Pontevedra
Pontevedra ist die Stadt, die das Inland seiner Provinz zum Meer hin öffnet. Es ist eine Wegkreuzung an bevorzugter und strategischer Stelle, der letzten Biegung des Flusses Lérez,
bevor er sich in die Ria ergießt. Diese Lage führte zu seiner Gründung durch die Römer am Fuß einer Brücke (heute der Brücke O Burgo) die eine Römerstraße überquerte, die Braga,
Lugo und Pontevedra miteinander verband. Die Überlieferung besagt dagegen, dass es von dem griechischen Helden Teukros, der am Trojanischen Krieg teilgenommen hatte, gegründet wurde.
Von der Geschichte der Stadt weiß man wenig, bis 1169 Fernando II. der Burg Pontus Veteri Privilegien gewährte, die kurz darauf der Kirche in Compostela geschenkt wurden.
Während dem 14., 15. und 16. Jh. war es der erste Hafen Galiciens mit einer wichtigen Fischergilde, dem gremio dos mareantes, die Pontevedra ein bürgerliches und kommerzielles Flair
verlieh.
Das 17. und 18. Jh. brachten eine kritische Zeit für die Stadt, die durch das Verschwinden der Sardinenschwärme, die fortschreitende Verlandung der Ria mit dem darauf folgenden Bedeutungsverlusts des Hafens und der Abwanderung vieler Adelsfamilien hervorgerufen wurde. Nur durch das Erlangen des Hauptstadtrechts 1833 konnte der Abstieg aufgehalten werden und führte zu einer Zeit neuen kulturellen und politischen Glanzes, der aus ihren neuen Verwaltungsfunktionen entstand, die seitdem ihren Lebensrhythmus bestimmen.
Sehenswertes in Pontevedra
Basilika Santa María A Maior:
16. Jh. Fassade hauptsächlich im Plateresk-Stil mit einer kuriosen Statue des San Xerónimo mit Brille. Apsis im Isabella-Stil. Nationaldenkmal.
Kapelle der Aparicións:
Nur von religiösem Interesse. Altes Kolleg der Dorotheen-Nonnen. Hier wohnte Sor Lucía, eines der Mädchen von Fátima.
Konvent Santa Clara:
Kirche aus dem 16. Jh. mit polygonaler Apsis. Reich verzierte Barockaltäre.
Kirche San Bartolomeu:
Barock, aus dem 17. Jh. Alte Jesuitenkirche. Im Inneren wird eine Skulptur der Magdalena aufbewahrt, ein Werk von Gregorio Fernández.
Kirche San Francisco:
Begonnen im 13. Jh, obwohl die hauptsächliche Arbeit aus dem 15. Jh. stammt. Interessante mittelalterliche Grüfte und Wandmalereien aus dem 16. und 17. Jh. im Inneren. Nationaldenkmal
Museum von Pontevedra:
Der Hauptsitz wird von zwei Herrenhäusern aus dem 18. Jh. gebildet. 1927 gegründet, ist es ein bedeutendes Museum in der galicischen Museumslandschaft.
Parador-Hotel:
Zwischen dem 16. - 18. Jh. erbautes Gebäude. Auch bekannt als Casa do Barón de Casa Goda oder Pazo de Maceda. Klassizistisches Portal und schöne Treppe.
Pazo de Mugartegui:
Auf dem Platz Pedreira. 17. und 18. Jh, ein charakteristisches Beispiel für die galicische barocke Stadtarchitektur. Beherbergt den Regulierungsrat für das Weinherkunftsgebiet Rías Baixas.
Ruinen von Santo Domingo:
Ende des 13. Jh. begonnene Kirche. Der Altarraum der Kirche (14. Jh.) ist erhalten. Er beherbergt einen Teil der Abteilung für steinerne Artefakte (Grabsteine, Wappen, Sarkophage u.a.) des Museums von Pontevedra. Nationaldenkmal.
Sanktuarium Virxe da Peregrina:
Kirche aus dem Spätbarock, begonnen im Jahr 1778 mit klassizistischen Altären. Grundriss in Form einer Pilgermuschel, im Gedenken an die Pilgerung auf dem Portugiesischen Weg nach Santiago.
Gekrümmte Fassade. Nationaldenkmal. Sie ist der Schutzheiligen der Stadt geweiht.
Teatro Principal und Liceo Casino:
Gebäude aus dem Jahr 1878 und 1980 nach einem Brand wiedererbaut. Neben dem Theater befindet sich ein gotisches Haus mit einer der ältesten Fassaden der Stadt (15. Jh.).
