Aktuelle Topangebote

Paradores Rundreisen
Nordspanien Rundreisen
Andalusien Busreisen
Andalusien Mietwagenreisen
Asturien

Zum Parador de Toledo geht es hier...

Toledo und sein Parador



Vom Kaiserreich zu Gott


Nur in Toledo komm ich mir töricht vor
Isabella die Katholische

Parador Toledo So alt sind diese Ländereien und so antik die Ursprünge ihrer Bewohner, dass nur Toledo die Bezeichnung „Mutter ganz Spaniens“ verdient. So wollten es die Götter und Geister der Geschichte.


Die Entstehung der Stadt ist Frucht der ersten Mythen aus Urzeiten. In den Annalen steht geschrieben, dass Herkules hierher kam, um in einer Höhle dieses Felsens die Geheimnisse seiner großen Weisheit zu verbergen, die von einer furchterregenden Schlange gehütet wurden: dies waren die ersten Bewohner Toledos.


Es könnte sich auch so zugetragen haben –wie dies die fernen muslimischen Bewohner dieser schmalen und gewundenen Gassen wohl bevorzugten -, dass die Höhle des Herkules den kostbarsten aller Schätze barg, nämlich die Tafel des Salomon, die aus einem enormen Smaragd, welcher Luzifers Stirn entrissen wurde, geformt war. Erst wenn die Stadt erobert werden könnte, würde es das Erbarmen Allahs gestatten, dass der Juwel in neun heilige Stücke in den neun atemberaubendsten Moscheen des Islam zerspringe.


Für moderne und skeptische Forscher ist die mythische Höhle nichts weiter als ein Wasserdepot aus Zeiten der Römer, die sich gern unmöglichen hydraulischen Wundern hingaben. Der Reisende sollte stutzig werden und besser das pragmatische, aber treffende Dogma von Gelehrten aus jüngerer Zeit akzeptieren, die besagen, dass wenn sich Legenden in Geschichte verwandeln, dies das größte Unheil eines Volkes ist. Denn diese Gassen und dieser Menschenschlag sind Werke von Mythen, der Magie und der Wunder.


Die Römer ließen sich sehr früh oberhalb des Tajo-Flusses – vor etwa zweitausendzweihundert Jahren – nieder, als Toletum nichts weiter als eine kleine befestigte Siedlung war, wie uns Titus Livius berichtet. Sie bauten Brücken, Staudämme, ein Aquädukt, und prägten Münzen und Siege. Sie bauten ferner eine der eindrucksvollsten Arenen Hispaniens, auch wenn sie von Viriatus mitunter heftig dabei gestört wurden. Der unbesiegte lusitanische Heeresführer warnte den Besatzer mit einer Fabel über die Gefahren, Pakte zu brechen und mit dem Volk mit falscher Münze zu spielen: „Ein Mann, weder jung noch alt, nahm sich zwei Frauen; die junge riss ihm in der Absicht, ihn mehr an ihr eigenes Alter anzupassen, alle grauen Haare raus, die er hatte. Mit derselben Absicht riss ihm die ältere seine schwarzen Haare aus. Und zu guter Letzt war der Mann kahl...“


Wie der unermüdliche Krieger gewarnt hatte, haben die Westgoten das zivilisierende Imperium vertrieben und das Königreich Toledo gegründet. So sollte der Staat Spanien entstehen, der erste in ganz Europa.


Die westgotischen Jahrhunderte waren geprägt durch Unruhen und Ambitionen von Adligen mit feudalen und trügerischen Vorlieben und einer Kirche, die sich mehr zur Macht auf Erden berufen fühlte. Die Stadt war politische Hauptstadt und zugleich Heiliger Sitz der unerbittlichen Konzile von Toledo. Der reuige und konvertierte Rekkared wandelte sein Reich, das bis dahin noch von konfusem Irrglauben besessen war, in ein katholisches um.


