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Cazorla und sein Parador


Mater Amantisima der Flüße und Berge


Parador Cazorla

Oh Guadalquivir!
Ich habe dich gesehen als du in
Cazorla entsprangst...
ein Sprudeln klaren Wassers
unter einer grünen Kiefer,
Das warst Du, wie schön hast
du geklungen
( Antonio Machado )

In Cazorla kann man weder beschreiben wie und warum, noch warum und wohin oder woher diese Menschen kommen und gehen. Es ist klar, dass es das Atribut einer „Mater Amantissima“, aber auch der „Mater intemerata“ genießt: Sie ist eine ebenso großzügige wie unbeugsame Göttin... Cazorla und nahezu die Gesamte Region sind genauso außergewöhnlich wie farbenfroh: sie erfreuen sich, leiden jedoch auch an überaus eigentümlichen Bräuchen und Gewohnheiten. Wegen seiner komplizierten Vergangenheit, wegen seinem komplexen Ursprung, wegen seinen alteingewurzelten Gewohnheiten... und wegen seiner Gastronomie, Kunst und Kunsthandwerk. Und auch wegen seiner Sprache und Ausdrucksweise, die vielleicht etwas verzerrt ist, jedoch eigen und angemessen, wie jeder, auch nur ein bisschen neugierige, Besucher in dieser Gegend und diesen großzügigen und ausschweifenden Bergen entdecken wird, wo es sehr angenehme und erstaunliche Überraschungen gibt: in der Kunst, der Landschaft und den Landsleuten, in der Kultur, der Folklore und den uralten Riten. Cazorla ist ein Muss für jeden bußfertigen und unbußfertigen Reisenden. Er wird es nie bereuen; so wollten es und wollen es noch immer diese Leute, die hier in schroffe Landschaften gedrängt sind, die fast bis in die Wolken reichen, mit herrlichen, anmaßenden, bescheidenen Aussichten, die jedoch nie erniedrigt wurden; mit kargen Gewohnheiten ihres Wesens und Seins. Sie sind Bergsteiger aus Berufung und gebotener Notwendigkeit. Sie sind – gezwungener Maßen – Liebhaber ihrer unwirtlichen Umgebung, die so herrlich, wie auch häufig tückisch ist und manchmal unbarmherzig. In diesem furchtlosen, schroffen Felsmassiv, das über dem tiefgelegenen Jaen emporragt; dieser Hirte von Flüssen und Bächlein, die in der Lage sind so bemerkenswerte Gewässer, wie das des Guadalquivir oder des Segura hervorzubringen. Und weitere beachtliche Bächlein, die großzügige Kiefernwälder hervorbringen, die so engstehend, schnellwüchsig und reichlich sind, dass man sie sogar die „spanische Schweiz“ nannte. So ist es auch, weil es grenznahe Gebiete sind und aufgrund der notgedrungenen Abgeschnittenheit immer sein werden, die zusammen leben mit Versen und Wehklagen, die auch Weinen und mehr als gerechte Forderungen sind... So besagt es der Vers:

“...Manche sagen von Jaen ...dass es nicht meine andalusische Heimat ist... Oh weh, mein Jaen!...”

Parador Cazorla Park Aber diese Leute aus Jaen sind nicht hochmütig, großspurig, und auf keinen Fall hochnäsig. Diese Leute sind, sie wissen und sie sagen es, einfach das was sie sind: stolze Olivenpflücker. Aber es ist eine Vorspiegelung einer verkappten Bescheidenheit. Denn zu viele dieser Gebiete verstecken und zeigen jedoch mehr als erstaunliche Schätze: wie zum Beispiel Linares, Úbeda, Baeza... Diese herrlichen, wenn auch steilen Gipfel haben Flüsse hervorgebracht, die so einzigartig und vornehm sind wie der Guadalquivir, der am Ende das Wasser des Atlantiks schluckt und sich von diesem verschlucken lässt; oder der andere Fluss, der Segura, der bescheidener ist als das Mittelmeer, aber nicht weniger stolz. Auf jeden Fall machen beide Flüsse weite Gebiete fruchtbar, die sie geschaffen haben, mit ihrer erstaunlichen Fruchtbarkeit, riesigen Kiefernwäldern, die von einer mehr als bemerkenswerten natürlichen Flora und Fauna begleitet werden. Das Gebiet dehnt sich auf ungefähr 76.000 Hektar aus. In diesem weiten Gebiet leben Hirsche, Gämsen, Mufflons und es überleben sogar noch Bergziegen. Und noch kann man sich an Pflanzenarten wie dem sogenannten Cazorla-Veilchen („Violeta de Cazorla“) oder der Akelei („Aguileña“) oder der Butterwurzel („Grasilla“) erfreuen. Der neugierige Wanderer wird sie zu finden wissen und entdeckt sicherlich noch die eine oder andere mehr.