Route "Mittelalterliches und bürgerliches Pontevedra"
In der attraktiven Altstadt beginnen wir unseren Rundgang, die nicht nur wegen der interessanten Monumentalbauten, sondern auch durch ihr harmonisches steinernes
Gesamtbild besticht, mit ihren wappengeschmückten Edelhäusern, Arkaden und Plätzen, auf denen sich das rege gesellschaftliche Leben der Stadt abspielt.
Wir gehen an der Basilika Santa María A Maior los, die an einem der höchsten Punkte der Stadt liegt. Sie wurde im 16. Jh. erbaut und die Kosten wurden von der Seemannsgilde
bezahlt, deren Viertel A Moureira sich zu Füssen der Südfassade der Kirche befindet, einer sehr gelungenen plateresken Fassade. Wir suchen den aristokratischen Charakter der Stadt
und begeben uns über die Straße Isabel II. zum Platz Teucro, dem mythischen griechischen Stadtgründer Teukros, auf dem wir mehrere barocke Adelshäuser aus dem 18. Jh. betrachten können (Gago, Montenegro
und vom Grafen von San Román und Pita). Dann besuchen wir die Plätze Curros Enríquez und Méndez Núñez, wo wir die Spuren des Adels an vielen Wohnsitzen sehen können. Es ist
interessant, durch diese labyrinthischen, aber erinnerungsträchtigen Straßen zu streifen, die in den Nachtstunden besonders schön sind. Immer wieder weiten sie sich zu gemütlichen Plätzen,
die häufig noch den Namen der auf ihnen gehandelten Waren tragen, wie der Platz Verdura, wo immer noch Gemüse verkauft wird oder der Platz Leña (des Feuerholzes), sehr typisch
und volkstümlich mit Häusern aus schönem behauenen Granit, Arkaden, Galerien und einem cruceiro (Steinkreuz) in der Mitte, der eine der bekanntesten Ansichten der Stadt
bildet. Hier befindet sich das Museum von Pontevedra, das man wegen seiner Bedeutung und den vielfältigen Sammlungen besuchen sollte.
Wir suchen den Platz Ferrería auf, der um einen sehr schönen Brunnen aus dem 16. Jh. herum angelegt ist. Hier finden wir auch einen weiten offenen Platz, der den Platz Estrela und die
Gärten von Casto San Pedro einschließt. Dies ist das Herz der Stadt, ein Ort zum Hindurchgehen, für die Freizeit und verschiedene Feiern. Hervorstechend sind hier der Konvent
San Francisco und die Kirche der Peregrina. Der alte Konvent San Francisco enthält eine gotische Kirche von mehr als 100 m Länge, bei der die Fassade mit einer großen Rosette und
zahlreichen Grüften und Gräbern berühmter Bewohner von Pontevedra hervorstechen. Das Sanktuarium Virxe da Peregrina am Portugiesischen Weg nach Compostela wurde Ende des 18.
Jh. in Form einer Pilgermuschel mit gekrümmter Fassade erbaut. Von hier nehmen wir die Straße Cobián Roffignac, in der sich die neuen Erweiterungsbauten des Museums von
Pontevedra befinden und gehen auf den Fluss zu. Hier können wir nach dem Überqueren der Brücke von Santiago den schönen Park Rosalía de Castro besuchen. Wenn wir unseren Weg über
die Promenade Enxeñeiro Rafael Areses fortsetzen, erscheint die Insel der Skulpturen, die großformatige Arbeiten verschiedener bekannter Künstler auf einem Gelände von
70.000 m2 in schöner Natur zeigt. In der Nähe liegen interessante Werke der modernen Architektur, die man besuchen sollte, der Kongress- und Ausstellungspalast und das
Universitätsgelände.
Wir kehren zur Stadt über die Brücke von O Burgo zurück, ursprünglich römisch, wurde sie im 12. Jh. durch eine Brücke mit elf Spitzbögen ersetzt, über die der Portugiesische Jakobsweg
führt, an dem die schöne Kapelle Santiaguiño liegt. Von hier aus gehen wir zum herrlichen Markt, der vom Architekten César Portela 2003 restauriert wurde und nähern uns dem
Platz Pedreira, wo sich der barocke Pazo de Mugartegui erhebt, der Sitz des Regulierungsrats des Weinherkunftsgebiets Rías Baixas. An einer seiner Ecken befindet sich ein
altes Haus, das einen Bogen bildet, durch den wir den Platz verlassen. Wir wenden uns zum Parador-Hotel, erbaut zwischen dem 16. und 18. Jh. Durch ein beliebtes Wein- und Tapasviertel
setzen wir unseren Gang fort über den Platz Cinco Rúas, folgen der Straße Paio Gómez Chariño und gelangen auf die Straße Tetuán, wo der Teatro Principal aus der Mitte des 19. Jh.
liegt und die Casa das Campás, das Rektoratsgebäude der Universität. Ganz in der Nähe liegt der Platz España, an dem sich das Rathaus, die gotischen Ruinen von Santo Domingo
mit ihrem romantischen Flair und eine Reihe von Grünflächen befinden, die Überreste alter Gärten der Dominikaner sind: die Allee Arquitecto Sesmeros, die Gärten von Colón und
von Vincenti. Von hier aus wenden wir uns zum Platz San Xosé oder Música, einem Platz der Kultur, denn wir können ins Café Moderno (Kulturzentrum Caixa Galicia) und zum
Kulturzentrum Caixanova gehen.
