El Borge
Diese Ortschaft ist mitten in der Axarquía im Grenzgebiet zu den Bergen von Malaga gelegen, umgeben von Steineichenwäldern, Zistrosen und Ginsterbüschen. Geprägt wird das Landschaftsbild durch die Weinberge mit den zahlreichen
Bauernhäusern und Paseros (Flächen zur Traubentrocknung), denen die Ortschaft auch die Bezeichnung „Villa de la Pasa“ (Rosinendorf) verdankt. El Borge zeichnete sich während des Aufstands der Mauren durch einen zähen Widerstand aus.
Dieser rebellische Charakter lebte auch Jahrhunderte später in Gestalt eines der berüchtigtsten Banditen von Malaga fort: „El Bizco de El Borge“.
Typisch für dieses kleine Dorf sind die weiß gekalkten Hausmauern und die lebhaften Farben der auf Balkonen und Fensterbänken stehenden Geranien und Gitanilla-Pflanzen. Die gewundenen und engen Gassen,
eine Hinterlassenschaft der Epoche muselmanischer Herrschaft, sowie die zahlreichen Trinkwasserbrunnen der Gemeinde sind einen Spaziergang wert.
Dank seiner besonderen geografischen Lage – man gelangt innerhalb von 15 Minuten zu den Stränden von Torre del Mar und del Rincón de la Victoria – ist die Ortschaft nicht nur bei Anhängern des Ruraltourismus beliebt, sondern auch bei Besuchern,
die Erholung an der Küste suchen.
Wissenswertes über El Borge
Fläche:24 km²Höhe:237 m
Entfernung nach Malaga:49 km
Durchschnittstemperatur:17°C
Sonnenstunden pro Jahr:2890
Niederschlagsmenge/Jahr:580 l/m²
Einwohnerzahl:1035
Volksbezeichnung:Borgeños
El Borge Feste & Tradition
Das größte Fest ist der Día de la Pasa (Tag der Rosine), der jeden dritten Sonntag im September Tausende von Besuchern anlockt, die den Wein und die Produkte der örtlichen Gastronomie kosten möchten.
Die Feier steht ganz in Ehren des wichtigsten Wirtschaftszweiges: der Rosinenproduktion. Den ganzen Tag über finden Werbeveranstaltungen und Vorführungen zu Produktion und Transport der Rosinen in Körben auf den Köpfen der Weinleser statt.
Es werden die verschiedenen Schritte zur Produktion der Rosinen demonstriert, angefangen von der Traubenlese, dem Transport, dem Ausbreiten und Trocknen auf den speziellen Trockenflächen, den Paseros, bis hin zum Verlesen und Verpacken.
Sogar das Stampfen der Muskatelltraube wird vorgeführt (den gewonnenen Traubensaft können die Besucher anschließend probieren).
Die dreitägige Feier zu Ehren des Schutzheiligen, des Erzengels San Gabriel, findet zum Ende der Karwoche (Samstag, Sonntag und Ostermontag) statt. Zu Ehren von San Marcos (25. April) und San Isidro (15. Mai) werden Wallfahrten (Romerías) organisiert,
und Anfang September wird die Nacht der Feuer (Candelas en los Cortijillos) gefeiert.
El Borge Gastronomie
Das einfache, aber reichhaltige gastronomische Angebot findet seine bekanntesten Vertreter im Gazpacho (kalte Gemüsesuppe), den typischen Eintöpfen, dem Ajoblanco de Almendras (Knoblauch-Mandelsuppe),
den mit Rohrzucker gesüßten Tortillas de Bacalao (Stockfischomelettes) und dem Hornazo (Hefekuchen mit Ei in der Mitte), der zum Fest von San Marcos verspeist wird.
Besonders erwähnenswert sind die Rosinen, die auch in Schnaps eingelegt werden, und die aus dieser Gegend stammenden Muskatellerweine.
El Borge Sehenswürdigkeiten
Das bedeutendste Denkmal ist die Kirche Nuestra Señora del Rosario, die zu Beginn des 16. Jhdts. auf den Resten einer Moschee erbaut wurde. Aufgrund der besonderen, von den Baumeistern ersonnenen Mischung aus Spätgotik und Renaissance,
zählt ihre Architektur zu den interessantesten Varianten religiöser Bauwerke in der Axarquía. Der im Hauptschiff der insgesamt drei Schiffe befindliche Altarraum ist mit einer Holzkonstruktion im Mudejar-Stil überdacht,
wogegen die übrigen Elemente wie die Heiligennischen mit achteckigem Grundriss und der Außenturm aus zwei achteckigen Baukörpern mit einem Dach aus glasierten Keramikziegeln im Barock-Stil gehalten sind. Jüngst würde eine unter dem achteckigen Turm
befindliche Krypta mit Gräbern aus dem 16. und 17. Jhdt. geöffnet.
Direkt am Ortseingang findet sich der Torbogen Arco de la Pasa, ein jüngeres Bauwerk, das im Stil der traditionellen Architektur gehalten ist: Er ist mit zwei Mauerbildern verziert, die hiesigen Persönlichkeiten gewidmet sind:
En Baitar, ein Arzt und Botaniker aus dem 13. Jhdt. sowie Martín Vázquez Ciruela, Stiftsherr und Theologe.
Ebenfalls eine Besichtigung wert ist der Vogel- und Botanikpark La Alcua, ein attraktives, mit seinen zahlreichen Pflanzen, Brunnen und Tieren in der Provinz einmaliges Ausflugsziel.
„El bizco de El Borge“
Geschichte und Legende verflechten sich, wenn es um den Bandolero (Banditen) Luis Muñoz García, Spitzname „El bizco de El Borge“ geht, denn die Werke zahlreicher Schriftsteller erwähnen diese Persönlichkeit,
deren Name heute noch in Mythen und Romanzendichtungen fortlebt.
Ein sehenswertes Museum im Dorf, das zurzeit in ein Hotel umgewandelt wird, erinnert an das Banditentum der Vergangenheit und an diese Persönlichkeit, die als einer der berüchtigtsten Banditen der Provinz Malaga gilt.
Neben verschiedenen historischen Elementen ist in diesem Museum auch eine von bedeutenden Malern Malagas gestiftete Sammlung aus Bildern und Zeichnungen zu bewundern, die das Leben der Banditen veranschaulichen.
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