Der Nationalpark “Parque Natural de Cazorla, Segura y Las Villas” lädt den Reisenden zu ausgiebigen Überraschungen und angenehmen Spaziergängen hier in den Bergen ein; der Naturgenuss wird den beharrlichen Wunsch der Rückkehr in seiner Seele hinterlassen. Jede Jahreszeit bewahrt, versteckt jedoch nicht, unbeschreibliche und erstaunliche Schönheiten: der Winter bereitet die Erde darauf vor Farbexplosionen hervor zu bringen, die mit Sehnsucht die Ankunft des Frühlings ankündigen. Mit dieser Jahreszeit kommt der Nachwuchs der Tiere, Blumen und Früchte. Mit dem Sommer kommen die Feste, die Freude, die Lichter, die ewigen und angenehmen Nächte; mit dem Herbst bedeckt sich die Landschaft mit Melodien und dem Klang nach Ocker, Gelb und Braun: es beginnt die Brunftzeit der Hirsche... Es erscheint, dass die Natur beschlossen hat den Reisenden mit der besten Betrachtung dieses Bergmassives mit komplexer und überraschender Orographie zu segnen, mit dem frischen Grün seiner Vegetation, das nur unvermittelt unterbrochen wird, wenn es die Kalkfelsen erreicht, die im Gegensatz zu den prächtigen rotgefärbten Geröllfelder der tieferen Lagen stehen. Es ist diese eine gepeinigte Gegend, wo Bäche und Flüsse Felsen und Felsklippen durchgraben und ausgraben, die zu Wasserfällen unvergleichlicher Schönheit werden, die in der Lage sind, bereits besänftigt, zwischen den Engpässen der Schluchten hindurchzufließen.

Parador Cazorla BurgDiese magischen Naturparks beherrschen eine Oberfläche von mehr als 2.000 Hektar: Das Bergland breitet sich über die Sierra de Cazorla, Segura y Las Villas aus; weit und breit beherrscht und durchsetzt es diese Provinz und ist vielleicht der am besten geschützte Naturpark der gesamten Halbinsel. Der Naturpark erfreut sich an zahlreichen Bergketten und erduldet sie: Diese Berge gehen in andere über, so etwa die Sierra del Pozo, Sierra del Castril, die von Cabrilla, Almorchón und viele andere von beneidenswerter Schönheit. In den einen oder anderen sind Quellen des Guadalquivirs, dessen Klima ein bizarres und schroffes Relief hervorgerufen hat. Die zahlreichen Felsen und Flussarme bilden eine einzigartige Landschaft, die von seiner Quelle an der Schlucht Cañada de las Fuentes und vom Fluss Segura aus weiter reicht. Der neugierige Besucher und Ausflügler erfreut sich des Privilegs, zahlreiche Arten in freier Wildbahn zu sehen, wie etwa Wildschweine, Bergziegen, Hirsche, Gämsen, Ginsterkatzen und andere... Zum großen kunsthistorischen Besitz dieser Provinz zählt man die Landschaftlichen hinzu, die diese Berge ihr Eigen nennen. Sierra Morena bildet die Grenze des Übergangs zwischen dem Hochland der Mancha und Andalusien und die versteckte Sierra Magina, in der sich die höchsten Gipfel der Region erheben und die zahlreiche unerforschte Winkel bewahrt. Eine jede Spritztour ist mehr als erstaunlich.