Beim IV. Konzil, man schrieb etwa die Mitte des 7. Jahrhunderts, stellt Isidor von Sevilla die zeitliche königliche Macht unter die unwiderruflichen Pläne der Kirche. Die Könige gleichen eher Missionshirten: “rex eris si recte facias; si non facias, non eris“, urteilte Isidor. Bald schon blühte ein mächtiger Hofstaat, intrigierend und eitel, zum Entsetzen der zunehmend verarmten und unwissenden Bevölkerung, die nichts von Parteien oder Kriegen verstand; und auch nichts mit Edelmännern und der Kirche am Hut hatte. Es entstanden aber doch auch zahlreiche und vielfältige Berufe und Handwerke:


Es gab Schuster und Spinnerinnen; Metallschmiede, Holzschnitzer und Steinmetze; Waffen- und Rüstungsbauer, Schmiede von Schätzen aus Gold und Silber. Töpfer bemerkenswerter Keramiken. Kurpfuscher mit magischen Salben und viele Händler, die von weit her kamen, um Maulaffen feil zu halten. Die Kathedrale - später Moschee und schließlich gotisches Gotteshaus – war die große Kanzel der religiösen Macht jenes ersten katholischen und toledanischen Spaniens. Es wurden die luxuriösesten Paläste und Villen der damaligen Zeit erbaut. Und palastartige Klöster, die von kultivierten Bischöfen bewohnt waren, die die Wege des Konzils erleuchteten. Prachtvolle Kirchen wie die des San Román und des Salvador, in denen noch einige Kapitelle und andere gehauene Überreste der westgotischen Steinmetzmeister erhalten sind; und Teile der Mauer, die König Wamba errichten ließ... Schade ist nur, dass der Besucher nicht die berühmte Tafel Salomons bewundern kann, und auch nicht die zahlreichen Kronen aus reinem Gold, die königliche Häupter zierten.


Die Stadt Toledo Ebenso wenig viele andere Schätze, die von maurischen und christlichen Sünderhänden entwendet wurden. Im Museum der Konzile und der Westgotischen Kultur werden noch einige Juwelen dieses ursprünglichen Glanzes aufbewahrt. Zwischenzeitlich hatte sich krankhafte Machtbesessenheit breit gemacht: Die Adligen wollten mehr sein als die Könige, alle im Schatten einer Konzilskirche, die es nicht verstanden hat, versöhnend zu wirken. Das Volk sah sich seinem Schicksal der Armut und der Verlassenheit inmitten der Intrigen und des Betrugs zwischen Edelmännern, Bischöfen und Monarchen ausgesetzt.


Die Muslime fühlten sich, ohne dass man je alles genau erfahren hat, zur Eroberung dieses Ortes wie berufen, vielleicht von einigen Juden mit finsteren Absichten, wie böse Zungen sagen, dazu gebracht. Oder wohl eher durch die Rache eines gewissen Don Julián, Gouverneur von Ceuta, der von dem Edelmann Roderico beleidigt und gedemütigt wurde, der die Ehre einer seiner Töchter befleckte. Zuerst Tarek und später Musa machten sich Toledo bald zu einer fetten Beute und zum Hauptquartier ihrer fulminanten Eroberungszüge.


Mudejar-Zauber des Tajo


Dieser Parador ist der verzauberte und tausendjährige Blick Toledos. Genau auf diesem Fleck war es, wo Herkules persönlich sich dazu entschloss, diese Stadt am Tajo zu bauen und dort Leute und Häuser anzusiedeln, die glorreiche Taten vollbrachten, aber auch Niederlagen erlebten.


Sitz von Königen und sehr souveränen und gebildeten Einwohnern. Schaukasten der Künste und Geisteswissenschaften; Tochter des Heldentums, von Wundern, Magien und Legenden. Von christlichen Sonnen und maurischen Halbmonden.


Als die muslimischen Eroberer bis zu den Toren der Stadt vordrangen, fanden sie keine feindlichen, sondern eher gastfreundliche Leute vor, und schon bald bewiesen sie selbst ihre tolerante Regierungsweise. Sie respektierten fast immer Eigentum und Gepflogenheiten. Und tolerierten die christliche Religion. Sie bauten Bewässerungssysteme mit Kanälen, wo es vorher nur Trockenland gab. Der Anbau von Wein und Ölbäumen wurde ausgeweitet; die Viehzucht wurde für die Textilherstellung genutzt. Glas wurde neu erfunden, und Keramik wurde zur Kunst... Dieser Hof war Aushängeschild für magische, damals mysteriös anmutende Bauwerke: Wie die berühmte Wasseruhr, die die Zeit zwischen zwei Marmorpfeilern messen konnte, mit den sich verändernden Mondphasen als einzigem Motor.


