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Salamanca

Mit zutreffendem Kriterium wurde Salamanca (ca. 157.900 Einwohner) einmal als “die vergoldete Stadt” definiert. In der Tat spielte dieses ehrwürdige Städtchen am Río Tormes eine entscheidende Rolle bei der Formung der spanischen Nationalseele. Dank seines enormen Reichtums an historischen Bauwerken wurde Salamanca von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt und gleichzeitig für das Jahr 2002 zur “Kulturstadt Europas “ auserwählt. Und das verdientermaßen.

Ein Spaziergang durch Salamanca sollte an der arkadengesäumten Plaza Mayor beginnen, deren Flächenausmaß und Gestaltung diesen Platz, zwischen 1729 und 1755 nach einem Entwurf der Brüder Churriguera gebaut, zum großartigsten ganz Spaniens gemacht haben. An seiner Ostseite besticht der königliche Pavillon mit einer Büste Philipps V. Der goldfarbene Sandstein der eindrucksvollen Gebäude, darunter das Rathaus, leuchtet bei Sonnenuntergang in unvergesslichen Schattierungen.

Auf der Rúa Mayor schlendert der Besucher bis zur Casa de las Conchas hinab, dem repräsentativsten Bauwerk der Kommunalarchitektur Salamancas. Seinen originellen Namen verdankt das “Haus der Muscheln” den Muschelreliefs an seinen Wänden, Symbol der Jakobspilger bzw. des Ordens von Santiago. Gegenüber steht die Clerecía, ein Meisterwerk des Barock. Ihr Bau zog sich über hundert Jahre hin.

Die Calle Libreros führt direkt zur berühmten Universität, die Salamanca weltweiten Ruf geschenkt hat. Sie wurde 1254 von Alfons X. dem Weisen gegründet. Ihre extravagante Fassade, in deren Mitte ein kunstvolles Reliefmedaillon die Katholischen Könige darstellt, ist die beste Ausführung des plateresken Baudekors vor Ort. Den Patio (Innenhof) beherrscht ein Standbild des Fray Luis de León, eines der vielen Gelehrten, die in den Hörsälen dieser Universität lasen. Im Gebäude der Escuelas Menores befindet sich der berühmte “Cielo de Salamanca”, der das Gewölbe der Universitätsbibliothek aussschmückte. Ganz in der Nähe ist im Hause Álvarez Abarca das Museo de Salamanca mit einer wertvollen Pinakothek untergebracht.

Salamanca kann sich auch zweier Kathedralen rühmen. Die Neue Kathedrale wurde von Juan Gil de Hontañón begonnen zum Ausgleich des bedürftigen alten Gotteshauses und 1733 vollendet. Der Bau ist dominant spätgotisch, vereinigt aber auch zahlreiche Renaissance-Elemente, vor allem im Hinblick auf sein Mauerdekor. Die Brüder Churriguera errichteten 1705 den Turm, der aufgrund der durch das Erdbeben von Lissabon verursachten Schäden 1755 umgestaltet werden musste.

Beide Kirchen sind untereinander verbunden, so dass der Besucher durch die Neue Kathedrale jetzt die Alte Kathedrale betritt. Ihr besonderes Merkmal ist die Torre del Gallo, ein prächtiger byzantinisch beeinflusster Vierungsturm und das auffallendste Element des Außenbaus. Das Kathedralmuseum beinhaltet hervorragende Tafelbilder von Francisco Gallego und Juan de Flandes.

Hinter den beiden Kathedralen ist in einem schönen modernistischen Gebäude, der Casa Lis, das Museo de Art Nouveau y Art Deco untergebracht. Diese bedeutende Kunstsammlung umfasst Möbel, Porzellan und eine entzückende Spielzeugkollektion.

Nicht versäumen sollte der Besucher zwei Klöster an der Plaza del Concilio de Trento. Die Klosterkirche San Esteban verdankt ihre Berühmtheit ihrer überwältigenden Fassade, die ein Triumphbogen krönt und die wie ein riesiges Altarbild gestaltet ist. Das Dominikanerinnenkloster Convento de las Dueñas kombiniert harmonisch Elemente der Gotik, des Mudéjar- und des Platero-Stils.

Monuental und Intim


Der historische und monumentale Stadtkern, der um eine der ältesten Universitäten von Europa entstand, feierte im vergangenen Jahr die zwanzigste Jahresfeier von der Erklärung zum Welterbe der Menschheit im Jahr 1988.

