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Madrid

Alcalá de Henares

Alcalá de Henares in der Römerzeit Complutum genannt.

STÄDTISCHE SZENERIE DES WISSENS


Im XV. Jhd. wollte der kardinal cisneros, dass die Stadt, in der Miguel de Cervantes das Licht der Welt erblickte, sich in eine hervorragende Universitätsstadt, durch eine neuartige städtische Baustruktur, entwickeln sollte, die derzeit ein Anziehungspunkt für den tourismus ist und die im Jahr 1998 der Grund war, warum die Stadt zum Welterbe der Menschheit erklärt wurde.

Auf der Mietwagenrundreise 'Auf den Spuren des spanischen Weltkulturerbes' haben Sie Gelegenheit Alcalá de Henares näher kennenzulernen.

Mit nachdenklicher Geste und die Feder bereithaltend, um den Satz zu schreiben, der nicht so dahinfließt, wie er es gerne gewollt hätte, steht die Statue von Miguel de Cervantes, auf dem Platz, der nach ihm genannt wurde. Sie ist nicht besonders groß und macht den Eindruck, als ob sie ein weiterer Fußgänger wäre, der von oben das rege Treiben von diesem großen rechteckigen Platz beobachtet, auf dem sich das Leben von dieser Stadt abspielt, sowie auch das Leben des weltberühmten Schriftstellers selbst in vergangenen Zeiten.

Sein Vater Rodrigo de Cervantes ließ ihn in der Pfarrkirche Santa María la Mayor an einem Oktobersonntag im Jahr 1547 taufen. Der Chirurg und Aderlasser durchquerte die Menschenmenge mit seinem, vollkommen in Tüchern eingewickelten, neugeborenen Sohn bis zu dieser Kirche mit dem Turm, der den Bürgerkrieg überstanden hat und sich weiterhin am Horizont abhebt. Weitausgreifend ist dieser Bereich, auf dem schon im Mittelalter das rege Treiben eines Marktes stattfand. Heutzutage ist sie ein beliebter Ort, um zwischen Kastanienbäumen, Gärten, Barterrassen und der Umgebung vom modernistischen Musik-Kiosk spazieren zu gehen. Verwundert bestaunen die Besucher die Größe dieses Platzes, der immer vom Geist der Stadt erfüllt ist.

Dies ist der Mittelpunkt von allen anfallenden Angelegenheiten, die über das Rathaus abgewickelt werden müssen. Es ist ein Gebäude, das durch seine Stattlichkeit und dem Turm mit der Uhr an der Vorderseite des Platzes die Besucher beeindruckt. Hier auf diesem großen Rechteck widmet man sich vor allen Dingen dem Vergnügen, so ist es heute und so war es auch in den vergangenen Jahrhunderten. Der Cervantes-Platz ist eine Bühne für Feste und Schauspiele. Wie viele Theateraufführungen hat wohl das alte Schauspielhaus der Corral de Comedias gesehen, eines der ältesten von Spanien, das nach einer gründlichen Wiederherstellung zum Leben und zum Vergnügen erweckt wurde.

Das fröhliche Treiben der Feste fand auch in der Hauptstraße statt, auf der bestimmt auch die Familie Cervantes entlang spazierte, denn dort befand sich ihr Haus, das wieder restauriert wurde, damit sich die Besucher eine Idee vom damaligen Leben des Schriftstellers machen können. Sich das Leben jener Zeiten in dieser Hauptstraße vorzustellen, ist nicht schwer, denn die Atmosphäre der alten Hauptstraße vom früheren Judenviertel blieb erhalten. Die jahrhundertalten architektonischen Bauarbeiten, wie Bruchstein-Mauerwerke und die typisch spanischen Stuckarbeiten, die sich durch die ständig mit Menschen gefüllten Bogengänge auszeichnen, wechseln sich ab.

Man kann sich ganz gut Miguel und seine Brüder vorstellen, wie sie zwischen den Säulen spielten, die zur damaligen Zeit noch aus Holz waren. Dort begrüßten sie ihren Vater, der von der Arbeit im Hospital von Antezana kam, wo er seinen Beruf ausübte. Dieses Gebäude im Mudejarstil sowie auch ein Teil der Hauptstraße stammen aus dem XV. Jahrhundert und bezeugen die angestaute Tradition. Der Hof mit den spanischen Galerien aus Holz ist eine friedliche Oase, die vom Zimmer aus zu sehen ist, das der Hl. Ignatius von Loyola als Gegenleistung für seine Dienste als Koch der Kranken, bewohnte.

So verdiente er sich seinen Unterhalt, während er gleichzeitig in Alcalá den Studienkurs im Jahr 1526-1527 belegte. Ende des XV. Jahrhunderts stand die vom Kardinal Cisneros geförderte Institution noch in den Anfängen, die für immer das Aussehen der Agrarstadt ablegte, die von der alten römischen Cumplutum unterhalten wurde, als sie sich in die arabische Al-Qalat-Nahar (das Schloss von Henares) und nach der Wiedereroberung in El Burgo de Santiuste verwandelte, ein Gebiet, das dem Erzbistum Toledo zugeteilt wurde. Diese Zeiten waren vorbei als Cisneros die „Universitätsstadt“ eine besondere neuartige urbanistische Struktur für die damalige Epoche entwarf.