Für die letzte Etappe des Wegs gehen wir über die Allee Raíña Victoria Eugenia und San Roque zum Stierplatz, in dessen Nähe wir immer noch das Glück haben, einige
traditionelle Fischerhäuser im Viertel A Moureira zu besichtigen, sehr einfache, gekalkte Häuser mit Giebeldach, aber auch sehr typisch und schön.
Von hier aus kehren wir zur Allee zurück und gehen über die Allee Santa María, an der die Häuser Fonseca und Méndez Núñez, das nicht mehr die beeindruckenden erzbischöflichen
Türme besitzt, die es ursprünglich hatte, liegen. Wir beenden dann auf dem Platz Alonso de Fonseca unseren Rundweg.
Museen in Pontevedra
Kulturzentrum Caixanova
Augusto González Besada, 2
Tel.: 986 100 470.
Web: www.caixanova.es
Preis: Eintritt frei
Die Verbreitung von Wissenschaft, Musik, Kino und Kunst verbindet sich zum kulturellen Angebot der Stiftung Caixanova in einem Gebäude, dessen Inneres
vom galicischen Architekten César Portela entworfen wurde.
Provinzmuseum von Pontevedra
Pasantería, 10 – 12.
Tel.: 986 851 455
Web:
www.museo.depontevedra.es
Preis: Eintritt frei für EU-Bürger.
Nicht-EU-Bürger: 1,20 €
Es gilt als eines der besten Provinzmuseen Spaniens. Es enthält bedeutende Sammlungen zur galicischen Archäologie,mit hervorragenden Objekten der Bronzezeit, der
prähistorischen und galicisch-römischen Gold- und Silberschmiedekunst. Die Sammlungen römischer Inschriften, von Gagat aus Compostela, von volkstümlicher galicischer und
aus Sargadelos stammender Keramik, sind sehr bedeutend. Der Geschichte der Seemannsgilde, den großen Seefahrern und Seemännern aus Pontevedra wird großer Raum
eingeräumt und die Reproduktion einer Kapitänskajüte der Fregatte „Numancia“ ist beachtenswert. Erwähnenswert sind auch die verschiedenen Gebäude, in denen sich das Museum
befindet: die zwei barocken Häuser Castro Monteagudo und García Flórez aus dem 18. Jh, das Gebäude Sarmiento (alter Jesuitenkonvent), das Gebäude Fernández López und die
gotischen Ruinen von San Domingos. Im Jahr 2006 wurde das sechste Gebäude, der Antigo Fogar Provincial, eingeweiht, das die Museumsverwaltung beherbergen wird.
Ausstellungshalle Caixa Galicia
Praza de San Xosé, 3.
Tel.: 986 864 612
Preis: Eintritt frei
Wanderausstellungen zur bildenden Kunst, Bildhauerei und anderer künstlerischer Richtungen. Das Gebäude, das älteste Café der Stadt, wurde durch den Architekten Álvaro Siza wieder hergestellt und
umgebaut.
Saal Teucro
Benito Corbal, 47.
Tel.: 986 805 518 / 986 805 528
Preis: Eintritt frei
Saal, in dem Ausstellungen bekannter und unbekannter Künstler stattfinden, damit diese die Möglichkeit erhalten, ihre Arbeiten auszustellen.
Shopping in Pontevedra
Die Geschäftszone par excellence der Stadt sind die Straßen Michelena, Peregrina und Oliva sowie ihre direkte Umgegend mit ihren
vielen kleinen Geschäften, in denen man fast alles kaufen kann.
In Pontevedra findet jeden Samstag auch ein sehr beliebter Markt im Park Rosalía de Castro statt. Eine andere gute Einkaufsmöglichkeit ist das neue Einkaufszentrum „Vialia“ am Bahnhof der Gesellschaft
RENFE, an dem Platz Calvo Sotelo mit seinem breiten Angebot, nicht nur an Waren, sondern auch für die Freizeitgestaltung.
Essen in Pontevedra
Die vielen Terrassen der Plätze Ferrería und Estrela sowie die anschließenden Straßen San Sebastián oder der Platz Verdura bieten viele Tavernen und Restaurants, um viele Produkte des Landes und aus der
Ría zu probieren.