Ein Durchgangstor zur Stadt Es erwachte eine neue Stadt mit Moscheen im Mudejar-Stil mit Ziegeln, die nie ganz verchristlicht werden konnten. Märkte mit regem Treiben, voll mit Händlern und Bettlern, Sterndeutern und Puppenspielern. Mit gewundenen Gassen und versteckten Plätzen, die Treffpunkte unmöglicher Liebschaften waren. Mit rachsüchtiger Eifersucht. Toledo sollte so viele Einwohner haben, dass nur Córdoba und Sevilla noch größer waren. Man zählte bis zu vierzigtausend Seelen, die weder ganz Mauren, noch Juden, noch Christen waren. Das Hoheitsgebiet dieses maurischen Königreichs reichte bis nach Madrid, Guadalajara, Cuenca, Ciudad Real und bis in einige Teile der Extremadura. „Diese Stadt“, so schrieb der berühmte Geograph Mohamed-al-Idrisi, „ist der Mittelpunkt ganz Spaniens. Hier fand man die Tafel Salomons, Sohn Davids, und viele andere Schätze...“ Dergestalt war die Blüte der Künste und Wissenschaften, dass diese Stadt zum Objekt der Begierde der gebildeten und fortschrittlichsten westlichen Welt wurde.


Von den damaligen Errungenschaften ist Toledo auch heute noch stolz auf die Goldschmiede-Ziegelarbeiten seiner Tore; auf den Platz, der auf seine Funktion als Markt noch nicht hat verzichten wollen, auf seine Moscheen, die immer noch filigrane Geheimnisse verbergen. Wie die des Cristo de la Luz, ein Juwel mit westgotischen, romanischen und Mudejar-Reflexen und wundersame Ankündigung des Triumphs des Kreuzes über den Halbmond der toledanischen Nacht. Eine fromme und zutreffende Legende will es, dass als Alfons VI. triumphierend durch diese Gassen ritt, die von ihm mutig erobert wurden, ohne dass diese sich aber ergaben, sein Pferd plötzlich vor einer Klause in die Knie ging. Der König ließ als Zeichen seines Glaubens die Fliesen aus dem Boden reißen. Und es kam das Christusbildnis zum Vorschein, das von einer stets brennenden Lampe bewacht wurde und zweifelsohne von einem vorausschauenden Gläubigen vergraben worden war. Der für das Wunder dankbare Monarch ließ den Tempel für die erneuerten christlichen Bedürfnisse weihen.


Allerdings, dies scheint vernünftiger und wohl auch richtiger, ist das große Unterfangen auf die List – wie man damals die Strategie nannte - des risikofreudigen Monarchen selbst zurückzuführen: In seiner Flucht vor den christlichen Feinden, die schon damals zahlreich waren, suchte Don Alfonso Zuflucht am Hofe des Herrschers al-Mayon. Eines schönen Tages gingen die maurischen Staatsmänner spazieren und kommentierten die Art und Weise, diese Stadt einzunehmen; dies sei erst nach 7 Jahren Belagerung und vorherige Abschottung der gesamten Umgebung möglich. Der schlaue christliche König stellte sich schlafend, lauschte aber gut diesen wertvollen Geheimnissen. Der Taifa-König al- Mayon aber war nicht weniger verschmitzt und wollte nachprüfen, ob der Schlafende denn auch wirklich schlief. Hierfür ersann er die List, geschmolzenen Blei auf die Hand des illustren Gastes zu gießen, welcher diese sonderbare Prüfung mit der Geduld eines Heiligen über sich ergehen ließ, bis zum letzten Millimeter seiner Haut. Seitdem ist unser König unter dem Ehrennamen „der mit der durchlöcherten Hand“ bekannt (“El de la Mano Horadada”...).


Und der Ort, an dem sich dies zutrug, sollte für immerfort als der Garten des Königs bekannt sein, wie dies auch heute noch der interessierte Bildungsreisende nachprüfen kann. Mit solchen und ähnlichen Arglisten erhielt Toledo seine Taufen und Glanzstücke. So tief verwurzelt waren die Kulte und religiösen Kulturen, dass das Primat des Rituals auf die Feuerprobe gestellt werden musste: die Gläubigen der einen und anderen Konfession unterzogen sich der Entscheidung der Flammen. Ein göttlicher Hauch – andere wiederum schreiben ihn der Geschicklichkeit des allmächtigen Kardinals Cisneros zu – löschte das Feuer der Christen, schaffte es aber nicht, das der Mozaraber anzuzünden. Solch ein diplomatisches Patt entschied, dass seither die Kathedrale das weniger orthodoxe Tagesoffizium beibehält.


