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Baeza

Baeza gibt sich als gelassene und ruhige Stadt, als Enklave zwischen Kastilien und Andalusien, umgeben von Olivenhainen, die den Weg in so wertvolle Naturlandschaften wie Laguna Grande freigeben.

Diese Landschaft erlebte der große Antonio Machado während seines Aufenthaltes in dieser Ortschaft, als er nach dem Tod seiner geliebten Ehefrau Leonor hinzugezogen war, um französische Grammatik zu unterrichten.

Dieses Schmuckstück der Renaissance beherbergt prächtige Spuren der ersten Ansiedler am Cerro del Alcazar, Überreste von Siedlungen, die sich auf das 2. Jahrtausend vor Chr. zurückführen lassen und später von den Iberern, Römern und Muselmanen bereichert wurden.

Das kulturelle Erbe und die Traditionen geben sich in den Strassen voller authentischer Kunstwerke die Hand, beispielsweise in den Museen Museo Catedralicio oder im Ölmuseum, das sich dem typischen Produkt dieses Landstriches widmet.

GESCHICHTE

Baeza fiel zwischen den Jahren 1226 und 1227 unter die Herrschaft von Ferdinand III. in die Hand der Christen. Der Monarch gewährte der Stadt das Recht der „Fuero de Cuenca“, das sind Sonderrechte einer freien Stadt, mit dem Ziel, die Ansiedlung von Christen aus dem Norden zu erleichtern. Zu jener Zeit gründete sich die „Compania de Ballesteros“, zu Deutsch Gesellschaft der Armbrustschützen, die von königstreuen Edelleuten gebildet wird.

Während des 14. Jh. wettkämpfen zwei große Familien – die Benavides und Carvajal – um die politische und wirtschaftliche Macht in der Stadt.

Mitte des 16. Jh. verdoppelte Baeza seine Einwohnerzahl. Am Ende desselben Jahrhunderts zählt man in einem Zensus mehr als 180.000 Einwohner. Die Produktion in der Landwirtschaft und Viehzucht, die sich in Händen des Adels und des Klerus befindet, erzielt große Gewinne, welche die Förderung von zivilen und religiösen Bauvorhaben ermöglichen.

Im Jahr 1538 wird die Universität gegründet, deren erster Rektor Juan de Avila wird. Ihr Einzugsgebiet reicht bis Bailén, Linares und Banos.

Die Persönlichkeiten von Baeza.
Während des ganzen 16. Jh. hindurch gebar Baeza der Geschichte wichtige Persönlichkeiten wie den Architekten Gines Martinez de Aranda, der neben dem Brunnen Santa Maria (1560) in seiner Geburtsstadt bedeutende Arbeit in Cadiz und Santiago de Compostela schuf. So ist zum Beispiel das Portal der Krypta des Heiligen Apostels in der Kathedrale von Obradoiro sein Werk.

1567 wurde in Baeza Alonso de Bonilla y Garzon geboren, einer der bedeutendsten Dichter des Goldenen Zeitalters Spaniens. Baeza schickt 297 seiner Söhne nach Amerika, unter ihnen Alonso Sanchez de Carvajal, der Kolumbus auf seiner Reise in die neue Welt begleitete. Cristobal de Olid nahm an der Eroberung Mexikos und Honduras teil, während Gonzalo de Mendoza die Regionen um den Rio de la Plata eroberte.

Feste und Traditionen

Der Festkalender von Baeza öffnet jedes Jahr mit dem Fest der Heiligen Drei Könige.

Nach dem Karneval bereitet sich die Stadt auf Semana Santa vor, das bedeutendste Fest des Jahres. In Baeza wurden die Feierlichkeiten der Karwoche zum Ereignis von nationalem touristischem Interesse erklärt. Hier begeht man die Karwoche auf ernste und feierliche Art, eher im strengen Stil Kastiliens als in der lebhaften Art der Dörfer und Städte des Südens. Die Figuren und Gruppen der Leidensgeschichte, die vom Palmsonntag bis Ostersonntag in feierlichen Prozessionen durch die Orte getragen werden, zeugen von höchster künstlerischer Fertigkeit und gehören zu den hervorragendsten religiösen Darstellungen der ganzen Provinz Jaen. Unter allen Prozessionen der Semana Santa findet die bemerkenswerteste in der Nacht des Karfreitags statt. Wir können hier nur empfehlen, diese von der Plaza Vazquez de Molina aus zu erleben.