Wie eine Erscheinung hebt sich die beeindruckende massive Fassade des Colegio Mayor San Ildefonso hervor, mit ihrer eleganten Renaissance-Detailarbeit, die von Rodrigo Gil de Hontañón entworfen wurde, dem die Kathedralen von Salamanca und Segovia ebenfalls zuzugeschrieben werden. Ist das nicht da Quevedo der eben gerade aus dem Tor tritt?

Ist das nicht Calderón de la Barca der gerade hineingeht? Ebenso könnten es auch Antonio de Nebrija, Fray Luis de León, San Juan de la Cruz, Mateo Alemán, Jovellanos, Unamuno und so viele andere gewesen sein. Dies ist ein Geburtsort der Geisteswissenschaften, der Literatur und Philosophie in den bedeutenden XVI. und XVII. Jahrhunderten. Durch das Tor von San Ildefonso gehen noch heute Leute mit Rang und Namen ein und aus, die es durchqueren, um im Audimax den Cervantespreis entgegenzunehmen oder den Feierlichkeiten beizuwohnen. Ein Wandel mit hundertjähriger Bedachtsamkeit in den mit Stille gefüllten Höfen von Santo Tomás de Villanueva, von den Philosophen und außerdem ist die Institution dreisprachig sowie alle Schulen und Nebengebäude, eine Folge des Wissensdrangs des Kardinals.

Mit Sicherheit besuchte einer dieser berühmten Persönlichkeiten eine der vielen Universitätsschulen, diejenige die das meiste Wissen an architektonischer Baukunst lehrte, wie z. B., die von den Jesuiten, die des Königs, die von Trinitarier oder von Málaga als auch von den Caracciolos und Dominikanern. Oder waren sie vielleicht in eine der mehr bescheidenen eingeschrieben, eine von diesen die sich in den Winkeln verstecken, die heute das Ziel von unerwarteten Besichtigungen sind, wie die Fachhochschule von Santa Catalina für Physik, die im Jahr 1513 von Cisneros selbst gegründet wurde.

Hier und dort pulsiert jetzt das Leben der Stadt, die sich wie ein Echo des benachbarten Madrids ausbreitete und die Tonarten von anderen Sprachen in sich aufgenommen hat, vor allen Dingen aus dem Osten Europas und dazwischen das ewig anhaltende Echo der spanischen Sprache. Inmitten der Straße mit den Universitätsschulen befinden sich Bücherläden und Büros, wo sich die heutigen Angelegenheiten des Geschäftslebens abspielen, als auch die zahlreichen Gebäude aus der Vergangenheit, wie die Klarissen-, Ursula-, Juana- und Bernarda-Nonnenkloster, das Bethaus vom Hl. Philipp Neri. Und es könnte sein, dass der eine oder andere Vorübergehende vorhat die Ausstellung im Casa de la Entrevista (Haus der Zusammenkunft), die frühere Kirche des Klosters von San Juan de la Penitencia (Hl. Johann der Buße) zu besuchen, das diesen Namen zu Ehren des ersten Treffens von den Katholischen Königen mit Christoph Kolumbus hat, das im nah gelegenen erzbischöflichen Palast stattfand.

Viele historische Gebäude wurden umgestaltet, um sie für die heutige Zeit zu erhalten, wie der Laredo-Palast, aus dem XIX. Jhd. im modernistischen Mudejarstil, in dem heute das Studienzentrum von Cisnero untergebracht ist. Ganz sicher spazierten Quevedo und Unamuno, diese beiden großen Denker, zwischen diesen Mauern herum. Ihre ausgefallenen Lebensansichten der rasanten weitgreifenden Geschichte gegenübergestellt, die aus vielen Winkeln in Alcalá de Henares strömt, wie die römischen Szenen, die im Mosaik des Hauses von Hyppolitus festgehalten wurden, die erlöschte Existenz, die die Muslime mit soviel Eifer verteidigten, die Tore und Mauern vieler Jahrhunderte.

Wie leicht würden heute wohl seine Gedanken in den Gärten des Friedens dahinfließen, umgeben von den noch erhaltenen Mauern und der sich im Freien befindlichen Anlage des zur Schöpfung anregenden Museums der Bildhauerkunst. Oder unter den wertvollen Werken des Zisterzienser Museums, das gegenwärtig im vollkommen erhaltenen Gebäude vom Klosters des Hl. Bernhards aus der Barockzeit untergebracht ist, oder auch durch die ruhige Victoria-Straße, nur für Fußgänger, die das einfache anmutige Haus von Lizana umgrenzt.

Ein bezaubernder zeitloser Anblick bietet sich gleich in der Nähe von der Kathedrale, neben der Kirche Sankt Peter von der flämischen Stadt Lovaina, die mit dem Titel „hervorragend“ ausgezeichnet wurde, was zu verstehen gab, das die Stiftsherren auch Professoren von der Universität von Alcalá sein mussten und dass sie durch die Hauptstraße gehend, nach Hause zurückkehrten, sowie es die Familie Cervantes sicher zu tun pflegte.

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