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Algarrobo

Der Ortskern dieser bis zur Küste reichenden Gemeinde befindet sich im Inland in drei Kilometer Entfernung vom Strand. Wie viele andere Gemeinden, deren Gebiet sich bis zur Küste hin erstreckt, hat sich auch diese Ortschaft auf den Tourismus spezialisiert, was an den zahlreichen Siedlungen in Algarrobo-Costa und Mezquitilla deutlich wird.

Die Vergangenheit des Ortes mit seinen insgesamt drei Ortsteilen, von denen der wichtigste, Algarrobo Stadt, im Inland liegt, reicht bis in die Epoche der arabischen Herrschaft zurück. Nach der Vertreibung der Mauren war der Ort praktisch verlassen, wurde jedoch später neu besiedelt. Der bezaubernde Ort, dessen ansteigende und enge Straßen auch heute noch Zeugnis seiner arabischen Vergangenheit ablegen, erhebt sich am Hang des Hügels El Ejido. Beim Spaziergang durch die gewundenen, steilen Straßen fallen vor allem die in einige Häuserfassade eingearbeiteten Nischen zur Verehrung von Heiligenbildern auf; eine alte Tradition, die noch immer von den Dorfbewohnern gepflegt wird.

An der Küste befinden sich die Ortsteile Mezquitilla, das auf eine lange Seefahrertradition zurückblickt und in den letzten Jahren einen starken Aufschwung erlebt hat, und Algarrobo Costa, das sich in einem Prozess der ständigen Erweiterung befindet und deutlich stärker vom Tourismus geprägt ist. Die weitläufigen Strände werden von einer Promenade gesäumt, die förmlich dazu einlädt, einen Spaziergang am Ufer des Mittelmeers zu genießen.


Wissenswertes über Algarrobo

Fläche:10 km²
Höhe:86 m
Entfernung nach Malaga:39 km
Durchschnittstemperatur:18°C
Sonnenstunden pro Jahr:2950
Niederschlagsmenge/Jahr:610 l/m²
Einwohnerzahl:5668
Volksbezeichnung:Algarrobeños

Algarrobo Feste & Tradition

Der 20. Januar ist der Festtag von San Sebastían, des Schutzheiligen der Ortschaft. Die Festivitäten beginnen mit einer Prozession, bei der das Heiligenbild des San Sebastián von der Wallfahrtskirche zur Pfarrkirche getragen wird. Die „Semana Santa“ (Osterwoche), die mit großer Tradition im Ort begangen wird, beginnt am Viernes de Dolores („Schmerzensfreitag“) mit der Prozession der Jungfrauenstatue. Am letzten Sonntag vor dem 15. Mai findet das Wallfahrtsfest zu Ehren des San Isidro statt.

Das Sommerfest wird in der ersten beziehungsweise in Mezquitilla in der vorletzten Augustwoche gefeiert. Am 8. September findet die „Fiesta de las Candelarias“ statt, in deren Verlauf auch das Flamencofestival „Noche flamenca de Algarrobo“ abgehalten wird.

Zudem werden den ganzen Sommer über zur nächtlichen Unterhaltung zahlreiche Tanz- und Musikveranstaltungen, die so genannten „Verbenas“, organisiert. Zu den beliebtesten dieser Ereignisse zählt das Musikfestival „Verdiales de Algarrobo“.

Die Verdiales von Algarrobo
Dieser typische Volkstanz wurzelt tief in den Fiestas des so genannten Barranco del Güi. Er besteht aus vier Bildern mit unterschiedlichen Liedern und wird mit Paaren im Kreis dargestellt, meist jüngere Männer und Frauen, die während der Fiestas auf Brautschau gehen.

Zu den dabei verwendeten historischen Instrumenten zählen die Gitarre, die Verdial-Kastagnetten, die Schellentrommel und die Perkussion auf der geleerten Anisflasche.

Algarrobo Gastronomie

Zu den Spezialitäten der heimischen Gastronomie zählen das „Choto en Salsa“ (Zickleinfleisch in Soße), „Potaje Algarrobeño“ (typischer Eintopf), „Potaje de hinojos“ (Fencheleintopf), „Ajoblanco“ (kalte Suppe mit Mandeln und Knoblauch) usw.

An der Küste sind auch die Sardinenspieße und andere gegrillte Fischgerichte sehr beliebt. Abgerundet wird das attraktive kulinarische Angebot durch die berühmten „Tortas de Algarrobo“, ein auf Olivenöl basierendes Gebäck, durch Trockenfrüchte wie Feigen, Mandeln und Rosinen und nicht zuletzt durch einen im Gemeindegebiet angebauten Süßwein.

Der Wein sowie das Gebäck und die Trockenfrüchte werden in mehreren Läden zum Verkauf angeboten.

Algarrobo Sehenswürdigkeiten

Auf einer Ebene des Hügels El Ejido befindet sich die dem Schutzheiligen des Ortes gewidmete Wallfahrtskirche Ermita de San Sebastián, die 1976 als Nachbildung der zuvor abgerissenen alten Kirche errichtet wurde. Die im Ortskern gelegene Pfarrkirche Iglesia de Santa Ana wurde mit einem Grundriss in Form eines lateinischen Kreuzes errichtet und verfügt über einen Glockenturm. Besonders bemerkenswert sind die kunstvollen Holzvertäfelungen und eine kreisförmig angelegte Betkapelle aus dem 18. Jahrhundert im Inneren der Kirche.

Nahe der Mündung des Flusses Algarrobo befindet sich die Morro de Mezquitilla, eine Gegend, in der prähistorische, protohistorische und aus der Römerzeit stammende Funde die weit zurückreichende Geschichte menschlicher Besiedlung in diesem Gebiet belegen. Das zweifellos wertvollste archäologische Erbe dieser Gegend sind jedoch die Gräber von Trayamar.

Zudem befinden sich in Küstennähe zwei noch erhaltene Wachtürme, der Torre Ladeada (Geneigter Turm) und der Torre Nueva (Neuer Turm). Ersterer stammt aus der Zeit der islamischen Herrschaft, letzterer wurde im 18. Jahrhundert als militärische Festung errichtet.