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Zamora und sein Parador



Die Augen des Duero


Parador de Zamora

Diese Völker sind bescheiden und tapfer, zutiefst gläubig und extrem kriegerisch, wenn sie glauben, im Recht zu sein, aber nie hochmütig, selbst nicht in den Momenten ihres größten Glanzes. So haben sie es im Laufe der Jahrhunderte bewiesen und so ist es immer gewesen.


Als die Römer hierher kamen, waren diese Landstriche von den Zoelas, einem keltiberischen Stamm bewohnt, der die ehrfürchtige Bewunderung des Invasors hervorrief, so lange und hartnäckig war sein Widerstand. Die Zoelas glaubten, dass der Himmel die Ruhestätte der Toten sei und die Götter in der Höhe lebten. Vielleicht haben sie deshalb ihre Toten einfach der Witterung ausgesetzt, sodass diese von den Aasgeiern zerfleischt und ihre Reste in die Lüfte erhoben wurden... Die Römer stießen auf reduzierte Gruppen von bewaffneten Männern, die die Militärstrategie der Legionen verwirrten, indem sie blitzartig auftauchten und wieder verschwanden: Das war Viriatus, der den „Krieg der Guerillas” übte.


Nachdem er endlich die Kriege gewonnen hatte, ließ sich der Invasor im Zeichen des Friedens nieder. Die Siedlung wurde zur Stadt von beachtlicher Bedeutung. Zamora, das die Römer “Ocellum Durii” – die Augen des Duero nannten - sollte zu einer Versorgungsstelle, einem Ruheort für die Krieger und zum Handelszentrum werden: Der Reisende befindet sich an einem der Hauptpunkte der Vía de la Plata [Silberstraße], die von den römischen Legionären und hispanischen Sklaven zur schnelleren Einigung ihres Imperiums gebaut wurde, und die eine Schneise vom Meer bei Huelva bis an die Nordküste von Gijón zog.


Die Muslime sollten hier keine langen Zeiten der Ruhe erleben, trotzdem gelang es ihnen, bemerkenswerte Verbesserungen im Landbau einzuführen. Sie tauften die Stadt Samurah, “die Stadt der Türkise”, vielleicht von der tiefen Schönheit der Gewässer des Duero oder durch das intensive Grün der Felder an seinen Ufern verzaubert.


Schließlich kam die Reconquista [Wiedereroberung]. Alle diese und viele Territorien mehr waren Bestandteil der strategischen Duero-Wüste, bis dann gegen Ende des 9. Jahrhunderts König Alfons III. beschloss, die Region wieder zu bevölkern. Die Chroniken von damals berichten, dass die Stadt von sieben Mauern umfriedet wurde und Hauptstadt des Königreichs Galiciens war. Dies sollten gute Zeiten für den Handel und den Landbau sein...”


Die Glanzzeit der Stadt wurde zwischen dem 10. und 13. Jahrhundert erreicht. In jenen Tagen wurde ein Großteil der Kirchen und Paläste erbaut. Hier wurden die kastilisch-leonesischen Könige Alfons III., Sancho II., Alfons IX. und Ferdinand III. der Heilige geboren und hier lebten sie auch.


Beim gemütlichen Spaziergang, den diese Stadt erfordert, wird der Reisende angenehm durch die vielen Rückblenden in die Vergangenheit und die Legenden überrascht, die die Geschichte dieser Menschen formten. Ein guter Ausgangspunkt ist die Burg, ursprünglicher Ortskern innerhalb der ersten Mauer. Bald steht der Besucher vor der “Postigo de la Traición” [Pforte des Verrats], so genannt, weil durch diese der Verräter Bellido Dolfos in die Stadt flüchtete, welcher durch den Cid Campeador verfolgt wurde, nachdem er König Sancho hinterhältig ermordet hatte. Der Reisende kann durch das alte Viertel “Barrio Viejo” streunen, das gut und gerne als „romanisch“ bezeichnet werden kann. Es ist das Herz Zamoras, es ist Zamora selbst. Wer sich dort aufhält, wird ins 12. Jahrhundert zurück versetzt, als diese Steine zur Religion wurden, als die Felder des Duero Schauplatz und Grenze von Krieg und Frieden waren.