Auch die jüdische Gemeinschaft leistete ihren Beitrag mit bemerkenswerten Kenntnissen und bedeutenden Geldsummen. Die zwölftausend dieser gebildeten Geldverleiher beichteten wohl eher ihre Sünden als ihre Ruhmtaten in ihren zehn Synagogen. Später sahen sie sich aufgrund des heiligen Wortes von Ferrer, dem „Fegefeuer“ der sündigen Inquisition sowie der lauernden Missgunst der Nachbarn gezwungen, den Glauben zu wechseln.


Schon bald erhebt Toledo noch mehr sein Haupt, als es dies sowieso schon tat: Der unfehlbare Papst Urban befördert den toledanischen Sitz zur Metropole, sein Prälat ist der „Primus unter den Bischöfen ganz Spaniens...", und die Kathedrale wird im schönsten Gotikstil aller Zeiten herausgeputzt. Die Katholischen Könige werfen mit Gunst und Privilegien nur so um sich, laden ein und halten Hof ab, und lassen das Gotteshaus von San Juan de los Reyes bauen. Karl V. gibt sich die Ehre und das Vergnügen, hier seinen Hof anzusiedeln; die Stadt wird kaiserlich. Die Übersetzerschule von Toledo, geleitet von der gelehrten Hand Alfons des Weisen, erhellte das mittelalterliche Europa mit den maurischen und jüdischen Kenntnissen sowie diejenigen der Griechen und Römer, die damals schon in Vergessenheit geraten oder verloren gegangen waren. Das 15. und 16. Jahrhundert sollten den größten Glanzzeiten und dem schönsten Prunk Toledos beiwohnen. Wenngleich Philipp II. beschloss, seinen strengen Hof nach Madrid zu verlegen, so würde doch diese Stadt nie ihr kaiserliches Flair verlieren, auch wenn der alte Glanz so langsam verblassen und Rost ansetzen sollte.


Und so sollten diese Gassen noch viele weitere, nicht weniger bemerkenswerte Abenteuer erleben, die ebenfalls dem Wappen Toledos zur Ehre gereichen. Der aufrührerische Padilla, Anführer einer Freiheitsutopie. Hier wurde das ewige Werk der Celestina geboren. Garcilaso de la Vega schmückte das Goldene Zeitalter mit seiner Lyrik. Und selbst ein ausländischer Herrscher ließ sich hier nieder, um das konkreteste Unendliche auf Bildern festzuhalten: keiner anderer als El Greco. Was nichts weniger bedeutet als das ewige Toledo.


Gassen verkohlter Monde


Überischtskarte des Paradors und seiner Umgebung

  • 1. Puerta de Bisagra [Scharniertor].
  • 2. Puerta de Alfonso IV o Puerta Vieja de Bisagra [Tor
    Alfons IV. oder altes Scharniertor].
  • 3. Puerta de Cambrón [Tor des Christdorns].
  • 4. Kloster San Juan de los Reyes.
  • 5. Synagoge der Santa María la Blanca.
  • 6. Synagoge des Tránsito und Sefardisches Museum.
  • 7. Wohnhaus und Museum des El Greco.
  • 8. Santo Tomé-Kirche.
  • 9. Kathedrale.
  • 10. Santa Cruz-Museum.
  • 11. Alcázar.
  • 12. Puerta del Sol [Sonnentor] und Bib-Mardúm-
    Moschee.
  • 13. Alcántara-Brücke.
  • 14. Fuensalida-Palast.


Höfische und plebejische Speisen


Diese privilegierten Tafeln gehen zurück auf Jahrtausende alte römische, arabische, jüdische, mönchische und bäuerliche Rezepte, mit einer sorgfältigen und geduldigen Zubereitung und hervorragend in diesem Parador präsentiert, wie der Gast unschwer wird feststellen können. Die Region ist sehr reich an zahlreichen Gartenprodukten: Paprika, Zwiebeln, Zucchini, Auberginen.


Feine Speisen des Paradors Oder Kichererbsen und Linsen, Grundstoffe für Eintöpfe und Pistos, die wohl der „irrende Ritter Don Quijote“ gern verzehrt hätte. Gleichzeitig sind dies aber auch wilde Hügellandschaften, die für sich in Anspruch nehmen, ein Paradies für erfahrene nationale und internationale Jäger zu sein: Wachteln und Rebhühner; Hasen und Kaninchen; Rehe, Hirsche und Wildschweine.


