Leiden der Hl. Teresa von Avila (eigentlich Teresa de Cepeda y Ahumada). Es war zu Beginn des 16. Jahrhunderts, als dieser Palast sich bereits mit zwei Körpern mit Innenhof und großen vergitterten Fenstern erhob, gestützt auf die ewige und römische Mauer an der inzwischen verschwundenen Calle de los Caños, „die viel und sehr gutes Wasser gab“.


Die komplette Festung Ein Forscher und genauer Chronist schrieb zu Beginn des Jahrhunderts: „Der authentische Teil, sowohl außen als auch in den Salons, scheint gut erhalten, mit seiner Kartonage und sogar Verglasung; dies, zusammen mit dem üppigen Mobiliar der Epoche, mit dem sämtliche Zimmer eingerichtet sind, führt zu einem höchst angenehmen Ambiente“. Und so hoffen wir, dass der Gast immer noch dieser Meinung ist. Unter dem vielen Bemerkenswerten, das sich hier ansammelt, sind das Interessanteste die Museen und eine dicht gedrängte und mehr als geschätzte Bibliothek mit über 35.000 Bänden. Fünfundzwanzig Kodizes und etwa achthundert Inkunabeln werden hier aufbewahrt: „Dazu gehörten zur Zeit des letzten Markgrafen von Benavites eine Abteilung der Hl. Teresa, die sicherlich die beste Spaniens ist, zwei weitere über den Stierkampf und eine über Cervantes“.


Die letzten Markgrafen trafen die großzügige Entscheidung, ihr Vermögen in die Hände des Staates zu legen, wo es vor den nicht immer lobenswerten privaten Versuchungen sicher war.


Der Besucher muss wissen, dass er das seltene Privileg genießt, ein Haus mit Mauern und Gängen und Salons zu bewohnen, das von ganz Nahem die Abenteuer, Schwächen und sogar Streiche der Heiligen von Avila miterlebt hat.


Teresa, die in einem Haus ganz in der Nähe geboren wurde, lebte hier ganz zu Beginn des 16. Jahrhunderts, als bereits der Rauch des Zickleinbratens aus dem Kamin dieses Paradors stieg. In diesem adligen Hause führte damals eine leibliche Tante der Mutter des Kindes das Regiment; dieses hatte bereits in Gesellschaft anderer kleiner Mädchen gelernt, den Garten zu stürmen und sich ein Festmahl an demselben Brombeerstrauch zu bereiten, der auch heute noch dem Besucher Schatten und Süße spendet.


Der Innenhof des Paradors Zu jedem Moment auf einem der Rundgänge unter den vielen und kurzen Wegen, die die Stadt anbietet, fällt die Mansión de los Verdugo ins Blickfeld. Ein imponierendes und emblematisches Gebäude, das den sicheren Schutz eines keltischen Ebers genießt, der Don Lorenzo de Cepeda, den unzertrennlichen Bruder von Teresa, tötete. Aus den Fenstern des Anwesens, die mit plateresken Launen geschmückt sind, drangen das düstere Klagen und Schluchzen schrecklicher Geschichten und unerzählbarer Verzückungen nach draußen, welche die abenteuerlichen Veranlagungen des ungläubigen Mauren erwecken konnten und das reinigende Martyrium zum Scheitern brachten.


Wenn der Reisende die Straße mit dem Namen der waffentragenden Heldin Doña Ximena Blázquez einschlägt, befindet er sich bald vor einem herrlichen neoklassizistischen Bau mit barocken Vorwegnahmen aus dem 17. Jahrhundert, errichtet auf dem Grundstück, auf dem die Heilige geboren wurde. Die Kapellen Capillas del Carmen und de la Santa waren das Wohn- und das Schlafzimmer der Familie Cepeda, heute beherrscht von farbigen Statuen aus der Hand des Gregorio Fernández. An der Seite ist noch der Gemüsegarten erhalten, der Platz zum Spielen und Träumen für Teresa und ihren Bruder Rodrigo... Heute ist die Kirche zudem Museum, Reliquiar und Verkaufsbereich des Heiligenmarketings.


Die Plaza del Mercado Chico führt den Reisenden zu den „modernen“ Zeiten von vor fünf Jahrhunderten. Sie war Stierkampfarena und Dauerbühne, auf der die entscheidendsten Auftritte dieser rauen Menschen aufgeführt wurden. Reichlich Weinkeller, Gasthäuser und Gasthöfe, Zentren für Müßiggang und für das Geschäft von Händlern, Handwerkern, Fuhrleuten, Betbrüdern und Bettlern. Es war der geeignete Ort für Ausrufe, flammende Proklamationen und königliche Empfänge. Diese Kirche Iglesia de San Juan aus dunkler westgotischer Vorzeit, danach romanisch und gotisch und im Stile der Renaissance... war die ständige Pfarrkirche der Eltern Teresas, und hier empfing die Heilige das erste Sakrament der Taufe. Vom Turm aus rief ein „Zumbo“, eine Rufglocke für nachbarschaftliche Glückwünsche und Strafen.