Die Kathedrale wurde auf Geheiß Königs Alfons VII. gebaut. Sie ist das stolzeste und zugleich schlichteste Exemplar der Romanik Zamoras. Und so viele andere Gotteshäuser, die in diesen Gassen versteckt liegen, wie das des San Isidoro, das auf Wunsch von Doña Sancha, Schwester von Alfons VII. erbaut wurde. Und die Kirchen San Pedro und San Ildefonso, und die der Magdalena...


Parador de Zamora - Santa Maria

Oder die Kirche Santa María, deren romanische Quadersteine in die Geschichte eingehen sollten, weil sie Zeugen der so genannten “Meuterei der Forelle” waren, bei der die noblen Zamoraner im Inneren des Gotteshauses verbrannten, infolge einer Rebellion des “Pöbels”. Die durch den ständigen Missbrauch und die Übermacht des Adels gereizten Bauern beschlossen, die Kirche in Brand zu setzen, als die Feinde dort versammelt waren. In gerechter Rache bezahlten alle mit ihrem Leben.


Diese Gassen bewahren auch die Erinnerung an den halsstarrigen Widerstand, den ihre Bewohner in den „Guerras de las Comunidades“ unter Anführung des rebellischen Bischofs Acuña gegen die imperialistische Vormacht von Karl V. an den Tag legten. Oder an ihren Widerstand gegen die französischen Invasoren. Mitte des 15. Jahrhunderts sollte diese Stadt neue Impulse erhalten mit der Entwicklung des Handels und der Herstellung von Tuchwaren, wovon das berühmteste Produkt die “Zamoraner Decke” ist.


Noch heute hat die Stadt ausgezeichnete Beispiele der Architektur des ausgehenden 19. Jahrhunderts vorzuweisen. Vom Modernismus (spanischer Jugendstil) ist in Zamora ein außergewöhnlicher, halbkreisförmiger Großmarkt erhalten, wo sich die Architektur in die Dienste der Bedürfnisse der Bürger stellt. Der Musiktempel, das alte Kasino... Aus dem Jahr 1876 stammt das Haupttheater, an dem, wie man sagt María Guerrero gern auftrat, mit dem Vorwand, in die Gegend des besten Kastilisch zu kommen.


Palast von noblen und königlichen Pilgern


Hotel Parador de Zamora

Zamora der Doña Urraca, Zamora des Jünglings Cid,
Zamora des Königs Sancho, Ach, Bellido, Du Verräter!
Zamora der Augentürme, Zamora der rauen Illusionen,
mein romantisches Zamora, Ruhe im himmlischen Kastilien
der Heldenlegenden, der fernen
Romanzensammlung, schlafendes Zamora in den
fließenden Armen von Vater Duero.
( LIEDERSAMMLUNG, Miguel De Unamuno )

Dieser Palast, der heute ein Parador-Hotel ist, wurde 1459 zu Ende des Mittelalters auf der Stelle erbaut, auf der früher eine muslimische Alcazaba stand. Enrique Enríquez de Mendoza, der erste der Grafen von Alba de Liste und Onkel von König Ferdinand II. von Aragonien, V. von Kastilien, ließ ihn erbauen. So geht es aus den ältesten Dokumenten, die noch über seinen Ursprung bestehen, hervor.


Etwa ein halbes Jahrhundert später sollten diese Ländereien Schauplatz von unfruchtbaren Rebellionen von adligen „Comuneros“ werden, die sich gegen die Politik und den ständigen Widerwillen, den ihnen Kaiser Karl V. entgegenbrachte, auflehnten. Das Resultat war, dass dieser Palast genauso mitgenommen zurückblieb, wie die rebellischen Truppen. So sehr, dass er zu Beginn des 16. Jahrhunderts durch den IV. Grafen von Alba de Liste, Don Enrique Enríquez de Guzmán, neu aufgebaut werden musste.