Zu all dem bewahren diese Höhen auch ein außergewöhnliches Kulturgut, das häufig ethnologisch und architektonisch ist. Und einen eigentümlichen andalusischen Typ von Orten in seiner Umgebung. Huelma und Belmes el de la Moradela. Auf dem gleichen Weg, der sich zwischen den Bergen von Campillo und La Cabrita öffnet, überbrückt der spektakuläre, Eisenviadukt die tiefe Schlucht des Baches „Arroyo Salado“, das Bauwerk ist eines Eiffel’s würdig. Auf diesem Weg wird die Landschaft noch bergiger, und bald schon erscheint der große Schatz von La Magina, mit mächtiger Burg der Alburquerques und der glorreichen Pfarrkirche der Inmaculada. In dieser Gegend sind menschliche Siedlungen selten, es gibt jedoch vereinzelte Gehöfte.

Der Anbeginn der Zeit


Hören wir erneut auf Antonio Machado Stellt auf die Felder, einen Kohlearbeiter, einen Gelehrten und einen Poeten... Ihr werdet sehen wie der Poet bestaunt und schweigt, der Gelehrte schaut und nachdenkt... Der Kohlearbeiter sucht sicherlich Brombeeren oder Pilze. Nehmt sie mit ins Theater und nur der Kohlearbeiter gähnt nicht. Wer das lebendige dem gemalten vorzieht ist der Mensch, der denkt, singt oder träumt. Der Kohlearbeiter hat den Kopf voller Phantasien.“ Die gesamte Provinz ist Tochter und Enkelin des Gebirges der Sierra Morena. Durch diese Schluchten gingen häufig Phönizier, Römer, Araber und andere annehmbar gutgesinnte Eroberer. Hier und dort kamen Religionen, Kulturen, Gewohnheiten, Anbauprodukte der wohltätigen Hände der arabischen Welt vorbei: sie verbesserten die Bewässerung. Die arabischen, jüdischen Kulturen und Religionen vermischten sich, sie schlossen einen Pakt mit den Christen... Sie teilten Kunst, Kunsthandwerk und Gewohnheiten. Von diesen Eroberern lernte die Halbinsel Kunst und Gewohnheiten der Mudejar, diese hinterließen und Moscheen, Burgen, Wasserräder und Bewässerungsanlagen...Die Stadt Jaen zeigt und bezeugt die eindrucksvolle arabische Hinterlassenschaft in dieser Stadt. So sind die arabischen Bäder (“Baños Árabes“) und andere historische Meilensteine noch zu besuchen, wenngleich sie später einzigartige Schauplätze von Schlachten waren, wie etwa der von Las Navas de Tolosa. Die legendären Chroniken berichten, dass in diesem Gefecht der berühmte Miramamolin vernichtet wurde, ein Symbol der christlichen Eroberung von Andalusien und Bailen, wo der erste große militärische Sieg der spanischen Truppen unter General Castaños gegen die napoleonischen Truppen von Dupont während des Beginns des Unabhängigkeitskrieges stattfand.

Parador CazorlaNoch immer ist in der Strasse „Avenida de la Estacion“ das Provinzmuseum („Museo Provincial“) untergebracht, in einem ausgezeichneten Gebäude von 1914, mit einem Portal aus der Renaissance, das an die frühere Kornkammer angebracht wurde. Das Provinzmuseum hortet bedeutende Sammlungen der ehemaligen, bereits verschwundenen Museen für Archäologie und Kunst. Von besonderem Interesse sind herrliche Sammlungen iberischer, griechischer, römischer und arabischer Keramik, die allesamt aus der Region stammen. Es stellt ebenfalls Höhlenmalereien aus die in der Höhle „Cueva de la Granja de Jimena“ oder die iberischen Löwen von „Alvarsanchez de Úbeda de Torres“ und vom Gutshof „Cortijo de Recena“ oder „Requema“ die sogenannte Göttin von Espona („Diosa de Espona“). Cazorla ist eine enge, hübsche und steil aufragende Stadt, die im Schatten der Falkenwand („Peña de los Halcones“) liegt. Es entstand im 16. Jahrhundert vor Christus, damals hieß es noch „Castaón“, später wird es das „Carcesa“ der Römer und wiederum später nannten es die arabischen Eroberer „Medina Cuasturra“. Es war Ferdinand III. der Heilige, der 1231 in Salamanca die Dokumente der Schenkung auf Lebenszeit des Gebietes an Santa María de Toledo unterschrieb; sobald die Stadt erobert war kam sie um Statthalter von Cazorla zu werden. Ihre Zuständigkeit dauerte bis 1811, bis der Königshof von Cadiz, sämtliche Herrschaftsbereiche abschaffte. Dies war ein bedeutender Vorgang während des Unabhängigkeitskrieges: die Bewohner von Cazorla unterschieden sich durch ihren Patriotismus im wilden Kampf gegen den Invasor. Als Belohnung für einen derart großen Dienst gewährte der Hof von Cadiz der Stadt Cazorla den Titel einer „sehr edlen und sehr treuen Stadt“. Schließlich war es Alfons III., der Cazorla für die Treue zur Krone während der Carlistenkriege belohnte, in dem er der Stadt die Kategorie einer überaus vortrefflichen Gemeinde verlieh.