Das Fronleichnamfest oder Corpus Christi findet im Mai oder Juni statt und wird in Baeza seit dem Mittelalter gefeiert. Die Stadt schmückt sich besonders für die Prozession der Monstranz, einer großartigen Gold und Silberschmiedearbeit aus dem 18. Jh. Die Straßen auf dem Prozessionsweg werden mit Altären, Teppichen aus bunten Blumenblättern und buntem Sägemehl, Blumentöpfen, Sonnensegeln und Girlanden geschmückt.

Die August- Feria wird zu Ehren der Stadtpatronin Virgen del Alcazar gefeiert. Die religiösen Feierlichkeiten beginnen am 9. und enden am 15. August, dem Feiertag der hl. Jungfrau mit einer Prozession. Zur Feria- Zeit finden verschiedene Veranstaltungen statt wie etwa sportliche Wettkämpfe, Stierkämpfe, kulturelle Veranstaltungen, Theater, Konzerte und Sommernachtsbälle.

Die Wallfahrt von Baeza zu Ehren des Santisimo Christo de la Yedra y Nuestra Senora del Rosel fällt auf das erste Wochenende im September und gilt als eine der ältesten Andalusiens.

Baeza ist Sitz eines der drei Lehrstühle der Internationalen Universität von Andalusien. Der Lehrstuhl Antonio Machado veranstaltet im August und September Sommerkurse, obschon im Laufe des ganzen Jahres Master-Kurse und spezialisierte Workshops angeboten werden. Baeza und Ubeda richten gemeinsam das Festival der Antiken Musik aus. Dann treten im Dezember bekannte musikalische Verbände in den Kirchen der beiden Städte auf.

Sehenswürdigkeiten

Baeza liegt im geographischen Zentrum der Provinz Jaen. Seine so denkmalreiche Innenstadt liegt auf dem höchsten Bergrücken der Region. Umgeben von Olivenhainen überragt die Stadt von der Anhöhe das Tal des oberen Guadalquivir.

An klaren Tagen können Sie von Jaen aus die steinerne Silhouette von Baeza ausmachen, das eines der bedeutendsten Stadtensembles der Renaissancearchitektur Spaniens darstellt.

  • Der Marktplatz Plaza del Mercado ist das öffentliche Forum der Stadt und wird von Galerien wie dem Balcon del Concejo und der Alhondiga geschmückt.
  • Zwei Zwillingstore erinnern an die Stadtmauern aus der islamischen Epoche und gewähren Zugang zum historischen Zentrum von Baeza: die Puerta de Jaen und der Arco de Villalar.
  • Unter dem Arco del Barbudo wandelte der Dichter Jorge Manrique.
  • Der Weg entlang der Stadtmauern war Ort des intimen Dialogs mit der Natur in der Lyrik von Antonio Machado.
  • Im Herzen Baezas, an der Plaza de Santa Maria ist das Sammelbecken des so reichen kunsthistorischen Erbes der Stadt. Das Zentrum der leicht geneigten Plaza wird von der Fuente de Santa Maria eingenommen, dem Brunnen, dessen Errichtung der Stadtrat 1564 zum Gedenken an die Verlegung der Wasserzufuhr anordnete. Der nach einigen Seiten hin offene Platz blickt auf die Kathedrale, das überwältigendste und charismatischste Baudenkmal im ganzen Umfeld.
  • Die Geschichte der Kathedrale erzählt, dass sie über den Resten der ursprünglichen Moschee der Mauren errichtet wurde, die da gestanden haben muss, wo sich heute der Kreuzgang und der Raum hinter dem Chor befinden.

    Nach der Eroberung der Stadt wurde das Gotteshaus der Natividad de Nuestra Senora geweiht.

    Im Jahre 1529 nahm man die Arbeiten an der gotischen Kathedrale auf. Es wurden drei Schiffe entworfen, gestützt von Säulen und einem Kreuzgewölbe. Aber achtunddreißig Jahre später, das heißt im Jahre 1567, stürzte das Gotteshaus fast vollständig ein.