In jenen Tagen des 15. Jahrhunderts wendete sich das Schicksal der Stadt schnell von der Not zum Überfluss. Dies waren die Zeiten der Katholischen Könige und der Erbfolgekriege, als die Edelmänner, die auf der Seite der Tochter von Heinrich IV. von Portugal standen, durch Ferdinand den Katholischen in der Schlacht in der nahen und schönen Stadt Toro besiegt wurden.


Dies sind auch die Zeiten, in denen die furchtbare Maschinerie des Inquisitionstribunals in Bewegung gesetzt wird, unter dem Zorn des Gesetzes des grausamen Torquemada. Als Spanien – bereits ohne Überbleibsel von Mauren oder Christen mit Berufung zu königlichen Würden - ein Einziges, Groß und Frei wurde. Als Kolumbus und andere erleuchtete Abenteurer Amerika eroberten, um ein Imperium zu schaffen, wo nicht einmal die Sonne untergehen durfte...


Parador de Zamora Innenhof

So war damals das Zamora dieses Palasts und dieser Burg. Unsichere und aufgewühlte Momente, als die Gassen der Stadt obligatorischer und tagtäglicher Schauplatz waren, auf dem das eigene Leben auf dem Spiel stand. Man kämpfte für alles, erst einmal für die Sicherheit, dann für die Freiheit. Und man stritt mit allen Arten von Waffen: mit Geldern und mit Dolchen. Bestechungen, Verrat und Meutereien waren gang und gäbe. Dies waren aber auch Jahre von tiefster Religiosität, die man auf die Art der damaligen Zeit verstand, mit Wohltätigkeiten, Wundern, Hexereien und Ketzereien vermengte; eingehüllt von dem Aufleuchten der Wege, die alle nach Santiago führten. Die Straßen Zamoras waren eher Gässchen, noch enger und gewundener als heute; wenn überhaupt beleuchtet, dann ab und zu von einer Fackel.


Die Häuser erstickten in Armut, und den Gassen fehlte es an den einfachsten Abwässerkanälen. Die Haustiere – Hühner und Schweine vor allem – wichen auch den vorbeikommenden Fußgängern nicht von der Seite.


Doch dieser Palast/Parador war des öfteren Insel und glanzvolle Zuflucht. Das Gemach der Grafen von Alba de Liste war prachtvoll dekoriert und man sagt, dass es sogar mit mehr als einem Schatz aus der Kathedrale geschmückt war. Und auf seinem herrlichen Kreuzgang der Renaissance und seinen Balkonen und Stufen mit reichen normannischen Bildhauerarbeiten schritten die berühmtesten Persönlichkeiten der Epoche. Die Salons, in denen sich heute der Reisende aufhält, waren Unterkunft und Herberge für die Katholischen Könige, für Philipp III. und Margarete von Österreich …


Seit jeher galt der Palast als eines der emblematischsten Gebäude der Stadt, von jedermann bewundert für seine feinen Züge und die Reichtümer, die es beherbergte. Bereits in der “Sicht von Zamora” des berühmten Malers Anton van den Wyngaerden aus dem Jahr 1570 stach es als eines der besten und elegantesten Denkmäler Zamoras hervor. Aber ein solch außergewöhnliches Gebäude sollte profaneren Zwecken zugeführt werden: Zu Mitte des 18. Jahrhunderts beschloss ein Vogt namens Juan Romualdo Ximénez, ein Hospiz zu bauen. Er wählte diesen Palast und zahlte die Summe von 120.000 Reales.