Rundweg durch Cazorla und seine Gemeinden und Bauernschaft


Angesiedelt am Hang der Falkenwand, bildet sich stolz ein herrlicher Ortskern volkstümlicher Architektur, der sich reizend mit der umgebenden Natur zusammenfügt. Dies, zusammen mit seinem Reichtum an Monumenten führte dazu, dass sie im Jahre 1972 zum kunsthistorischen Denkmal erklärt wurde. Seine Sehenswürdigkeiten verdienen einen gemächlichen Rundgang: Die Efeuburg (“Castillo de la Yedra”), ebenfalls bekannt als die der vier Ecken (“Cuatro Esquinas”), war ursprünglich römisch, es waren jedoch die Araber die sie wieder aufbauten und befestigten. Heute beherbergt sie das Kunst- und Heimatmuseum („Museo de Artes y Costumbres Populares“). Die andere Burg, die von Salvatierra, mit einem schwierigen Zugang, befindet sich auf einem Berg namens “Pecho de Salvatierra”; die Burg ist arabischen Ursprungs. Bei der Wiedereroberung spielte sie ein bedeutende Rolle.

Kirchen:
“Santa María”, “Carmen”, “San Francisco” und “San José”. Die Kirche von „Santa María“ ist mit Sicherheit des bedeutendste Monument. Sie wurde über dem Fluss Cerezuelo errichtet. 1694 gab es ein große Überschwemmung, die dieses Juwel mit sich fortriss und zerstörte. Die Kirche “Iglesia del Carmen” besteht aus einem Kirchenschiff und einem Halbkreuzgang mit seitlichen Kapellen. Ihr Entwurf stammt vom Ende des 17. Jahrhunderts. Sie ist harmonisch. Der Kettenbrunnen (“Fuente de las Cadenas”) aus der Renaissance besetzt eine der charakteristischsten Ecken des Platzes „Plaza de Santa María“. Das Haus der sieben Brunnen (“Casa de las Siete Fuentes”) besteht aus den Resten eines römischen Nympheum, das sich in der Nähe des „Plaza de Santa María“ befindet. Es gibt noch weitere interessante Gebäude, die der Besucher findet, wenn er genügend Zeit hat um einen gemächlichen Rundgang zu genießen. Der weise und intuitive Wanderer sollte selbst, ohne jegliches Risiko, die Richtung einschlagen, die ihm am meisten zusagt; überall hier in der Umgebung erscheinen erstaunliche Fügungen, so außergewöhnlich wie die Kunst, Folklore, Gastronomie, die eigentümlichen Bräuche und Spracherscheinungen, oder aber das Kunsthandwerk, oder die eigenartigen Gewohnheiten seiner Bewohner. Oder aber das unerwartete Pflanzenreich.

Gesegnete Kerle zum Schutz


Dieser “tierische” Ort ist weder eine Gefahr noch ein Schmuckstück: die Leute hier sind am Ende die besten Waldhüter, die es gibt: sie alle sind die Garantie für das gesamte Gleichgewicht dieses komplexen Ökosystems. Und von hier aus schenkt dieses magische Panorama dem unbußfertigen Reisenden ein gewisses Zusammenleben, oder zumindest die Betrachtung räumlicher Eigenheiten: außergewöhnlich, nur in sehr wenigen Gebieten anzutreffen: Die Bergziege ist die Königin all dieser Felsen, natürlich zusammen mit Hirsch, Gämse und dem unbeugsamen Wildschwein, das, wo auch immer es Fuß fasst, ein unzerstörbarer Eroberer ist. Die Greifvögel waren von jeher die Könige des Himmels: In diesen Felsen gibt es häufig Kostbarkeiten wie Gänsegeier, Habichtsadler, Hühnerhabicht, Uhu..., oder der Eisvogel, Wasseramsel, Kauz, die Pirole mit ihrem stolzen Gefieder...

