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Asturien

Jakobswege in Asturien

- Spanische Pilgerwege -

Pilgerwege Asturien

Die asturianische Monarchie, insbesondere König Alfons II, hat einen altertümlichen Brauch wieder aufleben lassen: die Pilgerfahrt nach Finisterre, dem letzten und westlichsten Punkt des Festlands, wo die Sonne täglich im dunklen Meer starb.

Dieser Brauch wurdewährend der Römerzeit und derInvasion der Barbaren unterbrochen, vielleicht sogar verboten. Es gibt Hinweise darauf, dass die Römer selbst einen nahen Parallelweg an der Küste bauten, die genannte Via Agrippa-Seeweg.

Diese Via führte von Aquitanien bis zum Finisterre und wurde später, während der Regierungszeiten von Alfons II, Ramiro I, Ordoño I und Alfons III, für die Expansion und Verschiebungder eroberungshungrigenTruppen genützt. Im Jahre 798 nutzte Alfons II diese Via, um seine Botschafter zu Karl demGroßen nach Aachen zu senden. Später, im 9., 10. und 11. Jahrhundert, wurde dieser Weg für Pilgerfahrten genutzt.

DIE ASTURIANISCHE MONARCHIE, INSBESONDERE KÖNIG ALFONS II,
hat einen altertümlichen Brauch wieder aufleben lassen: die Pilgerfahrt nach Finisterre, dem letzten und westlichsten Punkt des Festlands, wo die Sonne täglich im dunklen Meer starb

Pilgerwege Asturien

Die Bedeutung des Primitiven Weges

Alfons II und die damalige asturianische Kirche führten die politische und religiöse Regie. Das sich ausbreitende Königreich besetzte die gesamte Kantabrische Küste und auch den Landkreis Santiago de Compostela. Alfonso II wollte sich einen Namen machen, er strebte nach Anerkennung und nach strategischer Unterstützung gegen die Mauren und die Rebellen der Kantabrischen Küste. Die Art und Weise kam ihm durch göttliche Eingebung: Im Jahr 813 weilte ein Anachoret namens Pelayo – was für ein Zufall! – im Walde Libredón, in der Nähe von Finisterre, um sich dort in der Einsamkeit der Besinnung und Buße zu widmen. Eines Tages, nachdem er die Messe in der Wallfahrtskapelle San Fiz gelesen hatte, bewunderte er auf einem Erdhügel nah des religiösen Gebäudes ein herrliches Funkeln, das aussah wie vom Himmel fallende Sterne. Der Eremit machte sich auf den Weg nach Iria Flavio (Padrón), um dem Bischof Teodomiro von diesem Wunder zu berichten. Die Deutung: Es handelte sich um den Apostel Jakobus, der von zwei seiner Jünger zu diesem Feld gebracht und begraben wurde.

Alfons II, König von Asturien, beeilet sich, eine Kirche in Campus Stellae (Sternenfeld – Compostela) zu bauen. In dieser Kirche sollten die Reliquien des Apostels in Würde aufbewahrt und beschützt werden. Er und die spanische Kirche konnten es nicht erwarten, diese Neuigkeit in Europa zu verbreiten und mit Hilfe des diplomatischen und religiösen Netzwerkes erreichten sie das Kaiserreich Karls der Großen, sowie mittels Sendschreiben die bedeutendsten geistlichen Zentren des Zeitalters.

Bald begannen die burgundischen, sächsischen, lombardischen, böhmischen Franken und andere europäische Völker, außer nach Rom und Jerusalem auch nach Campus Stellae zu pilgern. Dafür nutzten sie den ersten Weg, den es ex profeso dafür gab. Dieser Weg begann in Oviedo, im Herzen des Reichtums, wo auch die Reliquien von San Salvador auftauchten. Diese Reliquien wurden von Alfons II von Jerusalem und via Monsacro bis zu den westlichen Grenzen gerettet und getragen, wo sich der heilige Ort befand. Der erste bekannte Jakobspilger war König Alfons II selbst. Er begann seine Pilgerreise in Oviedo und folgte der Route bis Grau/Grado, Salas, La Espina, Tineo, Pola de Allande und Grandas de Salime. Danach folgte er den Ländereien Lugos bis er Campus Stellae erreichte.