Avila war jüdisch, aber wegen der Konvertiten christlich. Die Heilige verbrachte auf diesen Straßen eine Jugend zwischen schäumenden Jugendliebschaften und dem verborgenen Drama des Konvertiten: Der Großvater väterlicherseits war ein „reicher jüdischer Kaufmann, einer der vielen, die es in Toledo gab“. Und ihr Vater hatte, um dem entsetzlichen “sanbenito“ (der Markierung der Ungläubigen und Ketzer in Form eines Armesünderhemdes) zu entgehen, sich zweimal mit abulenser Edelfräuleins verheiratet. Er verwendete so viel Eifer darauf, seine Herkunft zu verwischen, dass er den Handel aufgab, nur noch von der Verpachtung lebte und zum Schmerz und zu nicht geringem Kummer der Heiligen im Elend starb.


Die Burgmauern Kaum hat er die Mauer durchquert, erwartet den Besucher am Paso del Rastro der Konvent Nuestra Señora de Gracia. Als Siebzehnjährige verbrachte das Mädchen ein Jahr hier. „Sie mochte die für ihr Alter typischen Zerstreuungen und Feiern, was dem Vater ein Symptom der Gefährdung der Tugend, die er in ihr sehen wollte, schien“. Damals war noch keine Spur einer zukünftigen Heiligkeit an ihr zu entdecken: „Nichts lag meinen Gedanken ferner, als Nonne werden zu wollen“, erklärte sie später. Es sind noch dieselben Mauern wie heute, die eine herrliche Renaissancekapelle zeigen. Diese diente als Verbannungsort für eine Tochter des unbesiegten Helden von Lepanto, Johannes von Österreich. Ihr Onkel, der strenge Kaiser Philipp II., sah sich gezwungen, das Mädchen in Klausur zu geben wegen ihrer unbotmäßigen Liebesbeziehung zu einem falschen König von Portugal, der es zwar unstrittig bis zum Konditor von Madrigal gebracht hatte, aber wegen Betrugs auf dem Schafott enden sollte.


Einen aufmerksamen und ehrerbietigen Besuch verdient das Kloster Monasterio de la Encarnación, erbaut mit dem Granit und den Gebeten aus vollem teresianischem Herzen. Ein Ort, an dem die Renaissance die Gotik nicht schmälert. Dreißig Jahre lang erlebte er die Träume und Enthüllungen, Meditationen, Gründungen und Levitationen der Heiligen von Cepeda. Der Reisende betritt hier „die geheiligtste Erde durch die Anwesenheit Christi, nach den Heiligen Orten“, so ein unfehlbarer Ausspruch von Papst Leo XIII.


Diese Steine lauschten den ungewöhnlichen und mystischen Sorgen des in glühende Worte verliebten San Juan de la Cruz, als dieser hier als Kaplan diente. „Man kann mit Padre Fray Juan nicht über Gott reden, - gestand die Heilige- denn später nickt er ein und lässt uns einnicken...“ Dieses Kloster war außerdem Rast-, Rede- und Übernachtungsplatz für weitere sehr berühmte und gelehrte Heiligkeiten: Francisco de Borja, Pedro de Alcántara, Luis Beltrán... Dieser heilige Ort verwahrt und verehrt bedeutende Reliquien der Teresa. Das Kruzifix, das sie stets auf ihren Reisen begleitete. Einen Krug, eine Kanne. Ein Stück der Tunika. Ihr eigenes Autogramm und die Zeichnung eines Gekreuzigten, die San Juan de la Cruz anfertigte und die später zur unsterblichen Inspiration für den Christus von Dalí geworden ist.


Der Gast mag sich eingeladen fühlen, die Zeiten der Glorie und der Ereignisse in diesem Parador nochmals zu erleben, sich an Berühmtheiten aus der Renaissance zu erinnern, als diese in diesem teresianischen Avila Zweifel, Rebellion und Ewigkeiten teilten mit der “Utopia“ des Thomas Morus, mit der Gegenreformation, mit den glorreichen Schriften berühmter Konvertiten... Mit den Gesängen und dem Geflüster dieser Straßen, die Lorca in „feuchte Schatten mit Wachskerzenaugen...“ hüllte.


Sonnen der Jahrhunderte: Jahrhunderte der Sonnen


Karte Avila

  • 1. Kathedrale.
  • 2. Basilika San Vicente.
  • 3. Palast der Dávila.
  • 4. Kloster San José.
  • 5. Konvent Santa Teresa.
  • 6. Kirche Iglesia de Santiago.
  • 7. Kirche Iglesia de San Juan.
  • 8. Kirche Iglesia de San Martín.
  • 9. Kirche Iglesia de San Esteban.
  • 10. Kapelle Mosen Rubí.
  • 11. Santa Ana.
  • 12. Festungsturm der Guzmanes.
  • 13. Kirche Iglesia de San Pedro.