Parador Cazorla Panorama

Zusammen mit diesen leben Reptile wie die Stülpnasenotter, Vipernatter, Eidechsennatter, Echsen und Eidechsen. Und in den Flüssen und Bächen schwimmen gefahrlos Forellen, Barben, Flusskrebse, Barsche... das sind nicht nur Bäume, sondern eine Vielzahl an scheinbar unbedeutenden Pflanzen, die zu einem Hochgenuss werden, wenn der Reisende nur etwas neugierig ist. So etwa der Sauerampfer („acedera“), eine bescheidene Pflanze die zu köstlichen Salaten wird, genauso wie die Kresse, die zum Favoriten dieser unruhigen Bäche mit Stillwasserbereichen wird, in denen sie Fische und Pflanzen aufnehmen. Und darüber, aber nur einen Steinwurf entfernt und in unzertrennlicher Symbiose, teilen sich die Erde edle Bäume und Büsche, wie die Steineiche, Wacholder, sowie besondere und oft autochthone Kiefern. Daneben ein Matorral von Sadebäumen. Und beim Abstieg Liguster, Herbling, Mandelbäume, kletterndes Geißblatt, Salbei, Pfingstrosen. Des weiteren warten auf den neugierigen Reisenden das Espartogras, Erdbeerbaum, Moos... oder das eigentümliche Cazorla-Veilchen (“Violeta de Cazorla”). Und vor allem der Olivenbaum, in diesen Gegenden ein Wunder der Handwerksbetriebe, die ebenso begehrt wie selten kommerzialisiert sind: Es ist der Anbau, die Nutzung und der Verkauf einer Ölherstellung, die mit mehr als ausreichenden Gründen stolz darauf ist eine der besten dieser und vieler anderer Gegenden zu sein.

Volkstümliches Sprichwort: Nimm ein Stück, raus und rein, und tunke in Suppe und Öl


Parador Cazorla Speisesaal

“...Die Augen meiner Brünetten
sind weder klein,
noch sind sie groß;
sie sind schwarze Oliven
( José Chamorro, offizieller Chronist der Provinz )

Damals in der Vorgeschichte haben die Leute das Fleisch über dem Feuer gebraten. Später merkten sie, dass es besser wäre es auf Steinplatten über der Glut zu garen... Die Küche von Jaen kommt vor allem aus dem Garten und dem Bauernhof. Hier in der Gegend kocht man alle möglichen Gemüsesorten: diejenigen, die es in den Gärten gibt und die wilden aus den Bergen, Wiesen, Ufern und Bächen: Golddistel, Leinkraut, Portulak, weißer Trüffel, Hauptbestandteil der sogenannten “Camuña“ und in seltenen Fällen der „Esconzonela“... Und viele weitere Pracht, ebenso wild wie exquisit. Mit mehr als ausreichenden Gründen protzen diese schlichten aber stolzen Menschen von Jaen damit mindesten zwei saisonales Küchen zu genießen und anzubieten. Eine für den Sommer und eine andere für das winterliche Klima. Beide sind extrem. So wie die kalten Gazpachos und Salate und im Gegensatz dazu die heißen Gazpachos und Salate. Die einen aus der Ebene und die anderen aus der Stadt oder dem Dorf.