Die Morgensonne und mit ihr die erste Wärme schleicht sich einen Tag mehr auf den Stadtplatz. Gelbes Licht, das die Steine golden färbt. Reiner Goldglanz zu dieser Stunde verstrickt im Spiel der Schatten, die die filigranen Reliefarbeiten werfen und die Statuen auf den 88 Arkaden von diesem harmonischen unregelmäßigen Quadrat, gemütlich und geschützt abgegrenzt. Dieser große Platz ist der Hof des Hauses, d.h. der Stadt, ihr prächtiges Wohnzimmer. Wir treffen uns auf ihm, gehen zusammen etwas trinken, unterhalten uns, gehen spazieren usw. Las Leben der Ansässigen und Besucher nimmt seinen Lauf im Wissen, dass das Herz der Stadt sich dort befindet, verborgen und gleichzeitig offen.

Sogar jetzt, wenn die Kellner von den Bars die Terrassen herrichten, während Sonnenstrahlen die Fassade und das Rathaus überschwemmen. Und die früh aufgestandenen Touristen sind hingerissen und machen ein Foto nach dem anderen. Wie werden sie diese Fotos erklären, denn der Ort ist grandios und gleichzeitig vertraut?

Wird vielleicht die Geschichte das Geheimnis dieses Platze entlüften, eine Ikone von Monumentalität, die unbestreitbare Königin von den spanischen Plätzen. Ein Teil von diesem großen Bereich nahm der vorherige Platz San Martín ein, dort begann man mit dem quadratischen Bau im Jahr 1724, gemäß den Plänen von Alberto de Churriguera, auf den, nach seinem Tod, Andrés García de Quiñones folgte. Seit seiner Einweihung im Jahr 1755 erntete der Platz immer volle Bewunderung, denn warum sollte man nicht seine Harmonie und vortreffliche Ornamentierung preisen. Sein Baustil ist nicht ausschließlich Barock sondern weist auch Elemente im Churriguerismus-Stil auf. Er ist wie ein Palast, der nach innen anstatt nach außen gekehrt ist und der von allen belebt wird. Dies ist das Wunder.

Der Zauber nimmt in dem Maß zu, in dem die Sonne vordrängt und sich die einzigartige Farbe der Steine vertieft und in ein goldenes Wunderwerk aus Eisen und Sand verwandelt. Das Material von den Steinen stammt aus dem, in der Nähe gelegenen Steinbruch Villamayor, Steine, die das Charisma von der gesamten monumentalen Stadt Salamanca beleben und auch eine große Anzahl ihrer modernen Gebäude. Man bekommt Lust sich stundenlang auf dem Platz aufzuhalten und ist auch neugierig, was sich dort weiter weg von den Eingängen verbirgt. Am Eingang im Südwesten herrscht reges Leben, das schon in den ersten Morgenstunden beginnt, weil dies der Weg von den Besuchern und auch von den Studenten ist, die sich den Geisteswissenschaften widmen. Die Besucher halten sofort auf dem Platz von Corrillo, vor der schönen römischen Fassade von der Kirche San Martín inne, die älteste von der Stadt, die im Jahr 1103 errichtet wurde. Dieses mit Erinnerung beladene alte Kunstwerk hat trotz allem die vergangenen Zeiten der Stadt widerstanden, so wie auch die Kirchen von St. Christoph, St. Benedikt oder die von St. Markus. Die Reise durch die Geschichte hat viele Richtlinien, die oftmals in der Rúa Mayor (Hauptstraße) mit den Jahrhundertjahre anhaltenden Verkehr der Universitätsstudenten wahrzunehmen ist, so wie auch heute, nebst dem ganzen historischen Komplex, der für Fußgänger reserviert ist.

Spaziergang nach oben, Spaziergang nach unten, mit dem abgerundeten Turm von der Kathedrale im Hintergrund, im Sonnenlicht gebadet, ein Kennzeichen des städtischen Profils. Die Schritte werden schneller, weil man bald vom starken Sonnenlicht geblendet wird oder auch weil die erste Unterrichtsstunde beginnt und diese ausländischen Studenten für Spanischkurse bereits zu spät kommen. Groß war die Gaudi gestern Nacht, denn mit soviel Bars und Restaurants fließt das Nachtleben von Salamanca fröhlich und gleichzeitig gelassen dahin, sowie es seit Jahrhunderten der Fall war. Auf dem Platz Anaya, wo sich um die Schatten der Bäume eine architektonische Pracht entfaltet, werden die erwartungsvollen Besucher nicht enttäuscht. Dort befinden sich die Säulen des neoklassischen Palasts von Anaya gegenüber von den gotischen Strebebögen und Zinnen von der neuen Kathedrale. Und überall diese Farbe von Mineralsand und immer diese Bewunderung.