Entfernte Glockentürme


Zamora Stadtplan 1. Kathedrale.
2. Burg.
3. San Isidoro.
4. San Pedro und San Ildefonso.
5. La Magdalena.
6. Santa María la Nueva.
7. San Cipriano.
8. Santa María de la Horta.
9. Santo Tomé.
10. Santiago el Viejo oder Santiago de los Caballeros.
11. Spital der Encarnación (jetzt Deputationspalast)
12. Palacio del Cordón. (heutiges Provinzmuseum).
13. Palacio de los Momos (heute Justizpalast)
14. Altes Rathaus.
15. San Juan.

Kastilische und grenzüberschreitende Küche


Parador de Zamora Picknick

Auf trockenem wie auf bewässertem Land, in der Ebene und auf den Bergen haben wir diesen Bauern gefunden, “der die Erde mehr liebte als den Herrn”, um die Worte von Berceo zu benutzen. Und wir haben ihn in seinem Dorfhaus gesehen, “wo eine breite Küche mit einem glatten Stein im Rauchabzug steht (wo man Kessel, Töpfe und gläserne Schüsseln sieht), und wo es ein hübsches Kämmerchen gibt, voll mit Einmachgläsern mit Honig und Sirup; mit in Salz eingelegten Keulen, Füßen und Ohren vom Schwein. Mit Hartwurst, Nüssen, die in großen Sieben liegen, Weintrauben und Quitten, die von langen Stangen hängen; und es gibt einen großen Stall, voll mit schwarzen, weißen und rosa Schweinen; sowie einen einfachen Weinkeller zum Auspressen der Trauben im Herbst; und es gibt tiefe Silos, voll mit Getreide; und dickbäuchige Fässer, mit Öl die einen, mit Wein die anderen."


"Und schließlich gibt es ganz oben einen Taubenschlag, aus dem die Tauben durch kleine Löcher herausflattern und sich blitzschnell über das ganze Feld ausbreiten...”


1982 nächtigte in diesem Parador Ramón Sender, Sohn des gleichnamigen Schriftstellers, der den Tod seiner Mutter erforschte. Er erinnerte sich, dass er im Alter von drei Jahren, nach dem Tod der Mutter, zusammen mit seiner Schwester in diesem Gebäude lebte, das damals noch Waisenhaus war. Wie er in dem Buch “Tod in Zamora” berichtet, hat es ihn stark beeindruckt, erneut die Haupttreppe zu sehen und festzustellen, dass deren schönes Bild ihn nie verlassen hatte.


Wenn der Palast schon im 17. Jahrhundert zur Unterkunft von Königen diente, so genoss auch das heutige Königspaar Juan Carlos und Sofia seinen Aufenthalt im Parador-Hotel.


Was das Essen angeht, so sollte sich der Tischgast die nötige Zeit und Umsicht für dieses Ritual nehmen, denn die Küche von Zamora bietet ausreichende Gründe hierfür. Um sich erst einmal langsam vorzuwagen, bestelle er eine dieser Knoblauchsuppen – denn es gibt davon mehrere Varianten -, die in Tontöpfen und mit viel Liebe zubereitet werden. Oder wählen Sie doch Arroz Zamorano [Reis aus Zamora], der bisweilen mit Kartoffeln, Schweinsmaul und -ohren und gebratenen Speckscheiben gereicht wird.


Und vergessen Sie nicht, ein Gericht mit Forellen zu bestellen, die aus den Flüssen der Umgebung stammen. À la Sanabresa, escabechadas [mariniert] oder ganz einfach gut frittiert. Fragen Sie auch nach den Schleien, das sind vielleicht weniger edle Fische, aber mit vielen sublimen Tugenden. Und, falls Ihnen so etwas mundet, dann verzichten Sie nicht auf die Froschschenkel, die aus den hiesigen Teichen kommen. Auch die Flusskrebse sollten nicht verschmäht werden, rot vor lauter Schärfe oder beschwipst mit Cognac oder anderem Likör.