Alles ist weise vermischt und geteilt: „Gachas“ (Mehlbrei), „Migas“ (frittierte Brotkrumen), „Cocido“ (Eintopf)... fast bereits als Norm mit Kichererbsen („Garbanzos“), aus Notwendigkeit, immer auf Olivenbaumstämmen gekocht.: „...der Vater setzte sich immer ans Kopfende des Tisches... drückte die Zigarette am Absatz des Stiefels aus und sah uns alle an, wie der Patriarch, der zufrieden mit seiner Herde ist...“. Und so war es seit frühester Zeit – mit bestimmter Wahrscheinlichkeit seit den weisen und großzügigen Gewohnheiten der Araber – erschienen arabische Rezepte und Gerichte: wie “Andrajos” (Eintopf aus Fleisch, Gemüse und Pilzen) oder „Calandrajos“. Oder die “Gachas”, die ein Abkömmling der italienischen Polenta ist. “Gachas migas, “Hormigós”, “Ajoharina”. Aber die arabische Welt wollte uns etwas mehr als äußerst exquisite Leckerbissen hinterlassen: Sie zeigten uns den fremdartigen und exquisiten Geschmack der Artischocken oder der Karde, und den süßen Geschmack des Mandelölteigs (“oder der Honigkuchen (“A. Oder auch die “Almoronía“ (Gemüsegericht). Bei alledem darf man nicht die magische Zubereitung vergessen, heutzutage überall mit Olivenöl, Orangen- und Zitronensaft. Während der langen Zeit der christlich maurischen Gemeinsamkeit, lebten Kulturen, Religionen, Kunst, Gewohnheiten, Sprachen und Kunsthandwerk zusammen, die unausweichlich ineinander übergingen.

Parador Cazorla Kaminzimmer Sowohl die einen als auch die anderen waren Eroberer und Eroberte, die Grenzen waren geheimnisvoll und wechselhaft. Und aus dieser Mischung gingen Eroberungen und Legenden hervor, die so widersprüchlich waren wie diese: “... Während eines dieser Waffenstillstände im Kampf, heiratete Miramamolín, zu dessen Feier die Könige von Spanien eingeladen wurden. Dies war sicherlich eine der gewollten Durchlässigkeiten und Toleranz der Völker, Kulturen, Gewohnheiten und Religionen. Das Menü beschränkte sich notgedrungen auf einen Eintopf aus getrockneten Saubohnen, Auberginen, begleitet von wilden Kräutern.“ Und die Legende geht noch weiter und sagt, “...dass jenes Gericht sehr zum Geschmack des Königs Alfons VIII. war, daher wollte dieser den Namen des derart geschmackvollen Gerichts erfahren... Da das Rezept ein Ergebnis der Improvisation war, wollte er zumindest den Namen des Kochs erfahren. Der maurische König antwortete darauf, dass das Gericht von einer seiner Ehefrauen mit Namen Almoronac zubereitet wurde. Aus Anerkennung wollte der Monarch den derartig guten Eintopf „Almoronía“ taufen.

GEHEIME REZEPTE
DER GAZPACHO UND DIE GAZPACHOS
Man weiß sehr wohl, dass es nicht nur eine Gazpacho gibt, aber es ist auch offenkundig, dass es Gazpachuelo und Gazpachos gibt, die ebenfalls Sterne und Kategorien verdienen. All diese, oder zumindest fast alle haben in jeder Region, manchmal gar in jedem Bezirk, einen anderen Geschmack und Gewohnheiten. In all diesen Gegenden, gibt es diese wundervollen kalten Suppen, die weise mit der Kreativität dieser Menschen und Gegenden geschmückt werden, die manchmal Gewohnheiten sind und andere Male eine Notwendigkeit. Auf jeden Fall sagt man, dass die Gazpacho in einer Holzschüssel (heute kaum noch in Gebrauch) zubereitet werden sollte. Immer oder vorzugsweise im Sommer. Und immer so kalt wie nur möglich. Rohes Gemüse sollte niemals fehlen, wie in Salaten mit Essig, Öl und Salz. So etwa Salate aus Kopfsalat, Tomate, Golddistel, grünen Bohnen, und etwas Gurke; oder aber Honigmelone, Rebhuhn oder Lende. Etwas besonderes ist die “Pipirrana” (Zwiebel-, Tomaten-, Gurkensalat), geheimes Gericht, oder zumindest auf das Gebiet von Jaen beschränkt. Und Schmorgemüse auf der Grundlage von Zucchini, Paprika, Auberginen. Aber es gibt auch Zeiten und Saison für alles und für alle. Im Herbst die Granatäpfel, insbesondere für den Punsch, Quitten... und vor allem Erdschwamm, Reizker und Cardoncha-Pilze. Auf keinen Fall dürfen die heißen Suppen fehlen: Das sogenannte einfältige Süppchen (“Sopilla boba“), ist ein Eintopfgericht, das nahezu ausschließlich aus „Los Villares“ kommt. Weitere Suppen sind “Sopa de picadillo”, “Ajos de habas”, “Ajos de patata”, “Ajos de pepino” (Knoblauchsuppen mit Saubohnen, Kartoffeln, Gurke).