Gerichte von kräftigem Zuchtvieh


Das Klima in dieser Gegend, kalt, gesund und trocken, eignet sich für raue Rittermahlzeiten. Aus alten Töpfen und Pfannen, gewürzt mit mittelalterlichen Aromen. Für Braten, die in ihrer Einfachheit weise sind. Es ist das Reich des Fleisches: Vom Schwein, von der Schnauze bis zum Schwanz, durcheinander in hundert Geschmacksrichtungen, die immer angenehm überraschen. Es ist das Paradies des frühreifen Lamms, nach Möglichkeit wild, das seine sicherste Zuflucht in Arévalo zu suchen pflegt.


Das Restaurant des Parador Avila Es ist das Mekka des Rinds: Kuh oder Färse für die erfahrensten Gaumen; weißes Kalb, makellos für die Anfänger. Noch gibt es Wild: Turteltauben und Tauben; Rebhühner und einige Wachteln; reichlich Kaninchen und den einen oder anderen Hasen.


Bohnen aus El Barco, die anderen von besserer Abstammung in nichts oder kaum nachstehen. Kartoffeln aus irgendeinem Ort. Linsen und Kichererbsen von konfuser Herkunft aus der Gegend von Peñaranda, obwohl das bereits salmantinisches Gebiet ist.


Reichlich und exzellente Gemüsesorten und andere Gartenerzeugnisse. Und sogar Käse, der wieder von den Ziegen aus Gredos kommt. All das ein wenig von hier, viel von da und eine Prise von irgendwo - wird, sobald es auf den Tisch kommt, zu Gerichten, die so genügsam sind, wie auch die Empfindlichsten sie wünschen, oder so überzeugend, dass auch die stärksten Mägen sie tolerieren.


Zusammen mit den kastilischen Knoblauchsuppen und den Bohnen aus Barco mit allem, sogar mit etwas Ohr. Eintöpfe mit Linsen und Kichererbsen mit reichen Zutaten: Die Kartoffeln, Machaconas genannt, sind ein häufiges Wunder, das plötzlich auftaucht und sich schwer vergessen lässt. Hase nach Jägerart oder mit Pipos, so nennt man hier hervorragende rote Feuerbohnen. Rebhühner und Wachteln auf leisen Sohlen, gebraten, als Eintopf...


Gebratenes Spanferkel, nach Möglichkeit aus Arévalo, aber auch aus vielen anderen Orten mehr, wo es Vorschrift ist, dass es noch keine siebzehn Tage alt sein darf, anstelle der einundzwanzig Tage, wie es segovianische Norm ist. Cochifrito (vorgekochtes, gebratenes und gewürztes Lamm- und Zickleinfleisch) in mundgerechten kleinen Stücken wird zu einer sündhaft guten Delikatesse. Kälber und Jungstiere. Filets und Koteletts für den unvermeidlichen Genuss der größten Feinschmecker.


Oder Gerichte von solch bescheidenem Auftreten wie die panierten oder gebackenen Kalbsmäuler; Kutteln, pikant nach Madrider Art oder zusammen mit anderen Gerichten.


Die feinsten Speisen und Weine im Parador de Avila Eine bemerkenswerte Vielfalt an Salaten, unter denen eine Art winziger Kresse, Pamplina oder Maruja genannt, besonders exquisit ist und als wilde Delikatesse vom Ufer irgendeines Baches stammt.


Fische aus diesen frischen und immer noch tolerierbar sauberen Flüssen, wie die Forelle aus dem Quellbereich des Tormes, in der Nähe von Navarredonda de Gredos. Oder die Froschschenkel, paniert oder in einer Sauce. Oder Krebse und Schnecken, beinahe immer ein wenig scharf.


Und als Zwischengang, oder vorher oder danach, die Wurstwaren. aus Eichelmast oder andere, die auch nicht gerade Ekel erregend sind. Einen verdienten Ruf genießt die Morcilla (Blutwurst) –„diese große ehrwürdige Dame“, wie der Schriftsteller Baltasar Gracián sagte-, die in diesen Breiten einen einzigartigen Geschmack erhält und von geheimnisvoller Zubereitung ist. Wie die so genannte “bútago“ aus den Städten und Dörfern der Sierra. Wo auch der Ziegenkäse gemacht wird.


Nachspeisen mit bescheiden klingenden Namen, deren größte Überraschung die sorgfältige Zubereitung ist. Die Yemas de la Santa (Kleingebäck aus Eiern und Zucker), eine mystische und süße Nascherei, die Ansichtskarte als Geschenk oder als Andenken für den Reisenden selbst. In jedem Falle sollte der Tischgenosse, soweit wie möglich, noch ein wenig Platz lassen, um zumindest eine Leche Frita [dicke Puddingmasse], Milchreis zu probieren. Oder Flan, einfach Flan [im Wasserbad gestockter Pudding].





Die Bilder, Grafiken und Texte in dieser
Parador- / Ortsbeschreibung stammen
von unten genannten Autoren, bei denen
wir uns recht herzlich bedanken möchten.
Paradores de Turismo de Espana S.A.  

Bildmaterial:
PARADORES DE TURISMO DE ESPAÑA, S.A.

Videomaterial:
PARADORES DE TURISMO DE ESPAÑA, S.A.

Texte:
Miguel Garcia Sanchez

Zeichnungen:
Fernando Aznar