Was für Überraschung, nicht nur eine, sondern gleich zwei Kathedralen vorzufinden. Die alte, mit ihrem koketten romanischen Baustil versteckt sich hinter der neuen. Jetzt befinden sich die Studenten schon im Unterricht und der Tag beginnt mit der morgendlichen Routine, der Rhythmus verlangsamt sich, die Stunden vergehen, indem man alle Winkel des goldenen Labyrinths erforscht. Von Anaya aus, die Straße hinuntergehend, stößt man auf die St. Stephan-Kirche, ein Teil des Dominikanerklosters, die ohne weiteres eine andere vielsagende Kathedrale aus der Renaissance sein könnte, was auch im Klostergang zum Ausdruck kommt. Eine kreative Weise die Spiritualität zu verstehen, die auch durch den Kreuzgang des anschließenden Klosters der Dueñas (Herrinnen) fließt. Inspirierender Monumentalismus bei der Gan Vía, eine Straße aus dem letzten vergangenen Jahrhundert, die gleich dort beginnt und sich dem Baustil der Stadt, entlang der mit Bogengängen versehenen Gebäuden, ausgezeichnet anpasst. Die Zeit soll nur vergehen aber das Schöne soll bestehen bleiben.

Die Universitätsfassade im plateresken Baustil ist für immer erhalten geblieben. Man sagt es soll Glück bringen, wenn man den mysteriösen Frosch sucht, der auf einem Totenkopf sitzt, aber auch der Patio de Escuelas (Schulhof), der sich um die Statue von Fray Luis de León erstreckt, und die schöne Freskomalerei, mit dem Namen der Himmel von Salamanca innerhalb des gotischen Baustils von den Escuelas Menores, ist einen Besuch wert. So lohnt es sich auch die Erinnerung an Unamuno in seinem Hörsaal, das jetzige Hausmuseum, wach zu rufen. All dies befindet sich in der engen Straße Libreros, die bei der riesigen Universidad Pontificia, mit der Kirche von La Clerecía, so beeindruckend wie keine andere Kathedrale, endet. Die Besucher bewundern den barocken Baustil, der sich gen Himmel richtet, jetzt aber fällt der Blick auf La Casa de las Conchas (Haus der Muscheln), das genau gegenüber liegt, niemand wird den legendären Schatz finden, von dem man sagt, dass er eine von den Muscheln versteckt, die die gotische Fassade dekoriert, deshalb sollte man lieber einige Tapas in den Bars von der Straße Meléndez verkosten, jetzt wo die Studenten schon den Weinrundgang zur Mittagzeit vornehmen.

Nach dem Essen, wenn die Tische von den Restaurants noch besetzt sind, nutzen die klugen Touristen diese Zeit, um die mittelalterliche Straße Compañia zu besichtigen. Und weiter geht es zum Monterrey Palast, das Haus wo Unamuno starb und sich seine Statue befindet; dann weiter zum Haus der Toten und seine Geheimnisse, auch lohnt sich eine Besichtigung der großartigen Kuppel von La Purísima und etwas weiter entfernt der Turm von Clavero, die Schule von Fonseca, der Garten von Kalixt und Melibea, die Höhle von Salamanca usw. Und jetzt, wo die Sonnenstrahlen tiefer sinken und sich rot verfärben, sollte man alles nochmals erforschen in diesem einzigartigen Glühen von den goldenen Steinen. Bis zum Fluss weitergehen, an den Überresten von der Mauer entlang und von der Brücke aus, die Lazarillo de Tormes in Erinnerung ruft, dem Schauspiel beiwohnen, das alle Türme und beleuchteten Kuppeln gleich in der ersten Nacht zu bieten haben.Schlichtes Gold, das in der Dunkelheit glänzt, so auch die chromatischen Schnörkeleien von den Galerien des Hauses Lis, ein Haus im selten vorkommenden modernistischem Baustil, das jetzt Kunstwerke von Art Nouveau und Art Déco ausstellt.

Der Stadtplatz (Plaza Mayor) wird auch von hunderten Scheinwerfern, wie eine wunderbare Spiegelfechterei hervorgehoben. Viele Leute versammeln sich vor dem Abendessen in diesem „großen Salon“, trinken einen Kaffee im Novelty, wie es Unamuno oder Torrente Ballester zu tun pflegten, oder essen eine Paloma (russischer Salat auf einer Schweineschwarte), begleitet mit einem Bier in der Bar vom Kasino. Später gehen sie zurück in ihre Zimmer und der Platz/Salon bleibt erleuchtet zurück.

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