Häusliche Geflügelställe, die von geschulten Händen gepflegt werden. Jahrhunderte alte Wege der Fuhrmänner, die bis ans Meer fuhren und Rezepte mit Stockfisch und andere Pökelrezepte mit sich brachten. Und das Schwein, dieser ständig nährende Engel, lässt sich lecker in Hartwurst mit unterschiedlichen Aromen an jeder Ecke des Weges zerlegen.


Oliven, die es angeblich mit den besten dieses Königreichs auf sich nehmen können und deren besonderes Sanktuarium in Mora liegt. Und die eigenen Weine - Leihgeber von Kraft und Stärke für andere fremde Weine – aus einer Zone, die sich rühmen kann, eines der größten Weinanbaugebiete der Welt zu sein.


Der oft falsch benannte Cocido Madrileño ist der jüdische und toledanische Topf, der zweckmäßig verchristlicht wurde, dank seiner Majestät, dem Schwein. Die kastilischen oder Knoblauch-Suppen, Gazpachos (kalten Suppen) und Migas (Brotkrumen) sind Gerichte, die ihren Namen mit Gerichten aus verbrüderten Landstrichen teilen, aber eigenen und wechselnden Rezepten folgen. Es herrschen zünftige Eintopf- und Kochgerichte vor. Das Lamm ist sicher keine Erfindung aus Toledo, aber doch eine Neuschaffung antiker Köche: die Caldereta kann ihre heidnischen und gewürzhaltigen muslimischen Aromen und die Vorschrift, diese auf großem Feuer schmoren zu lassen, nicht verbergen.


Die Seitenansicht des Paradors Das Hühnerfrikassee hat schon Sancho Panza das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen. Der Pisto ist Nachfahre der maurischen Alboronía. Langsam geschmorte Wachteln und Rebhühner, oder nach Jägerart. Hasen und Kaninchen in Knoblauch oder Tomate. Wildschweine und Hirsche mit Pilzen und bisweilen Tomaten. Der Bacalao (Stockfisch) gehört zur Küche Toledos, wie auch die Forellen, Schleien und andere Süßwasserfische, die sich ein eigenes Sprichwort verdient haben: „Aus Toledo, entweder Fischer oder Vogeljäger“. Auch wenn der moderne und zivilisierte Feinschmecker bereits auf die kleinen Singvögel verzichtet hat, die früher auf den Landmärkten zu finden waren.


Marzipan ist eine überall zur Weihnachtszeit beliebte Süßspeise, hier wird es aber tagtäglich aufgetischt. Harter Käse mit Aromen, die an La Mancha erinnern. Und aus La Mancha auch der gesunde Wein, oder starke und redselige aus Méntrida.


Cervantinische Landgüter und Pfade


Eine Landkarte von Toledo und Umgebung So zahlreich sind die Reichtümer Toledos, dass der Reisende nicht selten seine ganze Zeit in diesen voller Erinnerungen steckenden und immer wieder für Überraschungen guten Gassen verbringt. Er sollte aber auch die umliegende Provinz nicht verschmähen, die außerordentlich großzügig ist, um den Heißhunger des gierigsten Reisenden zu stillen. Zahlreiche Möglichkeiten zum Fischen und Jagen, die man wohl anderswo kaum finden wird... Oder ein zeitaufwändiges und stilles Kunsthandwerk aus Ton oder Holz; aus in der Luft gesponnenen Wollfäden und Gold- oder Silberfäden, die mysteriös in bescheidenere Metalle eingelegt werden. Feste, die wie eine soziologische Studie der Volkstraditionen wirken. Gotteshäuser, die eine wahre Kunst sind; Wege, die Kriege und Wunder gesehen haben... Das Personal unseres Paradors wird der beste Führer für Ihre Vorlieben und Ihren Zeitvertreib sein. Wir möchten Ihnen nachstehend nur zur kurzen Übersicht einige Vorschläge unterbreiten.