GEHEIMNISVOLLE LIST

Diese Gebiete und diese Menschen haben es durch den Druck der Geschichte und den Bedingungen ihrer Landschaft gelernt, aus der Notwendigkeit eine Tugend zu machen. Sie haben gelernt das beste oder das praktischste aus ihrer geringen Hinterlassenschaft zu machen. Alles in allem sind es kreative Völker und Menschen, und sie werden es immer bleiben, in der Kultur, in der Musik, der Kunst und auch in der Kochkunst. Erwähnen wir nur einige der magischen, einzigartigen aber auch üblichen Rezepte. Wie diese Rezepte von Manuel García Ortega:

FRITURA DE CÁSCARA DE RÁBANOS DE ESTOS CONTORNOS
Den Rettich vorsichtig schälen, um Schalenstücke von etwa einem Zentimeter Länge zu erhalten. Die Schalen in kaltes Wasser einlegen und abtropfen lassen. Die Schalen müssen in einem Teig aus Mehl, Ei, Milch, Salz und etwas Bikarbonat gewendet werden. Sogleich in sehr heißem Olivenöl frittieren.

PIEPMÄTZE
Die kleinen Vögel rupfen und säubern. Sie mit etwas nicht zu sehr abgehangenem Schinken füllen. anschließend in Olivenöl braten bis sie goldbraun sind.

PIPIRRANA
Die “Pipirrana” ist unbekannten Ursprungs, war jedoch zu früheren Zeiten fürs Überleben notwendig. Manche Gelehrte meinen, dass der Name von den Banditen der Sierra Morena herstammt. Das Rezept ist wie folgt: Etwas Knoblauch, grüner Paprika, reife Tomaten, etwas Brot, Olivenöl, Salz und ein hartgekochtes Ei. In einem Holznapf wird der Knoblauch und ein grüner Paprika zerdrückt, zu der Creme kommt nach und nach rohes Olivenöl dazu. Man fügt die geschälten Tomaten und ein paar Tropfen Essig hinzu. Schließlich gibt man das hartgekochte Ei dazu, wobei man das Eigelb mit der Soße vermischt.

MANDELSUPPE
Man benötigt nur eine Handvoll nicht zu trockene Mandeln, Knoblauch, Tomaten, Öl, Essig und Salz. Die Mandeln werden zusammen mit dem rohen Knoblauch und den geschälten Tomaten zerdrückt. So setzt sich die Abwandlung der üblichen Gazpacho zusammen.

REIZKER-SOßE
Man nehme ein paar frittierte Reizker, etwas Knoblauch, einen Löffel Mehl, ein Glas Weißwein und eine Prise Thymian. Die Reizker werden passiert, die gehackten Knoblauchzehen werden frittiert und mit Salz im Mörser zerstampft. Im Kochtopf wird eine leichte Creme aus Wein, Reizker, Knoblauch und Thymian hergestellt; nach kurzem Aufkochen ist die Soße fertig, ganz nach dem Geschmack des Gastes.

Bergausflüge, angenehme Aussichten


Parador Cazorla Karte UmgebungIm folgenden schlagen wir dem erhabenen Gast einige adäquate Ausflüge vor, um diese fast ebenso verkannten wie erfreulichen Routen zu genießen, die man zu fast jedem Gipfel, Gebirge, Berg, und friedlichem und behaglichem Gewässer...machen kann. Dies sind einige der empfehlenswertesten Besuche in diesen erstaunlichen Gebieten:

LA TORRE DEL VINAGRE (Essigturm)
Der privilegierte Aussichtsturm ist ideal um den Besuch in dieser magischen Gegend zu beginnen. Das Turmmuseum ist ein Besucherzentrum, das entscheidend ist für den Besucher, der die Umgebung kennen lernen will, in der er sich so angenehm installiert hat. Hier ist das Jagdmuseum, das verschiedenen Trophäen, sowie die Geschichte und beinahe auch die Vorgeschichte der bereits alterwürdigen Jagdleidenschaft, Heldentaten und Fiktion beherbergt. Diese Gegend war Zeuge wichtiger Jagden; so etwa eine, bei der der General Franco von einem großzügigen Abzugsbügel unterstützt wurde. Hier bewahrt man auch einen botanischen Garten.