Der Erfolg des Jakobswunders breitete sich im Christentum des Zeitalters aus. Der massive Andrang von Pilgern brachte die alten römischen Straßen, die das Konigreich Asturien durchkreuzten, wieder in Betriebsamkeit. Aus diesem Grunde entwickelten sich im Laufe des 9., 10. und 11. Jahrhunderts das Gastgewerbegeschäft, die Gründung von Krankenhäusern und Spitalen für Leprakranke – die Lepra war die Seuche dieser Zeit -, Wallfahrtskapellen, Kirchen, Kloster und andere religiöse Zentren.

Die zum Teil in Vergessenheit geratenen Gehsteige, Wegübergänge und Pfade öffneten sich für die Pilger. Neue Routen wurden in den Primitiven Weg eingegliedert und für Jahrhunderte genutzt. Die wichtigste dieser Routen war der Nordweg, auch Küstenweg genannt.

DER ERSTE BEKANNTE JAKOBSPILGER WAR KÖNIG ALFONS II SELBST.
Er begann seine Pilgerreise in Oviedo und folgte der Route bis Grau/Grado, Salas, La Espina, Tineo, Pola de Allande und Grandas de Salime. Danach folgte er den Ländereien Lugos bis er Campus Stellae erreichte.

Cuevas Strand (Llanes)

Aufgrund ihrer Bedeutung für das historische Erbe wurden 2007 sowohl der Primitive Weg als auch der Küstenweg (einschließlich der Abbiegung von Villaviciosa nach Oviedo) und der Salvador-Weg zum Kulturgut erklärt.

Es gibt noch andere Nordwege: der Weg ab Oviedo, der mit dem Küstenweg verbunden ist und über San Claudio, Arlós und Avilés führt. Darüber hinaus der Weg, der von Covadonga und Abamia nach Les Arriondes, L’Infiestu, Nava, La Secada/La Secá, La Pola Siero und Oviedo zurückführt. Ab dem 12. Jahrhundert und wegen der Pilgerfahrt zu San Salvador in Oviedo, erlebte der Kastilien-Leon Weg einen Aufschwung und dadurch sind mehrere Seitenwege entstanden. Der Seitenweg durch Arbás, Payares, La Pola (Lena), Ujo/Uxo, Mieres del Camín, Olloniego, La Manjoya und Oviedo war der wichtigste von allen.

Zu erwähnen sind auch die Wege mit Eingang und Ausgang nach Asturien: Oviedo nach Trubia und el Monsacro - dort sollen die Reliquien von „El Salvador“, vor ihrer Verlegung in die Cámara Santa (Heilige Kammer), geweilt haben - Tuñón, Proaza, La Plaza (Teverga) und der Gebirgspass La Ventana. Zu betrachten ist auch der Seitenweg ab Puebla de Lillo über San Isidro, Collanzo, Cabanaquinta/Cabañaquinta, Morea/Moreda – mit seiner Verbindung zu Ujo/Uxo und letztendlich Ankunft in Oviedo.

„Alle Wege führen nach San Salvador und Santiago“ ist in Asturien zum Sprichwort geworden, da im Königreich Asturien die Jakobslegende geboren, gewachsen und berühmt geworden ist. Das 9., 10., und 11. Jahrhundert kennzeichnen die „große Ära“ des Wachstumes eines Mythos. Die strategische Aufgabe Asturiens seitens der Monarchen sowie auch die Eröffnung der neuen Südgrenzen für den Christenhandel führte dazu, dass die Nordwege langsam in den Hintergrund traten. Trotz allem wurden die Wege nie ganz aufgegeben und heutzutage bieten sie den Pilgern und den Reisenden eine Palette kultureller, landschaftlicher, sportlicher, gastronomischer und gastgewerblicher Möglichkeiten, die auf anderen Etappen des Jakobsweg qualitativ als auch quantitativ schwer zu finden sind.