Allerlei aus dem Gemüsegarten, der Paprika jedoch darf nirgendwo fehlen. In seinem Inneren können Sie zahlreiche und überraschende Füllungen finden, je nachdem, wonach es dem Küchenchef gerade ist.


Parador de Zamora Essen und Trinken

Der Bacalao [Kabeljau] wird hier mit ganz besonderer Sorgfalt zubereitet. Der Besucher vergesse nicht, dass im Schwesterland Portugal der “bacalhao” zum täglichen Brot gehört. Dieser wird häufig nach „Art der Maultiertreiber“ oder nach „Art des Onkels“, wie man hier auch sagt, zubereitet, d.h. mit Zwiebeln, Knoblauch, getrockneten Paprikaschoten und Petersilie.


Aber lassen Sie noch Platz im Magen für umfangreichere Schmor- und Grillgerichte, wie das Zicklein, das auf verschiedene Arten aufgetischt wird, gebraten oder vor allem Cochifrito [gekocht und anschließend gebraten und in der Tonschale serviert]. Oder das Milchlamm nach Zamora-Art. Und das Kalb, das von diesen Weiden stammt, oder die Sanabria-Kuh, deren Qualität ihres gleichen sucht: dies ist Vieh, das frei auf den Wiesen dieser Täler frisst.


Und an Wurstwaren, was der Reisende nur wünscht. Auch hier wird gern alles in den “Naturdarm gesteckt”. Besondere Aufmerksamkeit verdienen die Chorizos [Paprikawurst]. Manchmal geräuchert, manchmal scharf gewürzt.


Eine ansehnliche Vielfalt an Käsesorten, meist vom Schaf. Und alle Nachspeisen, die sich Leckermäuler nur wünschen können: “Rebojo” Zamorano [typischer Eierbiskuit], Borrachos de Alcañices [mit Alkohol getränktes Gebäck], Empiñonados de Villadeciervos [Gebäck mit Pinienkernen] und der Kuchen “Maimón”. Nicht zu vergessen der traditionelle “Dos y Pringada”, der ein obligates Ritual am Ostersonntag ist.


Das Ganze mit einem ausgezeichneten Wein aus Toro, Fermoselle oder Benavente begossen.


Durch die Schluchten der Geschichte


Parador de Zamora Landkarte

Toro. Der Duero-Fluss ist das Rückgrat von Westen nach Osten des gesamten Landstriches Zamora. Von der Provinz Valladolid aus hält er Einzug in Zamora, um an der historischen Stadt Toro vorbeizukommen. Einen schöneren Wachtturm zur Betrachtung des mythischen Flusses hätten wir uns nicht aussuchen können.


Toro verdankt seinen Namen wahrscheinlich dem keltiberischen Eber, der sich während der Wiederbevölkerung durch Alfons III. (10. Jhd.) in der Stadt befand, und der heute am Eingang des Santa Catalina-Bogens zu bewundern ist.


Die Stiftskirche. Ein Beispiel herrlicher Romanik aus dem 12. und 13. Jahrhundert, Abbild zweier Tendenzen, die man sogar bis in die verschiedenen Färbungen der Steine zurückverfolgen kann. Im Inneren hübsche Gegenstände im kleinen Museum der Sakristei, mit dem Tafelbild „La Virgen de Mosca“ ganz zuoberst, und dem bemerkenswerten Westtor oder Tor der Majestät, in seiner glänzenden Mehrfarbigkeit.


Los Arribes. Direkt nachdem er die Hauptstadt verlässt, nähert sich der Duero den so genannten "Arribes", einer tiefen Schlucht von Felswänden, die bis zu 200 Metern hoch sein können. Wir können uns diesem Naturphänomen über die Straße nach Bermillo de Sayago, der Hauptstadt des Bezirks, nähern.