    In jenem Jahr wird Andres de Vandelvira der seit dreizehn Jahren am Bau der Kathedrale von Jaen tätig war, mit der Durchführung des Wiederaufbaus beauftragt. Beim Einsturz blieben nur die ersten Abschnitte des Chorraumes des Gotteshauses heil, noch heute erkennbar an den gotischen, von Rippenwerk durchzogenen Gewölben. Der Architekt Vandelvira entwirft eine neue Kirche und umgibt sich mit namhaften Steinmetzmeistern und berühmten Bildhauern. Nach dem Tod des Baumeisters übernimmt Francisco del Castillo „el Mozo“ die Weiterführung der Arbeiten. An deren Durchführung nimmt auch Alonso de Barba, ein Schüler von Vandelvira, aktiv teil genau wie der Jesuit Juan Bautista Villalpando, der den Entwurf des Hauptportals übernimmt. Am16. Dezember 1593 zelebrierte der Bischof Francisco Sarmiento die heilige Messe am Hochaltar. Die Arbeiten an der Kathedrale waren vollendet.

    Die schlichte und im Stil des Baumeisters Juan de Herrera gehaltene Hauptfassade öffnet sich über einen abgestuften Vorhof zur Plaza de Santa Maria. Die Portada de Villalpando ist umrahmt von einem Hochrelief mit der Darstellung der Geburt der Jungfrau Maria. An ihrem äußersten Punkt erhebt sich der Turm, an der Wasserfassade befindet sich das schöne Portal Puerta de la Luna, das Ende des 13. Jh. im ausgeprägten Gotik- Mudejar- Stil erbaut wurde. Die Puerta del Perdón bildet das kunstvollste Element der Südfassade. Das Kircheninnere gliedert sich in drei Schiffe, die von Säulen mit korinthischen Kapitellen gestützt werden. Mehrere Kapellen reihen sich entlang den Seiten der Kirchen. Nahe dem Eingang zum Glockenturm öffnet sich ein Rundbogen, in dessen Inneren die Monstranz aufbewahrt wird, einst der Juwel der Kathedrale. Andere sehenswerte Teile der Kathedrale sind der gotische Kreuzgang, der von zahlreichen Kapellen umgeben ist, die Sakristei, das Archiv und das Kathedralenmuseum, welches neben liturgischen Objekten wertvolle Chorbücher in Miniaturformat aus der Renaissance ausstellt.
  • Der Palacio de Jabalquinto, an der Plaza de la Santa Cruz, ist eins der herausragendsten Werke der flammenden Gotik in Andalusien. Bis zum Jahre 1720 war der Palast herrschaftlicher Wohnsitz. Danach wurde er dem Seminar als Unterkunft für die Studenten zur Verfügung gestellt.
  • Gegenüber dem Palast liegt die Spätromanische Kirche Santa Cruz. Sie wird auf das Ende des 13. Jh. datiert und wurde im Stil der Basilika mit drei Schiffen entworfen.
  • Der Löwenbrunnen Fuente de los Leones befindet sich in der Mitte der Plaza del Populo und wurde möglicherweise aus der römischen Stadt Castulo, in der Nähe von Linares, nach hier gebracht. Man glaubt, dass es sich bei der Frauengestalt auf der Mittelsäule des Brunnens um Himilce, die Frau des karthagischen Heerführers Hannibal, handelt. Zu ihren Füssen liegen vier iberische Löwen, denen das Wasser aus den Mäulern stürzt.

Gastronomie und Kunsthandwerk

Das Olivenöl ist die Königin der Küche von Baeza und der ganzen Provinz Jaen, dem größten Olivenproduzenten Europas.

Die Osterkuchen, Teigtaschen der Fastenzeit und das Schmorfleisch in der Osterwoche und die „gachas“ und Nussküchlein an Allerheiligen sind hier typische Gerichte. Die Erzeugnisse der Obst und Gemüsegärten, Getreide, Hülsenfrüchte, Weine, Niederwild (Rebhuhn, Amsel, Hase…), Geflügel, Kaninchen und Schwein sind die Hauptzutaten der religiösen Gerichte, die immer auch mit dem ausgezeichneten Olivenöl zubereitet werden, das auch kalt verwendet wird.

Ausgezeichnete Geschenkideen sind Olivenöl in künstlerisch gestalteten Flaschen oder blecherne Ölkännchen zur beispielhaften Werbung für das Basisprodukt der andalusischen Küche.

Das Kunsthandwerk in der Region konzentriert sich vor allem auf Schreiner- und Holzarbeiten. Die Kunsthandwerker von Baeza schaffen außerdem Keramik, Objekte aus Schmiedeeisen und Textilprodukte.


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