Die Stadt ist ein kulinarischer Spiegel ihrer Umgebung, so bietet sie gutes Schweine- und Kalbfleisch aus dem Inneren der Provinz, Fisch und Meeresfrüchte aus dem Meer vor der Stadt und
aromatische Albariño-Weine, bei denen die Weine der Region O Salnés herausragen.
Abends in Pontevedra
Das Nachtleben von Pontevedra spielt sich hauptsächlich im Altstadtkern ab. Die Zone zwischen dem Platz Cinco Rúas und dem Platz España, zusammen mit den
umliegenden Straßen wie Paio Gómez Chariño, ist ein lebendiges Weinviertel mit großartigem Ambiente bis in die späten Nachtstunden.
Die Plätze sind eine gute Option, um die Bars und Cafés auf den Terrassen zu besuchen, besonders auf den Plätzen Leña, Verdura und Teucro.
Die Jugend konzentriert sich auf die Zone des Campiño de Santa María.
Freizeit in Pontevedra
BIEKUNSTBIENALE VON PONTEVEDRA
Sie wird alle zwei Jahr in den Sommermonaten abgehalten. Auf ihr werden die neuesten Tendenzen der zeitgenössischen Kunst gezeigt.
Weitere Informationen unter Tel.: 986 804 300.
YACHTCLUB PONTEVEDRA
Avda. do Uruguai, s/n.
Tel.: 986 861 022
KONGRESS- UND AUSSTELLUNGS-PALAST
Alexandre Bóveda, s/n.
Tel.: 986 833061
Web:
www.pazodacultura.org
KULTUR PALAST
Alexandre Bóveda, s/n.
Tel.: 986 833 061
Web:
www.pazodacultura.org
Konzertprogramm jeglicher Musikrichtung, Theater und verschiedene Vergnügungsveranstaltungen im Verlauf des Jahres.
TEATRO PRINCIPAL
Rúa de Paio Gómez Chariño, 6.
Tel.: 986 851 932
Einzigartig in Pontevedra
Der Besucher von Pontevedra sollte unbedingt entlang des Ufers des Lérez spazieren gehen, das extra für die Erholung eingerichtet wurde,
denn es bietet dem Wanderer einen wunderschönen Zauber mit gemütlichen Ecken, die einem Märchen zu entstammen scheinen.
Am Nordufer gibt es die besten Orte für schöne Momente und unter ihnen ist die Insel der Skulpturen besonders zu empfehlen, in der man bei einem Spaziergang Natur und
Kultur genießen kann. Auf dieser Flussinsel von 7 Hektar Größe kann man eine große Anzahl von großformatigen Skulpturen bekannter galicischer und ausländischer
Künstler bewundern und man bewegt sich gleichzeitig in Natur von hohem ökologischem Wert.
Wissenswertes über Pontevedra
FEST “OS MAIOS”
Es wird am 1. Mai auf dem Platz Ferrería gefeiert.Fest mit heidnischem Ursprung in Verbindung mit Fruchtbarkeitsritualen. Eine Anzahl von für das
Ereignis herausgeputzter Gruppen tanzt zum Rhythmus der satirischen Strophen um die Kegel aus Farn, Weidengeflecht und Blumen, die mit
Feldfrüchten geschmückt sind.
FEST DES SAN BENITIÑO DE LÉREZ
Jeden 11. Juli. Fest von landesweitem touristischem Interesse. Es wird an dem Ort gefeiert, wo sich früher ein Benediktinerkonvent neben dem Fluss Lérez befand. Die Verehrung
dieses Heiligen, der als der „wundertätigste“ bekannt ist, lässt viele Verehrer an der romería (Wallfahrt) teilnehmen, um irgendeine Krankheit zu heilen, besonders Warzen.
INTERNATIONALES JAZZ-FESTIVAL
Während des Monats Juli. Nächtliches Fest, dass im Nationalen Jazz-Zirkel sehr bedeutend ist.
FEIERN DER PEREGRINA
Sie beginnen am zweiten Augustsonntag und dauern die ganze folgende Woche an. Eine Opfergabe an die Hl. Jungfrau, Stierkämpfe
(die einzige Möglichkeit, diese in Galicien auf offenem Platz zu sehen), Konzerte und Feuerwerke sind Bestandteile der Feiern.
FEIRA FRANCA
Erstes Septemberwochenende. In der Altstadt wird an die Feiras Francas im mittelalterlichen Ambiente aus dem 15. Jh. erinnert.
KARNEVAL
Er beginnt am Samstag vor Aschermittwoch mit einem großen Umzug. Am Faschingsdienstag wird abends die Mostra da Parodia in den Straßen der Stadt gefeiert und
endet am Freitag mit der „Beerdigung des Papageien Ravachol“, einer sehr wichtigen Figur im Karneval von Pontevedra. Veränderliches Datum.
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