Fermoselle. Bermillo de Sayago ist wiederum der Punkt, von wo aus wir unseren Weg nach Fermoselle, zum Duero und zur Grenze fortsetzen. Rechts führt uns eine Abzweigung zu den Ortschaften Fornillos de Fermoselle und vor allem Pinilla de Fermoselle. In der Umgebung dieses Dorfs gibt es schöne "Balkone", von wo aus man die Wunder sehen kann, die der Duero, nachdem er sich Jahrhunderte lang seinen Lauf durch diese Felsen bahnte, geschaffen hat.


Wenn wir auf die Hauptstraße zurückgehen, kommt nach einer kleinen Anhöhe plötzlich die Ortschaft Fermoselle in Sicht. Diese Kleinstadt zeigt sich uns auf einem hohen Vorsprung, dessen Seiten langsam in Terrassenbeeten nach unten abfallen, bis sie schließlich zum Duero führen.


Diese Topographie schafft ein besonderes Mikroklima und fördert den Anbau von solch seltenen Produkten in diesen Breiten wie Ölbäumen und Obstbäumen. Auch diese Gegend nährt ihre Weine mit einem besonderen Aroma, einem moderaten Alkoholgehalt und einem hübschen Granatrot.


Westgotische Kunst. Etwa zwölf Kilometer entfernt finden wir eine Abzweigung zu einem der bemerkenswertesten Gotteshäuser der spanischen westgotischen Kunst: San Pedro de la Nave, erbaut im 7. Jahrhundert. Seine schlichte Struktur und die Original-Verzierungen im Inneren machen ihn zu einem unerlässlichen Bindeglied hin zur Romanik.


Muelas del Pan und Ricobayo. Zwei Dörfer, die durch einen Stausee voneinander getrennt sind, bilden die nächsten zwei Haltepunkte auf unserer Route. Die Landschaft überrascht uns immer wieder aufs Neue, vor allem der große Wasserfall, durch den der Stausee Wasser ablässt. Im Hintergrund ein enger Canyon mit enormen Felswänden, der uns die Nähe des Duero und seiner unglaublichen "Arribes" ankündigt.


Moveros. Bevor wir nach Alcañices kommen, nehmen wir links die Abzweigung der N-122, die uns in das kleine Dorf Moveros bringt, dessen Hauptsehenswürdigkeit das heute noch existierende, populäre Töpfereizentrum ist. Die handwerkliche Produktion wird ganz den Frauen überlassen, die dieses alte Handwerk mit ihren berühmten Krügen verewigen.


Pereruela. Auch hier sind es wiederum weibliche Hände, die Tontöpfe aus Ton mit dem Kaolin aus den nahen Fundstellen glasieren.


Jagdschutzgebiet. In Richtung Mahide kommen wir in das Herz der Sierra de la Culebra, und die Landschaft wird schroffer. Es herrschen Pinien- und Eichenwälder vor. Mitten im Jagdschutzgebiet können Naturfreunde nach links abbiegen, zu dem kleinen Dorf Riomanzanas. Ein ganz besonders hübscher Flecken am Ende der Provinz und an der Grenze zu Portugal. Eine andere Alternative wäre es, den Ort Villardeciervos zu besuchen, dessen gesamtes Stadtbild von einer Architektur aus Quadersteinen geprägt wird, was ihm die Auszeichnung als historisch-künstlerisches Ensemble eingebracht hat.


Auf dem Rückweg in die Hauptstadt können wir bei Fonfría noch einen Abstecher nach Carbajales de Alba machen, dem Zentrum dieses Bezirks und Ursprungsort der berühmten Spitzenstickerei gleichen Namens.





Die Bilder, Grafiken und Texte in dieser
Parador- / Ortsbeschreibung stammen
von unten genannten Autoren, bei denen
wir uns recht herzlich bedanken möchten.
Paradores de Turismo de Espana S.A.  

Bildmaterial:
PARADORES DE TURISMO DE ESPAÑA, S.A.

Videomaterial:
PARADORES DE TURISMO DE ESPAÑA, S.A.

Texte:
Miguel Garcia Sanchez

Zeichnungen:
Fernando Aznar