Die Mancha von Cervantes


Almonacid. Wehr- und Angriffsburg mittelalterlicher Grafen. Mascaraque. Burg des aufrührerischen Comunero Juan Padilla. Mora ist Land der Ölbäume mit einer vor almoravidischen Übergriffen schützenden Festung und einer gotischen Kirche, die zum Scheiterhaufen Hunderter unglückseliger Heiden wurde. Orgaz, Stammhaus der Grafen, die durch die Bilder El Grecos unsterblich gemacht wurden. In seinem verschnörkelten Gotteshaus wird das Gemälde „Der Raub“ aufbewahrt und man rühmt sich eines Bürgermeisters, so berühmt wie El Cid. Los Yébenes, Vorzimmer für ehemalige und heutige Jagdausflüge. Kirche aus dem 16. Jahrhundert mit Turm im Mudejar-Stil und Überreste eines römischen Aquädukts. Consuegra. Illustre Herberge der Römer und später Bollwerk des mächtigen Ordens des Heiligen Johannes von Jerusalem. Windmühlen, die sich unermüdlich und cervantinisch drehen. Einige können besucht werden und sind noch in der Lage, dem Besucher ihre Fertigkeiten der Mehlherstellung vorzuführen, welcher gut daran tut, sich eine Probe des berühmtesten Safrans aller Zeiten mitzunehmen. Tembleque.


Wunderschöner und einzigartiger Hauptplatz (Plaza Mayor) aus dem Goldenen Jahrhundert. Stolze Gotik- und Renaissance-Kirche. Barocke Klause und grausamer Galgen aus dem 16. Jahrhundert.


La Sagra


Bargas. Land des Weins und des Kunsthandwerks. Bereits seit dem 16. Jahrhundert für seine Schnitzarbeiten und eingelegten Möbelstücke bekannt. Illescas. Gotik-Mudejar- Kirche aus dem 16. bis 18. Jahrhundert mit unvergleichlichem Ziegelturm, auch „die Giralda aus der Sagra“ genannt. Im Spital der Barmherzigkeit, das im 16. Jahrhundert gegründet wurde, sind fünf herrliche Bilder des Meisters El Greco zu sehen. Esquivias. Kurzfristige Wohnstätte der Eheleute Cervantes. „Die Jungfrau der Milch“ ist ein äußerst wertvoller Holzschnitt aus dem 18. Jahrhundert. Seseña. Berühmte Burg mit stolzem Bergfried.


Der Tajo der Zeiten


Barciense. Burgschloss aus dem 18. Jahrhundert, früher Residenz der Herzöge del Infantado. Mit außergewöhnlichem Wappen geschmückter Hauptturm. Torrijos. Stiftskirche des Hochheiligen Sakraments, im Gotik-Renaissance-Stil mit herrlichem Plateresktor. Retabel und Chorgestühl aus dem 16. Jahrhundert. Maqueda. Burg aus dem 15. Jahrhundert, die Peter I. der Grausame erbauen ließ. Mudejar-Turm Torre de La Vela.


Escalona. Heimat des Infanten Don Juan Manuel, Autor von “El Conde Lucanor” und Besitz des Kronfeldherrn Don Álvaro de Luna. Eindrucksvolles Schloss im Wiederaufbau mit interessanten Mudejar- Mustern. Die Plaza Mayor war Schauplatz der Abenteuer des berühmten Lázaro de Tormes. Konzeptionistinnen-Konvent mit platereskem Portal und Kreuzgang. Fries aus Renaissance-Kacheln aus Talavera im Spital des Heiligen Andreas. Talavera de la Reina. Römischer, gotischer und muslimischer Grundriss. Überreste des Mauernkomplexes.


Stiftskirche der Heiligen Maria im Gotik-Mudejar-Stil. Renaissance- Konvent des Heiligen Prudenz. Barock-Tempel des Heiligen Bernhard und des Heiligen Augustin. Klause der Virgen del Prado, mit Kacheln aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Oropesa. Die Burg der Álvarez de Toledo beherbergt das stolze Parador-Hotel. Himmelfahrtskirche mit Gotik- und Renaissanceeinflüssen. Kirche des Heiligen Bernhards und Muttergottes-Konvent der Klarissinnen. In der Umgebung in Lagartera vollbringen die Frauen wahre Wunder in der Spitzenstickerei. Puente del Arzobispo. Wertvolle, elegante und einzigartige Töpferarbeiten aus dem 16. Jahrhundert. Hieran angrenzend Vascos mit interessanten Ruinen einer hispanisch-muslimischen Stadt.





Die Bilder, Grafiken und Texte in dieser
Parador- / Ortsbeschreibung stammen
von unten genannten Autoren, bei denen
wir uns recht herzlich bedanken möchten.
Paradores de Turismo de Espana S.A.  

Bildmaterial:
PARADORES DE TURISMO DE ESPAÑA, S.A.

Videomaterial:
PARADORES DE TURISMO DE ESPAÑA, S.A.

Texte:
Miguel Garcia Sanchez

Zeichnungen:
Fernando Aznar