BEAS DE SEGURA
Ort an dem die Heilige Teresa im Karmeliterinnenkloster unterkam. Ganz in der Nähe befindet sich ein archäologischer Fundort.

SEGURA DE LA SIERRA
Sicherlich der interessanteste Ort für einen Besuch. Er wurde im Jahr 1200 erobert. Er hat eine Burg im Mudejarstil, arabische Bäder und ein Rathaus mit plateresker Fassade. Ob das Geburtshaus von Jorge Manrique dort ist, ist zweifelhaft, denn manche versichern, dass er in Paredes de Nava geboren wurde. Die Glanzzeit der Stadt war während des 16. Jahrhunderts. Die Holzgewinnung war hier sehr bedeutend.

QUESADA
Die Interessierten, die zur Quelle des Flusses Guadalquivir möchten, müssen in diese Gemeinde. Auf jeden Fall, wenn der Besucher Zeit hat, sollte er sich an der Rezeption des Paradors informieren, denn es gibt viele interessante Dörfer: Hórnos, La Puerta de Segura.

REISE IN DIE RENAISSANCE:

ZIEL ÚBEDA UND BAEZA
ÚBEDA: Erbaut auf dem Bergrücken von Úbeda und umgeben von den gleichnamigen Bergen, ist sie die Hauptstadt der andalusischen Renaissance. Ihr goldenes Zeitalter erreichte die Stadt im 16. Jahrhundert. Aus dem Mittelalter stammt der Glockenturm und der Burgfried, sowie die Türme „Torre de Cava“ und „Torre del Rastro“. Von der Stadt der Renaissance sind folgende Sehenswürdigkeiten hervorzuheben: Platz „Plaza de Vázquez de Molina“ mit den unter Denkmalschutz stehenden Kapelle „Capilla del Salvador“, Palast „Palacio del Deán Ortega”, der den Parador beherbergt, den Palast “Palacio de las Cadenas”, das Rathaus und die Kirche “Santa María”. Es gibt viele Gebäude aus der Renaissance in Úbeda. Die Liebhaber von Kunsthandwerk sind an einem idealen Ort um erstklassige Keramik, Objekte aus Espartogras und schmiedeeiserne Stücke zu erstehen.

BAEZA: Es ist einer der ältesten Bischofssitze von Spanien, vom 4. bis 13. Jahrhundert. Von der alten befestigten Stadt besteht noch ein Turm „El Torrito“, mit Wappen der Katholischen Könige. Aus seinem goldenen Zeitalter zwischen dem 16. und 17. Jahrhundert, heben sich der Marktplatz („Plaza del Mercado“), der „Plaza del Pópulo“ und die Gebäude des Kornspeichers („Alhóndiga“), Getreidespeicher („Pósito“), die Fleischerei („Carniceria“) und das Zivilgericht („Audiencia Civil“) hervor. Außerdem auch das Rathaus und die Universität.

DIE HAUPTSTADT JAEN
Wenn man nicht allzu viel Zeit hat sollte man sich zumindest zur Kathedrale auf dem Platz „Plaza de Santa Maria“ begeben. Dann noch zu den arabischen Bädern aus dem 11. Jahrhundert, erbaut anscheinend durch den maurischen König von Jaen, Alí. Zu den interessanten Kirchen “Iglesia de la Magdalena“, „Santa Clara“ und „San Ildefonso“. Zum Erzbischofspalast (“Palacio Arzobispal”), ohne jedoch die Stadtmauern zu vergessen. Man sollte auch nicht den Besuch des Paradors von Jaen verpassen, er ist spektakulär. Für die Freunde des guten Essens, ist dies eine Stadt, in der man ausgezeichnete Gerichte finden wird, die dem Besucher ein Genuss sind.




Die Bilder, Grafiken und Texte in dieser
Parador- / Ortsbeschreibung stammen
von unten genannten Autoren, bei denen
wir uns recht herzlich bedanken möchten.
Paradores de Turismo de Espana S.A.  

Bildmaterial:
PARADORES DE TURISMO DE ESPAÑA, S.A.

Videomaterial:
PARADORES DE TURISMO DE ESPAÑA, S.A.

Texte:
Miguel Garcia Sanchez

Zeichnungen:
Fernando Aznar